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Jaisalmer: Tempel, Gräber & Festung

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27. Februar: Da wir heute erst 9:30 Uhr starten, frühstücken wir eine halbe Stunde später als gewöhnlich. 8:00 Uhr sitzen wir im Dachrestaurant - diesmal aber im Warmen - und geben unsere Bestellung auf. Ich esse wie die letzten Tage gekochtes Ei und Toast und trinke Tee. Diesen aber mit Zucker und Zitrone.


Wie immer wird jetzt erst alles zubereitet und das in aller Seelenruhe. Keep calm!

Das Ei ist heute sogar schon gepellt und geviertelt. Das ist ja mal ein Service. Tobi trinkt Gingertee - aus frischem Ingwer, mit Zitrone und Honig. Nehme ich morgen auch.


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Pancakes mit Schoki

Heidi testet ihren Magen zusätzlich mit einem Pancake mit Schoko und Banane. Nur soviel: Sie lebt am Abend auch noch und hat den Tag ohne Komplikationen überstanden. Ohne schwerwiegende jedenfalls.

Unser erster Stopp heute, ist beim Amar Sagar Jain Temple. Er befindet sich ca. sieben Kilometer von unserem Hotel entfernt und liegt in der Nähe des Amar Sagar Sees, südöstlich von Jaisalmer.


Die Architektur des Tempels spiegelt die traditionelle Rajput- und Jain-Architektur wider. Der Tempel ist reich mit aufwändigen Schnitzereien verziert , die Jain-Gottheiten, mythologische Figuren und religiöse Symbole darstellen. Die feinen Details und die kunstvolle Gestaltung machen den Tempel zu einem beliebten Ziel für Kunst- und Architekturliebhaber.


Der Amar Sagar Jain-Tempel hat eine lange Geschichte und ist ein wichtiger Ort der Verehrung für die Jain-Gemeinschaft. Er wurde zu Ehren von Lord Parshvanath, dem 23. Tirthankara des Jainismus, erbaut. Der Tempel dient als Ort der Meditation, des Gebets und der spirituellen Reflexion für Gläubige.


Der Tempelkomplex umfasst nicht nur den Haupttempel, sondern auch andere Strukturen wie kleinere Schreine, Pavillons und Gärten. Der Amar Sagar See und die umliegende Landschaft verleihen dem Tempel eine idyllische Kulisse und tragen zur spirituellen Atmosphäre bei.


Amar Sagar Jain-Tempel


Er ist in den gleichen Sandsteinfarben gebaut, die hier für diese Umgebung typisch sind. Somit passt er sich perfekt in die gesamte Umgebung ein.


Fast eine Stunde inspizieren wir die vielen Räume und herrlichen Stuckateur-Arbeiten. Immer wieder gibt es neue Ornamente oder Reliefs zu entdecken.


Die Tempel hier, sind architektonisch ganz anders als wir es bisher kannten. Keine schrille Farben sind zu sehen, alles sehr schlicht und einfach. Und doch wunderschön.


Bei Ausgang werden wir darauf hingewiesen, dass wir unbedingt noch Tipp geben müssen, schließlich wurde ja auf unsere Schuhe aufgepasst. Aha.

Was folgt ist ein ganz kleiner Tempel, der zwischen irgendwelchen Ruinen steht. Wie der es auf meine Bucketliste geschafft hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich hat Tobi seine Finger mit im Spiel.


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Hier reichen fünf Minuten, dann düsen wir weiter zu den Königsgräbern - Bada Bagh. Hier sind alle Könige aus Jaisalmer begraben und werden es haute auch auch noch. Hindus werden ja verbrannt, Könige nicht. Warum dass so ist, weiß Raji nicht, also nehme ich das erst einmal so hin.

Die Geschichte von Bada Bagh

Irgendwo inmitten der ockerfarbenen Landschaft der Thar-Wüste heben gelbe Sandsteinkuppeln die Überreste einer vergangenen Ära hervor.

Dies sind die Kenotaphe von Bada Bagh in Jaisalmer, die zum Gedenken an das Königshaus Rajasthans errichtet wurden. Der auf einem Hügel gelegene Ort bietet atemberaubende Ausblicke auf den Horizont und die immer größer werdende Wüste. Jeden Abend werden die leeren Gräber in ein orangefarbenes Licht getaucht, während die Sonne im Hintergrund untergeht. Aber in der Umgebung blühen keine Blumen und in der Landschaft ist kaum Grün zu sehen. Warum heißt es dann Bada Bagh?


Die Gedenkstätte wurde als Gartenanlage angelegt und von den Bhatti-Herrschern von Rajasthan erweitert . Das erste Denkmal wurde zum Gedenken an Raja Jaitsi II. errichtet, der das Königreich im frühen 16. Jahrhundert regierte.


Es heißt, dass er während seiner Herrschaft an dieser Stelle sechs Kilometer von der Stadt entfernt einen Tank (genannt Jait Sar) und einen Damm (genannt Jait Bandh) baute, um eine üppige Oase in dem ansonsten kargen Land zu schaffen.


Der Damm war etwa 1.200 Fuß lang, 300 Fuß breit und 100 Fuß hoch. Bewässerungskanäle wurden angelegt, um das Wasser vom Stausee in das umliegende Land zu leiten.


Die Aktionen des Raja trugen Früchte, und schon bald blühte das Land mit der Bewirtschaftung auf. Mangos , Dattelpalmen und andere Früchte wuchsen in Hülle und Fülle. Die grüne Landschaft gab der Gegend den Namen Bada Bagh.


Nach seinem Tod wurden die Bemühungen von seinen Nachfolgern fortgeführt und zu den Ergänzungen gehörten ein Mangogarten und mehrere steinerne Kenotaphe. Von dort aus begann die Tradition, Denkmäler aus Stein zum Gedenken an die Rajputen zu errichten, die bis zum 20. Jahrhundert über Jaisalmer herrschten.


Das Gelände ist wunderschön, je reicher oder mächtiger ein König war, desto größer auch seine Grabstelle.

Die Sonne beleuchtet die sandsteinfarbenden Steine perfekt, ein wahrhaft idyllischer Ort.


Bada Bagh


Auch eine deutsche Familie mit zwei kleinen Kindern (zwei und vier Jahre) ist hier. Wir fragen uns warum man mit so kleinen Kindern gerade nach Indien fahren muss. 3/4 der Truppe hat Ferrari T-Shirts an, der größere Junge erklärt seiner Mutter, dass der Stein der vor ihm liegt, ein Nashorn ist. Er wird gelobt. Wir erklären ihm, dass es nur ein Stein ist, von denen hier tausende herum liegen.

Die größeren Ferraris gucken böse. Motorenproblem?


Auch hier sind wir mindestens eine Stunde unterwegs. Ein Ort, den man sich unbedingt anschauen sollte.

Es folgen noch zwei unbedeutende Tempelchen in Jaisalmer, die aber keinen hinter dem Ofen hervor locken und so beenden wir unsere Autofahrt am Eingang des Jaisalmer Fort.


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Guru im unbedeutenden Tempelchen

Wissenswertes über das Fort

Das Jaisalmer Fort, auch bekannt als "Sonar Quila" oder "Goldenes Fort", ist eine der markantesten Sehenswürdigkeiten in der Wüstenstadt Jaisalmer.


Es ist ein beeindruckendes Beispiel für Rajputen-Architektur und gilt als eines der größten befestigten Forts der Welt.

Es wurde im 12. Jahrhundert vom Rajputenherrscher Rawal Jaisal erbaut und besteht hauptsächlich aus goldenem Sandstein, der ihm seinen charakteristischen Farbton verleiht.


Das Fort ist von massiven Sandsteinmauern umgeben, die bis zu 30 Meter hoch sind und von 99 Bastionen gekrönt werden. Diese Befestigungsanlagen dienten einst dazu, das Fort vor feindlichen Angriffen zu schützen und sind ein beeindruckendes Zeugnis der militärischen Architektur ihrer Zeit.


Innerhalb der Festungsmauern befindet sich eine lebendige Altstadt, in der immer noch Menschen leben und arbeiten. Es gibt enge Gassen, traditionelle Havelis mit kunstvollen Schnitzereien und zahlreiche Geschäfte, die Handwerkskunst und lokale Produkte verkaufen.


Das Jaisalmer Fort hat eine reiche Geschichte und war einst ein wichtiger Handelsposten auf den Handelsrouten durch die Wüste Thar. Es ist auch ein Ort von kultureller Bedeutung, mit mehreren Hindu-Tempeln, Jain-Tempeln und Palästen innerhalb seiner Mauern.


Es wurde 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, was seine kulturelle und historische Bedeutung weiter unterstreicht und seinen Schutz und seine Erhaltung fördert.


Unterhalb der Festung befindet sich ein Geschäft neben dem anderen. Immer wieder werden wir gefragt woher wir kommen - der Einstiegspunkt für Verkaufsgespräche oder Anbieten von Dienstleistungen.

Meist hat man sofort Ruhe, in dem man weiter geht, bei ganz Hartnäckigen hilft dann halt nur: Finnland. Irgendwie tun mir die Finnen ja leid, dass sie so keiner kennt, aber hier sind sie ganz schön nützlich.


Das ganze Fort ist auf den ersten Blick noch sehr gut erhalten, die typische lokale Architektur sticht auch hier hervor.

Wir schlendern ziellos durch die engen, wunderschönen Gassen und bestaunen die Farben der vielen Kleider oder Teppiche die überall angeboten werden.


Jaisalmer Fort


Hier haben wir total unsere Ruhe, niemand spricht uns an, nur wenn wir länger uns etwas anschauen kommt ein Verkäufer.


Wir landen schließlich in einer Roof-Top-Bar und bestellen vier Cola und Pommes. "Ich habe auch Bier" meint der Kellner, "steht nur nicht auf der Karte."

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Skol

Also testen wir ein Kingfisher made in India. Es ist das bisher einzig trinkbare was ich bisher hatte und in der Mittagssonne genau richtig.

Den letzten Tempel den wir heute besichtigen wollen, ist der Chandraprabhu Temple. Hier ist er unter dem Namen Jain Temple bekannt und einer von sieben Tempeln im Fort.


Wir trennen uns hier von Jule und Tobi, sie wollen lieber zum See und so machen wir uns allein voller Neugier auf den Weg ins Innere des Tempels.

Er ist der Schönste, den wir heute sehen, wohl auch, weil zum ersten Mal verschiedene Farben integriert sind. Immer wieder müssen wir aufpassen uns nicht den Kopf zu stoßen, denn die Türen sind recht niedrig und es tauchen immer wieder kleine, gefährliche Monumente aus der Decke, die sich gern in den oberen Teil des Körpers bohren wollen.


Jain Temple


Die vielen Figuren sind sehr detailvoll hergestellt, wohin das Auge auch Blickt, immer entdeckt es eine neue Nuance.


Sobald jemand etwas einem freiwillig erklärt, muss man schnell das Weite suchen. Der will sich nämlich als Guide anwanzen und später Geld verlangen.

Mit einem TukTuk fahren wir schließlich zur Siesta ins Hotel. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende. Das Fort hat mich etwas an Petra in Jordanien erinnert. Es verbindet beide eine ähnliche Architektur.

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Sunset

Abends gehen wir noch ins Restaurant Helsinki, 30 Meter von uns entfernt. Wir sitzen erst im Restaurant und essen Nudeln mit Hühnchen, danach setzen wir uns auf die Dachterrasse, trinken einen Kingfisher der auch nicht auf der Karte steht und betrachten einen genialen Sonnenuntergang und die Illuminierung der Festung.


Hier noch einige Links, deren Inhalt im Verlauf der Reise immer wieder aktualisiert wird, Also immer mal gucken!








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