Pushkar - Jaipur: Dirty old town
- Holger Schweitzberger

- 24. Feb. 2024
- 4 Min. Lesezeit

05. März: Es heißt Abschied nehmen von der kleinen, gemütlichen Stadt Pushkar mit dem Blick auf unser nächstes Ziel: Jaipur.
Jaipur, auch bekannt als "Die Pink City", ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan und eine der bekanntesten Städte Indiens.

Hier einige Fakten zu Jaipur
Gründung und Geschichte: Jaipur wurde im Jahr 1727 von Maharaja Sawai Jai Singh II., dem Herrscher von Amber, gegründet. Die Stadt wurde als neue Hauptstadt von Rajasthan entworfen, um die alte Hauptstadt Amber zu ersetzen. Die Planung und Gestaltung der Stadt folgten den Prinzipien des Vastu Shastra, einer alten indischen Architekturlehre.
Architektur und Stadtbild: Jaipur ist berühmt für seine rosa-farbigen Gebäude, die der Stadt ihren Spitznamen "Pink City" einbrachten. Die meisten Gebäude in der Altstadt sind in verschiedenen Schattierungen von Rosa bemalt, um die Ankunft des damaligen britischen Prinzen Albert Edward im Jahr 1876 zu feiern. Zu den markantesten Architekturelementen gehören der Hawa Mahal (Palast der Winde), der Jal Mahal (Wasserpalast), der City Palace, die Jantar Mantar (eine königliche Sternwarte) und die Festung Amber.
Kultur und Tradition: Jaipur ist reich an kulturellen Traditionen und Festivals. Die Stadt ist bekannt für ihre farbenfrohen Märkte, Kunsthandwerk, Musik, Tanz und Küche. Zu den beliebten Festivals gehören das Jaipur Literature Festival, das Jaipur International Film Festival und das Teej Festival, das den Beginn des Monsuns feiert.
Handwerkskunst und Einkaufen: Jaipur ist ein Paradies für Kunsthandwerk und Shopping. Die Stadt ist bekannt für ihre handgefertigten Produkte, darunter Schmuck, Textilien, Teppiche, Keramik, Lederwaren und Miniaturmalereien. Beliebte Einkaufsziele sind der Johari Bazaar, der Tripolia Bazaar und der Bapu Bazaar.
Tourismus: Jaipur ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Neben den historischen Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt auch luxuriöse Hotels, Resorts und Restaurants, die den Bedürfnissen von Reisenden gerecht werden.
Zu den beliebten Aktivitäten gehören Stadtrundfahrten, Besichtigungstouren zu historischen Orten, Elefantenritte zur Festung Amber und kulinarische Touren.
Bildung und Wissenschaft: Jaipur ist auch ein Zentrum für Bildung und Wissenschaft. Die Stadt beherbergt mehrere renommierte Bildungseinrichtungen, darunter die Universität Rajasthan, das Indian Institute of Health Management Research und das Malaviya National Institute of Technology.
Wir werden heute die kürzeste Strecke unserer gesamten Reise fahren: 146 Kilometer, heißt, etwas über drei Stunden Fahrt.
Die Abfahrtszeit haben wir deshalb heute eine halbe Stunde nach hinten verlegt, wir starten 9:30 Uhr.
Das hatte ich gestern mit Raju noch besprochen und ihm auch eine Info geschickt. Leider hatte er es vergessen und war schon 9:00 Uhr vor Ort und musste nun warten.
Nach einigen religiösen Frühstücksangeboten freuen wir uns auf unser nächstes Hotel, in der Hoffnung wieder Eier essen zu können.
Das Hotel in Pushkar war sehr schön, wir hatten große Zimmer, einen Aufenthaltsraum und befanden uns direkt in der Altstadt. Somit war alles fußläufig zu erreiche.
Die Fahrt verläuft recht unspektakulär. Einzig die vielen Baustellen sind interessant. Da kommt es schon einmal vor, dass ein riesiges, ausgebaggertes Loch auftaucht und die Autos sich an ihm vorbeidrängen müssen. Bauampel oder Regulierungsperonal? Fehlanzeige. Die Inder machen das schon selbst. Da aber jeder immer der Erste sein möchte, sind Staus und Hupkonzerte vorprogrammiert.
Kurz vor Jaipur nimmt der Verkehr dann dramatisch zu. Aus allen Ecken strömen die Fahrzeuge auf die Einfallsstraße zum Zentrum. Unglaublich viele Reise- oder Linienbusse sind hier unterwegs.
An Ampeln werden wir immer begrüßt oder angelächelt. Jeder Bus hat einen sogenannten Schaffner. Der steht permanent an der offenen Tür und animiert Fahrgäste einzusteigen. Haltestellen gibt es nicht, deshalb brüllt er zur Information unentwegt das Ziel oder die Linie des Busses.
Reisebus
Die Reisebusse verfügen über kleine Abteile, so dass ein kleines bisschen Privatsphäre für die Reisenden gegeben ist. Die Linienbusse sind immer gerammelt voll. Die Scheiben immer dreckig und die Busse so alt und marode, dass sie bei uns nicht einmal den Weg zum TÜV schaffen würden.
Unser Hotel liegt wohl in einer besseren Gegend Jaipurs. Der Hotelmanager erklärt uns, dass nach 21:30 Uhr die Zugangs-Tore zum Viertel geschlossen werden, danach ist der Zugang nur noch durch ein einziges Tor möglich. Das wird dann sicher bewacht.
Die Zimmer sind wieder sehr schön, wir haben sogar einen Balkon von dem aus Blumen zu sehen sind.
Es ist erst 13:00 Uhr und so haben wir jetzt genug Zeit uns in Ruhe einen ersten Überblick über Jaipur zu verschaffen. Vorher stellt sich noch das Wappentier Rajasthans vor.

Das Hotel verfügt über einen hoteleigenen TukTuk-Fahrer. Der verlangt natürlich wieder Mondpreise und so rufen wir ein Uber, der uns bequem und preiswert zur Altstadt transportiert.
Der Verkehr kommt mir in Jaipur noch chaotischer als in Delhi vor, auch hier ist es von Vorteil wenn die Ampel rot zeigt, denn man muss sowieso beim passieren der Kreuzung auf die Autos der Grünphase aufpassen. Hat man allerdings grün, ist es gefährlich, weil immer irgend jemand angebrettert kommen kann.
Die "pinke City" ist allerdings keineswegs pink, sondern terrakotta-farbend. Wahrscheinlich wäre aber dieser Slogan nicht so werbewirksam wie der mit der pinken Stadt gewesen.
Die Gebäude die wir vom Auto aus sehen, versprühen einen Glanz der Maharadjazeit, es gibt viele Torbögen und in der Altstadt reiht sich ein Basar an den anderen.
Wir steigen am Hawa Mahal aus und bewundern dieses einzigartige Gebäude.
Der Name "Hawa Mahal" bedeutet wörtlich "Palast der Winde" auf Hindi. Das Gebäude wurde im Jahr 1799 von Maharaja Sawai Pratap Singh, einem Herrscher der Kachwaha-Dynastie, erbaut.

Hawa Mahal ist für seine einzigartige Architektur bekannt, die aus einem hohen, rosenfarbenen Sandstein besteht. Das Gebäude hat 953 kleine Fenster, genannt Jharokhas, die mit kunstvollen Gittern versehen sind. Diese Fenster wurden so konstruiert, dass sie eine natürliche Luftzirkulation im Inneren ermöglichen, was dazu beitrug, dass der Palast auch während der heißen Sommermonate kühl blieb.
Er ist wunderschön und dementsprechend auch ein Tourihotspot. Dementsprechend tummeln sich hier viele Anschnacker die ihre Dienste verkaufen wollen.
Wir sehen unseren zweiten Elefanten der Reise, obwohl der so aussieht, als ob er für irgendeine Agentur unterwegs ist. Zählt also nicht.
Delhi erprobt überqueren wir auch hier die Straßen und gehen zum City Palast. Das ist allerdings gar nicht so einfach, den viele Tore zu ihm sind geschlossen und so müssen wir einige Umwege laufen um zu ihm zu gelangen.
Der Palast bzw. die gesamte Anlage befindet sich in einem sehr schlechten Zustand, überhaupt finden wir, das Jaipur ganz schön runtergerockt ist. Von Weitem sieht alles schön aus, kommt man näher ist alles marode und zerfallen.

Wir versuchen immer wieder einen Basar ausfindig zu machen, aber die Nebenstraßen, die wir dazu laufen müssen, sind derart dreckig und verfallen, dass es keinen Spaß macht siech hier zu bewegen. Zusätzlich ist der Boden mit Kuh- und Hundekacke übersät und es stinkt erbärmlich nach Urin und anderen unschönen Dingen.
Einzig der Obst- und Gemüsebasar ist ganz schön, hier bestaunen wir die große Auswahl und kaufen Weintrauben, Mangos, Mandarinen und Drachenfrucht. Einzig die Weintrauben schmecken gut, die Mangos sind seifig, die Mandarinen trocken und die Drachenfrucht leider innen nicht rot, so wie in Malaysia.
Obst
Im Bombay MB wollen wir zum Schluss noch etwas essen gehen, leider ist es dort so warm und stickig, dass wir wider gehen.
Wir rufen einen Uber und lassen uns wieder wohlbehalten ins Hotel zurückfahren.
Nach einer kurzen Siesta inklusive Kaltgetränk, suchen wir uns ein Restaurant. Die Preise in Jaipur sind fast überall 30% über dem bisherigen Durchschnitt. Das ist zwar immer noch viel preiswerter als in Berlin, aber man merkt doch die hohe Dichte an westeuropäischen Gästen. Das wirkt sich dann natürlich auch auf des Preisniveau aus.
Wir finden jedenfalls eine Dachterrasse, und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Tobi isst anschließend wieder Kaugummi - alles beim Alten.

Bisher landet Jaipur bei uns allen abgeschlagen auf dem letzten Platz, aber einer muss ja immer das Schlusslicht sein.
Morgen wollen wir dann das Amber Fort besuchen, darauf sind wir schon sehr gespannt.
Hier noch einige Links, deren Inhalt im Verlauf der Reise immer wieder aktualisiert wird, Also immer mal gucken!



























































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