Delhi: Sightseeing 2.0
- Holger Schweitzberger
- 8. März 2024
- 6 Min. Lesezeit

19. Februar: Wie immer fallen mir am Tag danach noch einige Details vom vorherigen Tag ein, die ich vergaß zu notieren.
Beginnen möchte ich mit den Städtenamen und Autokennzeichen.
Irgendwie kamen Ashok und ich darauf, dass die Inder Indien wieder den ursprünglichen Namen zurück geben wollen und wie Städtenamen zusammengesetzt sind.
Am Beispiel von Udaipur möchte ich das gerne erläutern. Udai war zur damaliger Zeit ein indischer König. Pur bedeutet Stadt. Udai gründete also eine Stadt und damit war der Name festgelegt: Udaipur.
Genauso verhält es sich also auch mit Jaipur oder Jodhpur.
Bei Autokennzeichen wird folgendermaßen unterschieden: Die ersten beiden Ziffern zeigen die Region an, in der das Auto zugelassen ist. Am Beispiel von Delhi ist dies DE, in Rajasthan zB. RA. Danach folgen zwei Ziffern, die die Stadt in dieser Region symbolisieren. So steht die Zahl 19 für die Stadt Jaipur. Jaipur befindet sich in Rajasthan, also lauten die ersten vier Zeichen RA19. Danach folgt die eigentliche Autonummer. Eigentlich ganz einfach und irgendwie das gleiche System wie in Deutschland.
Da wir uns ja noch im Winter befinden, sind die Kinder auch dementsprechend mit Pullovern und warmen Mützen ausgestattet. Das ist bei nur 26 °C auch dringend nötig.


Heute werden wir gegen 09:00 Uhr von Madjan zu unserer halbtägigen Stadtrundfahrt abgeholt. Pünktlich kommt er am Hotel an, wir fahren im gleichen Auto wir gestern.
Erstes Ziel ist das Red Fort, dass wir heute von außen begutachten wollen.
Dazu geht es erst einmal quer durch die Stadt.
An manchen Kreuzungen ist die Ampel außer Betrieb, das Beste was einem Autofahrer in Indien passieren kann.
Jetzt sind alle Verkehrsteilnehmer gleichgeschaltet und man muss weniger aufpassen. Der ungünstigste Fall den man erwischen kann, ist eine grüne Ampel. Hier muss man ganz besonders vorsichtig sein, da es immer passieren kann, dass andere Fahrzeuge den Weg kreuzen. Alle fahren deshalb bei Grün ganz vorsichtig auf die Kreuzung. Die heißt in Indien übrigens Chowk. Chandni Chowk also die Chandni Kreuzung.
Absolut nicht ungewöhnlich ist auch, das auf Richtungsfahrbahnen trotzdem jemand entgegen kommt, meist aber Rikschas oder Mopeds.
Sollten wider Erwarten alle Autos an einer roten Ampel warten, ist das Gelegenheit für alle Arten von Bettlern, sich auf die Autos zu stürzen in denen Touristen sitzen. Meist kleine Kinder aus Bangladesch, aber auch junge Frauen mit Babys auf dem Arm. Sie klopfen dann penetrant an die Scheiben und klagen ihr Leid. Geld sollte man ihnen nicht geben, da sie zu großen Clans gehören, die diese Bettelei professionell ausüben.
Der tägliche Verkehr
Trotzdem schmerzt es zu sehen, dass für die Kinder wohl kaum eine hoffnungsvolle Zukunft besteht. Und das nur, weil sie zufällig in diese Verhältnisse geboren wurden.
Wir sahen auch Menschen ohne Beine vor der Ampel sitzen, die dann bei der Grünphase wieder schnell ihren Platz verlassen mussten.
Das alles erleben wir natürlich auch jetzt.
Heute ist Montag, und so wie Mittwoch in Marzahn Mülltag ist, so bedeutet es in Delhi, dass Montags fast alle Sehenswürdigkeiten geschlossen sind.
So auch das Rote Fort, nicht nur das Fort hat geschlossen, auch der Weg dorthin ist gesperrt. So bleibt uns nur die Möglichkeit von Straße ein paar Bilder zu schießen.
Dafür haben alle Rikschafahrer nun Zeit, uns mitzuteilen, dass Monday closed ist. Als ob wir das nicht wüssten, es ist ja überall angeschlagen.

Dafür preisen sie uns in den höchsten Tönen ihre Dienstleistungen an. Einer verglich sein Fahrgefährt mit Indian Helicopter - eine ganz gute Marketing Strategie.
Unsere Strategie kann nur sein, überhaupt nicht auf die Angebote einzugehen und sie vollkommen zu negieren. Nur das hat den Erfolg, dass man nach ein paar Anfragen in Ruhe gelassen wird. Nicht von allen, aber den meisten.
Ganz Penetrante wiederholen sicher zwanzigmal mantramäßig ihre Sprüche, absolut schmerzbefreit. Aber das halte ich gut aus. Das alles ist aber nicht unangenehm, ja - manchmal nervig, aber nie werden Grenzen überschritten oder die Stimmung aggressiv.
Weiter geht es zum Mahatma Gandhi Museum. Das möchte ich schon sehr gern besuchen, werden dort auch viele seiner Relikte und auch Zimmereinrichtungen gezeigt.
Während wir am Surpreme Court von Indien vorbei fahren, sehen wir lustige Verkehrsschilder die darauf hinweisen das hier Hupverbot herrscht.
Tatsächlich wird es auf einmal viel ruhiger, ganz aufs Hupen können jedoch nicht alle verzichten.
Wie schon erwähnt ist Montag, heißt Museum closed. Schade, na vielleicht am letzten Tag.
Also weiter zum India Gate, ein monumentales Kriegsdenkmal um die indischen Soldaten zu ehren, die während des Ersten Weltkriegs und anderer Kriege für das Britische Empire gekämpft und ihr Leben verloren haben. Das Denkmal wurde zwischen 1921 und 1931 errichtet und ist eine der markantesten Sehenswürdigkeiten in Delhi.
Es besteht aus einem riesigen Triumphbogen, der aus Sandstein erbaut wurde und eine Höhe von etwa 42 Metern erreicht. Auf dem Bogen befinden sich die Namen von mehr als 13.000 indischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg, in Nordwest-Indien und im Afghanistankrieg gefallen sind. Darunter befinden sich auch die Namen von einigen Soldaten aus Großbritannien und anderen Commonwealth-Nationen.
India Gate
Zusätzlich zu seiner Funktion als Kriegsdenkmal ist das India Gate ein Symbol für die Unabhängigkeit und den Stolz Indiens sowie für die Opferbereitschaft der indischen Soldaten.
Heute ist es zum ersten Mal etwas kühler und es weht ein kalter Wind. Das soll sich aber in der nächsten halben Stunde ändern, dann sind wir wieder auf Betriebstemperatur.
Das India Gate ist über eine lange Magistrale mit dem Parlament und dem National War Memorial verbunden, alles autofrei. Die Anlage ist sehr schön angelegt, überall blühen Blumen und es duftet nach frischem Gras.
Es herrscht eine Art Volksfeststimmung, viele Familien sind unterwegs. Unsere beiden Blondies müssen wieder für jede Menge Fotos zu Verfügung stehen. Es ist lustig in die Gesichter der Inder zu sehen, wie sich sich freuen zusammen abgelichtet zu werden.
Noch mehr fasziniert sind wohl nur die kleinen Kinder, die mit offenen Mündern über diese komischen Mondmenschen staunen.
Eine Stunde kann man sich locker hier aufhalten und es gibt sogar saubere Toiletten. Allerdings ohne Toilettenpapier. Aber dass soll man ja sowieso hier immer dabei haben.
Last but not least folgt zum abschließenden Abschluss noch ein Sikhs-Tempel. An ihm sind wir gestern schon einmal vorbei gefahren, da war es aber auch für indische Verhältnisse voll.
Heute ist es leerer und wir bekommen schnell einen Platz im Parkhaus. Und dann stehen wir auch schon vor dem Gurudwara Bangla Sahib.
Ähnlich wie im Iran, werden westeuropäische Touristen zu einem Büro geführt, wo sie ein Guide in Empfang nimmt.
Er erklärt die Regeln, so sind Schuhe und Strümpfe auszuziehen und man muss eine Kopfbedeckung in Form eines Kopftuchs tragen.
Fotografieren ist erlaubt, außer im Inneren des Tempels. Alkohol, Zigaretten, Drogen, Crystal Meth, das alles darf nicht mit in die Anlage genommen werden, man kann es aber in einem gesicherten Bereich deponieren.
Gurudwara Bangla Sahib
Der Rundgang dauert ca. 30 Minuten, er führt durch alle Teile des Tempels. Er ist in hauptsächlich zwei Gebiete aufgeteilt, den Gebets- und den Kommunikationsbereich.
Im Gebetsbereich werden täglich von 6:00 Uhr - 23:00 Uhr Gebete gesungen, die Sänger wechseln stündlich. Vor ihnen liegt dabei das Holy Book, ihre Art der Bibel. Der gesungene Text wird dabei an Videowalls in verschiedene Sprachen übersetzt.
Im Kommunikationsbereich, werden täglich kostenlose Essen angeboten. Wochentags sind es etwa 30.000, Sonntags 80.000. Wir erinnern uns sofort an die gestrige, riesige Schlange.
Es kommen dabei nicht nur die Armen, auch reiche Leute kommen um zu essen und um hauptsächlich ihre Verbundenheit mit allen Menschen auszudrücken.
Wir besichtigen die Küche und den Essensraum. Er ist mit Teppichläufern ausgelegt, auf den die Gläubigen später sitzen und essen. Als wir ankommen, sitzen bereits viele Menschen vor dem Eingang und warten auf Einlass.
Der wird im Augenblick unseres Erscheinens geöffnet und wir können mit erleben, wie sich der Raum füllt. Schließlich sitzen alle auf dem Boden, erhalten Teller und später die Mahlzeit. Alles streng vegetarisch, Sikhs essen fleischlos.
Wer sich für diese Religion interessiert, hier habe ich die Broschüre, die wir am Ende der Führung erhielten abgelegt. Sie ist nur fotografiert, den Text habe ohne Überprüfung und Rechtschreibung übernommen.
Was ist Sikhismus
Das Wort "Sikh" wird als Bezeichnung fuer einen "Juenger Guru Nanak Devs verwendet, der an einen Gott und an die Lehren der Zehn Gurus glaubt, wie sie im Guru Granth Sahib, die heilige Schrift der Sikhs, beschrieben und aufbewahrt sind. Die Praxis der Religion der Sikhs beinhaltet auch das Einnehmen von "Amrit" (die Taufe der Sikhs).
Kurze Geschichte der Sikhs
Der Sikhismus wurde von Guru Nanak gegruendet. Guru Nanak wurde 1469 n. Ch. im Dort Talwandi, jetzt Nanakana Sahib genannt, in der Naehe von Lahore (Pakistan) geboren. Er hatte von Kindheit an einen scharen Verstand und konnte die grundlosen Rituale, die Aberglauben und Dogmen, die damals als Religion galten, nicht akzeptieren.
Das Leben von Guru Nanak und die neun Gurus, die seine Nachfolger waren, ist ein wunderbares Beispiel von einem spirituellem Leben, indem man auch aktiv in weltlichen und saekulaeren Aktivitaeten teilnimmt.
Der zehnte und letzte Guru, Guru Gobind Singh (1666-1708) gruendete 1699 die Taute der Sikhs und gab auf diese Weise den Sikh eine besondere Identitaet. Die ersten fuenf getauften Sikhs wurden "Panj Pyaras* (Die fuenf Geliebten Gottes) genannt, die dann ihrerseits, nach seinem Wunsch, ihren Guru tauften-etwas was bis dahin in der Geschichte unbekannt war.
Kurz bevor er starb, gab der Zehnte Guru die Anordnung, dass nach ihm der Guru Granth Sahib die hoechste Autoritaet als Guru der Sikhs haben wurde und dass die fuent "Pyaras", die vom "Khalsa Panth", die Gemeinschaft der Sikhs, auserwaehlt wurden, als Autoritaet in weltlichen Angelegenheiten zustaendig sein werden.
Der Guru Granth Sahib, die heilige Schrift der Sikhs wurde vom fuenften Guru, Guru Arjan Dev, 1601 bis 1604 erstellt. Das ist die einzige heilige Schrift, die von den Gruendern einer Religion waehrend ihrer Lebenszeit erstellt wurde.
Guru Arjan Dev baute auch in Amritsar den weltberuehmten Goldenen Tempel von Sri Harmandir Sahib (auch als Gurudwara Darbar Sahib bekannt), der den Kern von Sikhismus ist.
Waehrend des achtzehnten Jahrhunderts wurden die Sikhs von den damaligen Herrschern unterdrueckt und verfolgt. Sie mussten Opfer bringen, um ihr Glaube und Identitaet zu wahren. Der Moghulreich fiel auseinander. Die Afghanen unter der Herrschaft von Ahmed Shah Abdali griffen Indien an. Die Sikhs haben diese Gelegenheit wahrgenommen, ihr eigenes Reich zu gruenden. Das gelang ihnen schliesslich unter Maharaja Ranjit Singh im Jahr 1780. Das Koenigreich der Sikhs bestand ungefaehr ein halbes Jahrhundert (1780 bis 1839) und wurde 1849 von den Englaendern annektiert.
Waehrend des Freiheitkampfes Indiens gegen die Englaender wurden sehr viele Sikhs durch den Strang hingerichtet, gefoltert, erschossen und erlitten lange Inhaftierungen,damit das Land die Freiheit erlangen konnte.
Obwohl Die Sikhs nur 1.8% der indischen Bevoelkerung ausmachen, haben sie in der Armee, in der Landwirtschaft, im Sport, in der Industrie usw einen wesentlichen Beitrag geleistet. Sie sind sehr fleissig und widmen sich aut missionarischer Weise ihrer Arbert. Ihre Abenteuerlichkeit und ihr Unternehmungsgeist hat sie zu allen Teilen der Weit gefuehrt.
Religlon und Philosophie
Die Sikh Religion ist monoeisthetisch. Die Sikhs glauben an einen allmaechtigen Gott, vollkommen und omnipraesent, der Schoepfer, ohne Hass, ohne Feindschaft, ein Teil seiner Schoepfung aber auch groesser als die Schoepfung.
Gott gehoert nicht einer Nation an. Er ist der Gott der Gnade. Er hat den Menschen nicht geschaffen, um ihn fuer seine Suenden zu bestrafen, sondern damit der Mensch seine wahre Stellung im Kosmos erkennt und sich mit dem Kosmos vereinigt, von dem er stammt. "O, mein Geist, du bist die Verkoeperung des Lichtes. Erkenne dein Wesen".
O, mein Geist, dein Gott ist immer bei dir, spuere seine Liebe durch seine Worte. Erkenne dein Gott, indem du sein Wesen erkennst und so erkennst du das Geheimnis der Geburt und des Todes.
(Guru Granth. S. 441)
Das Grundpostulat von Sikhismus heisst-Das Leben ist in seiner urspruenglichen Form nicht voller Suenden. Es stammt von einer reinen Quelle und der wahre Juenger bleibt rein. Daher sagt Guru Nanak. "O, mein Geist, du bist der Funke des allmaechtigen Lichtes, erkenne dein Wesen*.
Nicht nur die ganze Sikhphilosophie, sondern die ganze Sikhgeschichte und der Sikh Charakter beruht auf diesem Prinzip.
Die Sikhs glauben nicht an ein Kastensystem oder an Idole, Ritual und sind nicht aberglaeubig. Die Goetter und Goettinnen sind fuer die Sikhs von keiner Bedeutung.
Sikhismus lehrt weltliches Leben. Man lebt, um die Menschheit zu dienen, um Toleranz und Bruederlichkeit zu foerder. Die Sikh Gurus waren dagegen, dass man aus dem weltlichen Leben ausscheidet, um sein Gott zu erkennen.
Man soll ein ehrliches und normales Leben fuehren, um dieses Ziel zu erreichen.
"Nur er, O Nanak, kennt den Weg, der mit seinem Fleiss etwas erreicht und das Erreichte mit den anderen teil.
(Guru Granth S. 1245)
Nanak allein gab den Armen und Unterdrueckten Hoffnung, dass sie in seiner Welt als Gleichberechtigte behandelt werden. Er war der Schoepfer vom Neuen Menschen, in der Neuen Welt, unterstuezt von einer Neuen Moralitaet.
Reichtum und persoenliches Vermoegen sind kein Hinderniss fuer ein spirituelles Leben. Sikhismus glaubt nicht, dass es leichter ist, tuer ein Kamel durch ein Nadelloch zu gehen als fuer einen reichen Mann das Reich Gottes zu betreten. Die Sikhs glauben andererseits. "Die, die mit ihrer Umwelt und Gott in Harmonie leben, erreichen ihr spirituelles Ziel auch, wenn Sie in Reichtum leben*.
"Jene, die mit dem Allmaechtigen in Einklang stehen, gehen in Gott auf, auch wenn Sie mitten in "Maya" (Vermoegen) leben." Der Sikhismus lehnt die Ideologie von Pessimismus ab. Er lehrt Optimismus und Hoffnung. Sikhismus lehrt nicht die Maxime, dass
"wenn einer dich aut einer Wange schlaegt, dann zeige ihm die andere Wange." sondern
"Wenn alle Mittel versagt haben, ist es berechtigt, das Schwert zu ergreiten."
Der besondere Chararakter der Sikhs
Der Sikh hat einen besonderen Charakter, der durch fuenf praktische Leute, die eine Uniform tragen und eine disziplinierte Lebensweise haben, sind eher in der Lage ein gemeinsames Ziel zu setzen, einen Sinn fuer Bruederlichkeit zu entwickein als jene, die an keine Werte glauben.
Jeder, der seinen Bart oder andere Haare schneidet, bricht die Regeln des Sikhismus und wird als "Apostat" angesehen.
Taufe der Sikhs
Amrit (Die Taufe der Sikhs) ist fuer jeden Sikh obligatorisch.
Jeder Mann und jede Frau, der Nationalitaet, der Rasse und des gesellschaftlichen Stands ungeachtet, der den Prinzipien des Sikhismus folgt, hat ein Recht, Amrit einzunehmen und in die Gemeinschaft der Sikhs - Der Khalsa Panth - einzutreten.
Ein Sikh versucht nach den Prinzipien des Sikhismus zu leben und die Regein derguten Lebensfuehrung, wie sie von den Gurus vorgeschrieben wurdenzu folgen.
Die Regeln der guten Lebenstuehrung der Sikhs
Die Regeln der guten Lebensfuehrung der Sikhs heisst "Sikh Rehat Maryada". Sie beruhen auf der Lehre des Guru Granth Sahibs und auf den Traditionen und Gewohnheiten der Sikhs. Diese Regeln sind fuer eine bessere Durchfuehrung der Lehre der Sikhs gedacht und um in der ganzen Welt eine einheitliche Form fuer die Durchsetzung des Disziplins einzufuehren. Kein Mensch und keine Organisation, auch die die wichtig sind, duerfen diese Regeln aendern oder neue Regeln erfinden. Diese Aufgabe kann nur der Panth ausfuehren, d.h. die ganze Gemeinschaft, durch ihre geliebten Fuent (Pani Payare). Jede Regel, die die Grundlehre des Sikhismus widerspricht ist ueber jede Macht.
Alle Formen des Rausches, z.B. Alkohol, Tabak und Aehnliches, das Schneiden der "Keshas" usw., das Essen von Fleisch (Kutha), das von Moslems vorbereitet wurde (Halal), sind verboten. Ehebruch ist eine Suende. Ein Sikh muss die Frau eines anderen Mannes als seine Schwester oder seine Mutter ansehen; die Tochter eines anderen Mannes als seine eigene Tochter. Die gleichen Regeln gelten fuer die Sikh Frauen.
Dle Stellung der Frau in der Sikh Gesellschaft Die Frau ist ein wichtiger Teil der Sikh Gemeinschaft. Sie erhaelt aeusserster Respekt fuer ihre Rolle in der Familie und in der Gesellschaft.
Die Geburt einer Tochter wird nicht als Unglueck angesehen. Es gibt auch keinen Brauch so wie "Satt* - die Verbrennung der Witwe mit dem toten Koerper ihres Mannes bei der Feuerbestattung, Im Gegenteil, die Witwe hat das Recht wieder zu heiraten, wenn sie moechte.
Eine Frau hat die gleiche Seele als ein Mann und sie hat die gleichen Rechte beim spintuellen Wachstum und dart diese auf ihre eigene weibliche Art tun. Sie darf auch beim Zusammentretten der religioesen Gemeinde dabei sein und die heiligen Hymnen rezitieren.
Die Sikh Frauen tragen keine Schleier (Purdah). Mitgift und Scheldung sind nicht erlaub. Das Tragen von Bekleldung, die den Koerper zeigt und wolluestige Gedanken foerdert, wird als unehrenhaft betrachtet.
Euent eintache Zeremonten der Sikha
Die wichtigen Zeremonien der Sikhs sind die, die mit der Geburt verbunden werden, d.h. wenn das Kind seinen Namen bekommt, Amrit (Taute), Anand Karaj (Hochzeit) und die Todeszeremonie. Die wichtigste Zeremonie von allen ist Amrit (Taufe der Sikhs).
Es gibt keine besonderen Rituale bei diesen Zeremonien. Das Wichtigste ist die Rezitierung von Hymnen vom Guru Granth Sahlb.
Die Toten werden bei den Sikhs verbrannt und die Aschen in einem nahegelegenen Kanal oder Fluss geworfen. Kein bestimmter Fluss wird als heilig angesehen. Es ist verboten Denkmaeler ueber die Reste der Toten zu bauen.
Alle diese Zeremonien haben ein gemeinsames Ziel, naemlich, um an unsere Beziehung zu Gott zu erinnern. Sie werden als Zweck, der die Mittel heiligt, angesehen, d.h. die Einigung der Seele mit Gott.
Die Ehe Im Sikalmus
Laut der Religion der Sikhs ist die Eheschliessung ein Sakrament - eine heilige Union und nicht einfach ein Vertrag.
"Man wird nicht zu Mann und Frau, indem man einfach nebeneinander sitzt. Nur diejenigen, die einen Geist tellen koennen, koennen Mann und Frau sein." (Guru Granth, p. 788).
Im Sikhismus glaubt man nicht an Ehelosigkeit. Die Ehe und das Familienleben werden als ehrenhaft, natuerlich und ideal angesehon.
"O, mein Geist, bleib auch im Haushalt trei. Wenn Du die Wahrhelt praktizierst und deine Begehron unter Kontrolle hast und gute Taten vollbringst, wird dein Geist mit der Gnade des Gurus erleuchten.* (Guru Granth, Seite 26).
Die Eheschliessung eines Sikh Ehepaares erfolgt, indem man vier Mal um den Guru Granth Sahib herumgeht. Jedes Mal wird ein Epithalamium, eine, Hymne, aus dem Guru Granth Sahib rezitiert. Darin wird dem Ehepaar geraten ihre gemeinsame eheliche Beziehung nach dem was in diesen Hymen rezitiert wird, aufzubauen.
Dieselbe Zeremonie wird auch bei der Wiederheirat einer Witwe oder Witwer durchgefushrt.
Yolks - und religloesa Feste
Die Sikhs feiern folgende religioese Feste:
Die Geburtstage, die Einweihung als Guru und der Seelenabgang der Zehn Gurus.
Der Tag der Emennung des Heiligen Granth als der Sprituelle
Fuehrer (Guru der Sikhs).
- Geburtstag des Khalsas, d.h. "Baisakhi", der jedes Jahr am
13.April geteiert wird.
- Die Tage, an den prominente Sikhs, die fuer ihre Religion und um die Unterdrueckten zu schuetzen starben, zu Maetryrer ernannt wurden.
Tage, die mit den wichtigen Ereignissen der Gechichte der Sikhs zusammenhaengen.
Das taegliche Leben eines Sikhs
Es wird von einem Sikh erwartet, dass er jeden Tag am Morgen so frueh wie moeglich aufsteht, d.h. vor Sonnenaufgang. Nach der Waschung muss er meditieren und an Gott denken, damit er Ihn durch die Gnade des Gurus sieht.
"Stehe frueh auf und meditiere, indem du an ihn denkst. Denke Tag und Nacht an Gott. Auf diese Weise wirst du keinen Kummer erleiden; alle deine Sorgen werden dich verlassen" (Guru Granth, Seite 255) Die folgenden Kompositionen werden jeden Tag rezitiert:
Morgens: Japuft Sahib, Jaap Sahib und Zehn Amrit Swiyyas
Abends: Rehras.
Nachts: (Vor dem Schlafen) Sohila
Ein Sikh muss taeglich zum Gurdwara - den Sikh Tempel gehen.
Sangat und Pengal
Die zwei wichtigsten Merkmale des Gurudwaras sind "Sangat" (Kongregation) und Pangat (Gemeinschaftskueche), auch* Guru ka Langar," genannt. Diese Gemeinschaftskueche bietet allen Anhaengern und Besucher kostenloses Essen an. Es ist ein Symbol von Gleichheit und Bruederlichkeit. Hier essen alle gemeinsam-Die Reichen und die Armen, die Gebildeten und die Analphabeten, Koenige und einfache Leute. Alle setzen sich gemeinsam in einer Reihe, um zu essen. Die Kueche wird von Beitraegen aller Glaeubigen finanziert. Die Institution von Langar hilft, soziale Gerechtigkeit zu schaften.
Der Gurdwara
Tempel der Sikhs heisst "Gurdwara". In jedem Gurdwara befindet sich die Heilige Schrift in der Haupthalle, wo taeglich gebetet wird und der Gottesdienst gehaiten wird.
Jeder Mensch, ungeachtet seiner Kaste, dessen Glaubensbekenntnis, seine Kultur oder Nationalitaet, darf den Gurdwara besuchen. Bevor man eintritt, muss man die Schuhe ausziehen und den Kopf bedecken.
Beim Betreten der Haupthalle geht man zur Heiligen Schrift hinueber und beugt sich respektvoll, bevor man Platz nimmt.
Jeder Sikh darf das Gebet oder den Gottesdienst fuehren.
Der Gottesdienst beginnt mit dem Singen von Hymnen zusammen mit Musik. An besonderen Anlaessen wird das Singen durch Vorraege, Gedichte oder andere Kompositionen ueber die Geschichte der Sikhs, unterbrochen. Der Gottesdienst wird mit Ardas beendet - ein Gebet, indem der Segen Gottes aufgerufen wird, um Frieden, Wohlbefinden und Schutz fuer die ganze Menschheit zu gewaehren.
Nach dem Gebet wird eine Hymne aus der Heiligen Schrift vorgelesen und dann wird Karah Parshad, eine Suessigkeit, die aus Griess, Mehl, Zucker und Butter gemacht wird, unter der Gemeinde verteilt.
Auf dem Dach jedes Gurdwaras steht die gelbe Fahne Nishan Sahib auf der ein Khanda, ein doppelschneidiges Schwert, Chakareti, dargestellt wird. Dies symbolisiert die Kombination der weltlichen und geistlichen Aspekte des Lebens der Sikhs. Jede Stadt hat einen Gurdwara, der nach den jeweiligen Beduerfnissen gebaut wird. Alle Gurdwaras sind gleich heilig. Einige haben auch eine historische Bedeutung. Die fuent wichtigsten Gurdwaras werden "Takhats" genannt, d.h. Throne oder Sitze der Autoritaet. Sie sind Takhat Patna Sahib in Bihar, Takhat Kesgarh Sahib in Anandpur Sahib, Takhat Damdama Sahib in Talwandi Sabo in Punjab, Takhat Hazur Sahib in Nanded, Maharashtra und Akal Takhat Sahib in Amritsar, der auch der Oberste der Gurdwaras ist. Von Zeit zu Zeit wird Rat ueber weltliche Angelegenheiten von den Gurdwaras an die Gemeinschaft gegeben. Dieser Rat wird Hukam Nama genannt ud hat die bindende Kraft des persoenlichen Gesetzes der Sikhs.
Es gibt bei den Sikhs keine Priesterklasse. Derjenige, der den taeglichen Gottesdienst fuehrt, heisst Granthi.Die Hymnensaenger sind die Ragis und das Singen der Hymnen wird Kirtan genannt, i.e. den Allmaechtigen lobpreisen.
Wir beenden diese Broschuere mit den folgenden Worten aus unserem taeglichen Gebet.
"O Gott, gebe uns Erleuchtung, gebe uns Verstaendniss, damit wir wissen, was Dich erfreut. Und moege die ganze Menschheit durch Deine Gnade gluecklich sein."
(Waheguru Ji Ka Khalsa, Waheguru Ji Ki Fateh - Der Khalsa gehoert Gott! Moege Gott siegen! (Gebet der Sikhs))
Der Sikhismus ist praktisch und voller Hoftnung und Optimismus.
Seine Ideale liegen der progressiven Aspekte des modernen Menschen nahe. Er zeigt die Menschheit wie man ein wuerdevolles und nuetzliches Leben fuehren kann. Der Sikhismus hat daher die Stellung einer Allumfassenden Weltbruederschaft.
Nach unserer Führung begeben wir uns wieder in die Tiefgarage zu unserem Auto. Doch was sehen wir, ein Auto hat sich vor unseres gestellt, wir sind zugeparkt.
Jetzt erfolgt wieder ein Lessons Learned India. Wir lernen: Wenn du andere Autos zuparkst, bitte Schaltung auf Leerlauf und Handbremse aus.
Das Hindernis wird nun also einfach vor ein anderes Auto geschoben und schon können wir fahren.
Wie gestern verabredet endet unsere Tour am Eingang der Main Bazar Road. Sie befindet sich im Backpaper Bezirk und führt geradewegs auf den Delhi Hauptbahnhof.
Hier befindet sich ein Geschäft oder Streetfoodstand neben dem anderen, die Luftqualität ist ziemlich mies, der Staub tut sein übriges. Es wimmelt von Menschen und Rikschas, einmal wurde Jule sogar leicht angefahren.
Es sind meist Trödel- und Ramschläden die sich hier befinden, in den etwas besseren Shops ist man aber meist nicht an Handeln interessiert, obwohl man Mondpreise aufruft.
Am Hauptbahnhof trinken wir noch je zwei Masala Chai und essen eine kleine Mixplatte. Gut das Tobi nicht dabei ist, es war bisher das Schärfste was wir aßen. Trotzdem sehr schmackhaft und gut.
Im Hotel freuen wir uns auf eine Dusche und ruhen unsere müden Glieder aus. Da wir morgen schon 3:00 Uhr rum Airport fahren, beschließen wir im Hotel etwas zu essen und zeitig ins Bett zu gehen.
Es endet damit wieder ein schöner Tag, auch heute haben wir wieder neue Dinge gelernt und Unglaubliches gesehen.
Hier noch einige Links, deren Inhalt im Verlauf der Reise immer wieder aktualisiert wird, Also immer mal gucken!
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