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Jodhpur: Mandore Garden - Jaswant Thada - Blue Corridor

Aktualisiert: 1. März 2024


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29. Februar: Einen Tag, den es nur alle vier Jahre gibt. An diesem soll in Jodhpur die 30°C Marke geknackt werden. Sagt meine Wetter-App, 32°C stehen heute als Höchsttemperatur an.


Am Vormittag werden wir uns heute getrennt auf Erkundungen begeben. Wir planen, den Mandore Garden und Jodhpurs "Taj Mahal", solange es noch kühl ist, zu besuchen.


Danach werden wir die Altstadt mit ihren vielen blauen Häusern und Murals durchstreifen.


Jule und Tobi werden sich nur durch die Straßen Jodhpurs treiben lassen.

Doch zuerst frühstücken wir mit Blick auf das Fort und viele blaue Häuser. Ich wusste zwar, dass hier aus religiösen Gründen keine Eier serviert werden, doch was uns dann erwartet ist schon ernüchternd.


Gerade einmal eine Schüssel Reis - als Indian Food angepriesen - und sonst nur Toast, Marmelade und Butter, sowie einige Bananen sind im Angebot Das bisher schlechteste Angebot aller Hotels.


Aber das ist nicht weiter schlimm, gibt es ja in der Stadt genügend Möglichkeiten zu essen.

Auf dem Weg von der Unterkunft zum Abfahrtsort der Taxis kommen wir an einer großen Müllhalde vorbei. Gestern war die noch nicht da, aber jetzt thront sie dort - mitten im Wohngebiet. Kühe und Hunde suchen nach Essbarem und auch die Müllsammler sind hier unterwegs. Sie durchwühlen den gesamten Unrat nach Plastikflaschen o.ä.



Das können sie später wieder für ein paar Rupien verkaufen und so sich ihren Lebensunterhalt verdienen. Der Gestank ist kaum auszuhalten und wir sind froh, als wir diese Stelle passiert haben.


Wir laufen bis zum Clock Tower und wollen uns von dort einen Uber bestellen. Das funzt zwar, aber meine Kreditkarten werden nicht akzeptiert.


Zum Glück gibt es hier tausende TukTuks und schon einen Minute später sitzen wir in einem solchen.


Die TukTuks sind hier alle unglaublich sauber und gewienert, es gibt sogar Handschlaufen an denen man sich festhalten kann.


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Bevor wir einsteigen wieder eine Indian Lessons Learned: Niemals an einem Linien- oder Reisebus zu nah entlang gehen! Es kommt immer wieder vor, dass Unrat, wie Schalen, Papier, Büchsen aus dem Fenster fliegen. Gern wird auch gespuckt, da ist es kontraproduktiv, sich in deren Reichweite aufzuhalten.

Der Mandora Garden befindet etwas über sechs Kilometer von uns entfernt. Wir fahren durch die halbe Stadt und können beobachten, wie sie langsam erwacht. Überall gibt es Teestände oder Angebote zum Frühstück. In Jodhpur sehen wir relativ wenig Kühe im Gesamtbild der Stadt, dafür aber überproportional viele Menschen.


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Am Garten angekommen, erklären wir unserem Fahrer, dass wir nachher weiter fahren wollen, wenn er möchte kann er gern auf uns warten. Er lächelt und weicht uns ab sofort nicht mehr von der Seite.

Der Mandora Garden, auch bekannt als Garten der Mandore oder Mandore-Kräutergarten, ist ein botanischer Garten in der Nähe von Jodhpur in der historischen Stadt Mandore.


Mandore war einst die Hauptstadt des Königreichs Marwar, bevor Jodhpur diese Rolle übernahm.


Er ist bekannt für seine landschaftliche Schönheit, historischen Strukturen und seine reiche Vielfalt an Pflanzenarten, darunter seltene Heilkräuter und Medizinpflanzen. Der Garten erstreckt sich über mehrere Hektar Land und bietet Besuchern die Möglichkeit, durch gepflegte Wege zu schlendern und die Pflanzenwelt zu erkunden.


Zu den Hauptattraktionen des Mandora Garden gehören historische Bauwerke wie das Mandore-Fort und die Mandore-Gärten, die von architektonischer und kultureller Bedeutung sind.


Der Eintritt ist kostenlos und es ist jetzt noch angenehm kühl hier. Die Bauwerke sind wieder von atemberaubender Schönheit, Mitglieder der unteren Kaste sind auch hier als Reinigungspersonal eingesetzt und fegen an allen Ecken und Enden den Dreck von einer Ecke in die andere.


Mandore Garden


Leider gibt es auch in diesem Park viele Müllecken, wo sich der Dreck stapelt, meist an solchen Stellen, die nicht gleich sichtbar sind.


Wir verbringen über eine Stunde hier - ein Ziel dass sich wirklich gelohnt hat.

Kaum sind wir wieder auf der Straße kommt auch schon unser Kumpel angerauscht, um uns zum nächsten Punkt zu bringen.


Es geht Richtung Fort, zum Jaswant Thada.


Jaswant Thada ist ein historisches Denkmal und ein beeindruckendes Mausoleum, das in Erinnerung an Maharaja Jaswant Singh II., der von 1873 bis 1895 regierte, erbaut wurde.


Das Mausoleum wurde im Jahr 1899 von seinem Sohn Maharaja Sardar Singh in Auftrag gegeben, es ist für seine atemberaubende Architektur und seine Verwendung von weißem Marmor bekannt, der kunstvoll geschnitzt und filigran gearbeitet ist.


Das Gebäude strahlt eine ruhige Eleganz aus und bietet einen herrlichen Blick auf die umliegende Landschaft und die Stadt Jodhpur, insbesondere auf das imposante Mehrangarh Fort, das in der Nähe liegt.


Jaswant Thada


Das Mausoleum beherbergt die Cenotaphe mehrerer Mitglieder der königlichen Familie von Jodhpur und ist ein Ort der Verehrung und des Gedenkens.

Die Rathore-Könige

Die Rathore-Könige von Marwar sind Rajputen, ein Begriff, der ihren Status als Nachkommen der Kshatriyas, der traditionellen hinduistischen Kriegerkaste, bezeichnet. Innerhalb der Rajputen sind die Rathores ein Clan von Suryavanshi Rajputen, die behaupten, von der Sonne (Surya) abzustammen.


Zu ihren Vorfahren zählen der hinduistische Gott Rama, ein Avatar des Gottes Vishnu, dessen Geschichte im großen indischen Epos Ramayana erzählt wird.

Die Rathores kamen im 13. Jahrhundert im Gefolge einfallender Armeen aus ihren angestammten Gebieten in den nördlichen Ebenen Indiens in die Wüstengebiete Westindiens.


Bis zum 15. Jahrhundert hatten sie ein mächtiges Königreich gegründet und eine ummauerte Hauptstadt – Jodhpur – mit dem gewaltigen Mehrangarh-Fort (oder Fort der Sonne) in der Mitte errichtet. Jodhpurs Wohlstand, der größtenteils der Kontrolle der Rathores über lukrative Handelsrouten zu verdanken war, erregte die Aufmerksamkeit zweier aufeinanderfolgender Reiche, die Indien regierten: der Moguln (1526-40, 1555-1857) und den Briten (1858-1947). Beide Begegnungen würden die Kulturlandschaft von Jodhpur neu gestalten, die Interaktionen der Rathores mit der Außenwelt erweitern und Objekte, handwerkliche Traditionen, Architekturstile, Sprachen und Verwaltungssysteme aus der Ferne in dieses Wüstenkönigreich einführen.

Das Gelände und das Mausoleum sind wunderschön, nicht umsonst wird es das kleine Taj Mahal genannt. Von hier haben wir auch einen schönen Blick auf die Stadt und das Fort. Das Gute ist, dass es zur jetzigen Zeit auch noch nicht überlaufen ist. Gestern sah es hier ganz anders aus.

Letztes Ziel für heute ist die Altstadt mit ihren blauen Häusern und Muralen. Auch hier werden wir sicher und schnell hin transportiert.

Dabei geht es ohne Gnade und viel Hupen durch die schmalen Altstadtgassen. Manchmal schließe ich vorsichtshalbe die Augen - aber es passiert nichts.


Wir verabschieden uns von unserem Kumpel, er ist sicher traurig, dass eine sichere Einnahmequelle für heute versiegt.


Murale


Wir bestaunen die vielen Murale und blauen Häuser, die meisten jedoch sind in einem erbarmungsvollen Zustand.

Überall wo wir langlaufen werden wir angelächelt und von den Kindern immer mit "Hello" begrüßt.

Im "Dylan Cafe" genießen wir auf der Terrasse ein Kaltgetränk und essen Pommes und chinesische Nudeln.


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Danach kaufen wir noch unser Souvenir: ein Miniaturbild mit den drei wichtigsten Tieren in Indien: Elegant (Glück), Kamel (Liebe) und Pferd (Kraft).

Erschöpft fallen wir anschliessend in unsere Betten und genehmigen uns eine längere Siesta.

Gegen 18:00 Uhr tappen wir alle noch einmal los um eine Rooftop Bar zu suchen. Im Internet finden wir das Gopal Roof Top Restaurant - eine gute Wahl. Es ist eigentlich nicht zu finden, der Eingang befindet sich nämlich in einer kleinen Seitengasse, in die man unter normalen Umständen nicht gehen würde. In Indien muss man das aber.



Der Ausblick ist mehr als genial, wir bestellen Cola, Pommes, Sandwiches und Pancakes. Und zwei Kingfishers. Bier gibt es wirklich überall, es steht nur nie auf der Karte. Wenn man aber danach fragt, wird es mit einem Augenzwinkern gebracht.


Wir erleben den Sonnenuntergang und marschieren zum Abschluss noch einmal zum Dosa-Dealer unseres Vertrauens. Hier kaufen wir noch acht Stück dieser Köstlichkeiten für das morgige Frühstück.



Hier noch einige Links, deren Inhalt im Verlauf der Reise immer wieder aktualisiert wird, Also immer mal gucken!







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