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Pushkar: Jagatpita Brahma Mandir - Buda Pushkar - Gau Ghat - Sunset View


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04. März: Gestern Abend beschloss ich noch, heute ganz früh den Brahma Tempel zu besuchen. Vielleicht habe ich Glück und erlebe eine Zeremonie der Pilger oder Geistlichen.


5:45 Uhr mache ich mich mit Heidi auf den Weg, der Tempel befindet sich ja nur drei Minuten von unserem Gasthaus entfernt.


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Frühs in Pushkar

Es ist noch dunkel, die Straßen sind wie ausgestorben, kaum zu glauben, dass in ein paar Stunden hier wieder das totale Gedränge abgeht. Zum Glück scheint der Mond noch etwas und kann uns den Weg leuchten.


Der Eingang zum Tempel ist mit Absperrgittern abgesichert, damit sich die Gläubigen beim Betreten bzw. Verlassen des Temples nicht über den Haufen rennen.


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Treppen zum Tempel

Gleich zu Beginn müssen wir unsere Schuhe ausziehen und werden auch genötigt, überteuerte Blumengebinde für den hier ansässigen Hindugott käuflich zu erwerben. So früh am Morgen, sind unsere Ohren allerdings noch auf Durchzug geschaltet.


Um die Anlage zu betreten, müssen wir eine kleine Treppe empor steigen, dann empfängt uns schon der Hauptaltar. Er ist der Erste in Rajasthan, der auch ein bisschen farbig ist. Wenn auch nicht so schön wie die Tempel in Malaysia.


Jagatpita Brahma Mandir


In der gesamten Tempelanlage ist das Fotografieren verboten. Aber auch unsere Augen funktionieren in der Frühe noch nicht so gut, um die Schilder oder Piktogramme identifizieren zu können.


Wir sind fast allein in der Anlage, leider sind keine Gebete o.ä. zu sehen oder zu hören und so machen wir nur einen kleinen Rundgang.


Der Tempel ist sehr klein und hätte er nicht eine so große religiöse Bedeutung würde er wohl in keinem Reiseführer erwähnt werden.


Nach zehn Minuten haben wir alles gesehen. Wir gehen wieder in unsere Unterkunft, trinken noch einen Tee und legen uns wieder ins warme Bett.

Ein weiteres Ziel für heute ist der Gau Ghat.

Gau Ghat (Gandhi Ghat)

Der Gau Ghat hat für Hindus eine immense religiöse Bedeutung, insbesondere für diejenigen, die an die Heiligkeit und Ehrfurcht der Kühe glauben. Im Hinduismus gelten Kühe als heilige Tiere und werden oft mit verschiedenen Gottheiten in Verbindung gebracht, insbesondere mit Lord Krishna.


Es wird angenommen, dass Gau Ghat der Ort ist, an dem Lord Krishnas Kuh Surabhi auf die Erde herabstieg.


Gau Ghat liegt am Ufer des Pushkar-Sees, der als einer der heiligsten Seen Indiens gilt. Viele Besucher kommen nach Gau Ghat, um ein erfrischendes Bad im Wasser des Pushkar-Sees zu nehmen.


Es wird angenommen, dass das Baden im See zu bestimmten glückverheißenden Anlässen oder Festen die Sünden reinigen und spirituelle Reinigung bewirken kann.


Gau Ghat ist ein Ort, an dem man die tiefe Ehrfurcht vor Kühen in der hinduistischen Kultur erleben können. Viele Gläubige besuchen Gau Ghat, um den Kühen ihren Respekt zu erweisen, Gebete zu sprechen und um Segen zu bitten.

Er ist bekannt für seine wunderschönen und aufwendigen Aarti-Zeremonien, die morgens und abends stattfinden.

Zu diesen Ritualen gehört das Anzünden von Öllampen, das Singen von Hymnen und das Anbieten von Gebeten an die Gottheiten.

Hier soll Gandhis Asche verstreut sein, schon ein Grund für mich, hier einmal vorbei zu schauen.


Doch zuvor ist Frühstück angesagt. Leider ist Pushkar auch so heilig wir Jodhpur Altstadt, heißt: keine Eier, kein Fleisch o.ä. Zu mindestens Pancake und frisches Obst gibt es. Und Masala Chai, auch wenn der lange nicht so gut wie an Indiens Straßenständen schmeckt.


Während ich so schreibe, versucht Heidi einmal wieder Licht anzuschalten. Das ist in Indien gar nicht so leicht, da hier ganze Schalterpaneele existieren. Darauf sind meist mindestens acht Schalter für alle möglichen Dinge integriert, so dass wir immer alle durch probieren müssen um Erfolg zu haben. Wer schon dachte, dass Dänemark ein unmögliches System hat, wird hier eines Besseren belehrt.

Unser zweites Ziel ist jetzt aber erst einmal Buda Pushkar, ein Tempel inklusive Ghat sechs Kilometer vor den Toren Pushkars. Wir suchen uns ein TukTuk und verhandeln erst einmal über den Preis. Nach seinen Mondpreisvorstellungen einigen wir uns dann aber ziemlich schnell auf 400 IR. 200 IR pro Strecke und er wartet auf uns, während wir uns alles anschauen.


Als wir ankommen, meint er, dass er noch 400 IR will, da er ja schließlich auf uns warten muss und ihm wichtige Fahrgäste verloren gehen.

Wir geben ihm zu verstehen, dass wir einen Preis ausgemacht haben und wir auch nur den bezahlen. Er lamentiert noch ein bisschen, aber ehe er leer zurück fahren muss, wird ihm klar. dass er besser fährt, wenn er uns auch zurück bringt.


Der Tempel ist nicht so der Hit, einige Pilger sitzen herum, ansonsten findet man hier viel Kuhkacke und es stinkt. Dennoch ist die Anlage schön anzusehen..


Buda Pushkar

Auf der Rückfahrt sehen wir wieder einen völlig überladenen LKW mit einer Reifenpanne. Das Auto ist notdürftig mit ein paar Steinen abgesichert, unter dem Vehikel liegt ein kleiner, dünner Inder und versucht das Rad zu wechseln.


Zum Glück hat auch er, wie ALLE LKWs in Indien, große schwarze Puschel als Glücksbringer am Auto, so dass ihm eigentlich nichts passieren kann.

In Pushkar trennen wir uns von Jule und Tobi. Sie wollen mit einer Seilbahn zu einem Tempel fahren und danach 1000 Stufen herunter laufen. Ich kenne asiatische Stufen und habe auch kein Vertrauen in die Seilbahn.


Pushkar


So streifen wir durch die Altstadt von Pushkar, inspizieren ein paar schöne Hindutempel und gehen zum Gandhi Ghat.


Der sieht ziemlich verwahrlost aus, ist dreckig, voller Kühe und deren Exkrementen. Auch hier sind viele Pilger, die im See baden oder einfach nur in voller Montur darin abtauchen.


Immer wieder werden wir angesprochen und gefragt, woher wir kommen, ob ein Guide gewünscht ist oder das wir in Opfergaben bringen müssen. Stoisches Weitergehen hilft in diesen Fällen immer. Nur nicht antworten - dann ist man verloren.


Gandhi Ghat

Wir lassen uns weiter durch die vielen engen Gassen treiben und genießen ein letztes Mal das wuselige Leben in dieser kleinen schönen Stadt.


Wir trinken Masala Chai und essen frittierten Blumenkohl, der Tee wird in kleinen Ton grün serviert, die danach nicht abgegeben, sondern einfach weggeworfen werden. Den Blumenkohl bekommt man in Schalen, die aus Blättern hergestellt sind. Sehr ökologisch. Auch die werden danach weggeworfen.


Blumenkohl

Wir erwerben doch zwei Souvenirs für Oli und Jo und landen gegen 14:00 Uhr wieder im Hotel. Zeit für eine Siesta, denn wir sind heute ja sehr sehr früh aufgestanden.


Vorher trinken wir aber noch einen leckeren Mango Lassi im Café unseres Hotels.

Raju schreibt uns und fragt, ob wir am Abend mit zum Sonnenuntergang an den See kommen wollen. Er kennt eine schöne Stelle, wo auch Musik gespielt wird.

Das machen wir natürlich gern und 17:30 Uhr treffen wir uns vor unserem Hotel.

Wir laufen durch dasHippieviertel von Pushkar und kommen nach 20 Minuten schließlich zum Sunset View Point.


Hier ist es schon ziemlich voll, der Ghat ist schon gut belegt. Es wimmelt hier von Tauben und natürlich auch von Kühen.

Die ganze Zeit wird religiöse, hinduistische Musik gespielt, dazu tanzen einige Leute, meist alte, europäische Hippie Frauen. Fällt das auch unter kulturelle Aneignung? Mir kommt es so vor, dass es gerade älteren Indern überhaupt nicht gefällt.


Wir erleben einen fantastischen Sonnenuntergang, es sind herrliche Bilder, wenn die Sonne so langsam am Horizont hinter dem See versinkt.


Sunset Pushkar Lake

Gegen 19:00 Uhr ist das Spektakel vorbei, und wir geben uns ins Il Patrone. Es ist ein kleines Restaurant, einige Meter vom Sunset entfernt. Jule und Tobi waren heute Mittag schon einmal hier und haben festgestellt, dass es auch Cocktails und Bier gibt.


Wir bestellen Momos und freuen uns, diese Köstlichkeiten noch einmal essen zu können. In Nepal hat ja unser Magen einen Strich durch die Rechnung gemacht.



Die Momos schmecken fantastisch, auch die Cocktails und das Bier sind gut.


Auf dem Rückweg zum Hotel hören wir auf einmal ohrenbetäubenden Lärm. es kommt eine Musikgruppe mit tanzenden, Frauen und Männern entgegen. Die Musiker spielen. Trompeten, es werden Raketen gezündet, und zum Schluss kommt ein Mann mit einem Kind auf einem geschmückten Pferd.


Die Musiker bekommen immer wieder von Passanten Geld zugesteckt, auch unser holländischer Billy Gibbons ist wieder dabei, auch er erhält Geld für sein Getanze.


Was diese ganze Zeremonie bedeutete, wissen wir nicht, es war auf keinen Fall eine Hochzeit.


Im Hotel angekommen, fallen wir müde in unsere Betten und freuen uns auf den morgigen Tag und die Fahrt nach Jaipur.


Hier noch einige Links, deren Inhalt im Verlauf der Reise immer wieder aktualisiert wird, Also immer mal gucken!








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