Windhoek - Berlin: Zurück in den Sommer
- Holger Schweitzberger
- 12. Juli 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Feb. 2024
Mittwoch 20. Juli Noch immer ganz fasziniert vom gestrigen Abend im Biergarten und dem tollen Essen und Getränken wachen wir gegen 8:00 Uhr ein letztes Mal in unserem Camper auf. Also ich, Heidi schläft noch.
Ich spaziere etwas über die Anlage und nutze die Zeit um nach einer Standverlängerung zu fragen. Offiziell ist 11:00 Uhr Check-out, aber da wir nur rund 20 Kilometer zu fahren haben, würde ich gern länger hier bleiben.
In der Rezeption duftet es schon herrlich nach Kaffee und Frühstück, viel Betrieb ist allerdings noch nicht.
Meine Frage nach Verlängerung bis 13:00 Uhr wird positiv erwidert, damit haben wir schon einmal ein Zeitproblem weniger.
Geplant hatten wir gestern eigentlich, auf das Frühstück zu verzichten und lieber zu lunchen, aber nachdem mir diese Düfte um die Nase geflogen sind, möchte ich meine Meinung gern revidieren.
Heidi ist schnell überzeugt und so sitzen wir 9:00 Uhr im Restaurant und bestellen "The Namlish" - Scotish Breakfast auf namibisch - für mich und "Avocado-Pesto-Bacon" für Heidi. Dazu Kaffee Refill und Orangensaft.
Wie gestern, ist das Essen toll, die Portionen riesig. Das hat natürlich den gravierenden Nachteil, dass wir 13:00 Uhr immer noch keinen Hunger haben und so unser Essen ausfallen lassen müssen.
Traurig verlassen wir unseren letzten namibischen Campground und machen uns auf den Weg, unser Wohnmobil abzugeben.
Vorher stoppen wir an einem großen Liquor Store und kaufen noch ein Flasche Pittel Granadilla Liqueur - nur erhältlich in Namibia. Und siehe da, er hat gar nicht, wie gestern angenommen 24% sondern lockere 45%. Soll uns nur Recht sein.
Unsere Gasflasche füllt keine Tankstelle auf, ist mir aber auch egal, deswegen fahre ich nicht durch ganz Windhoek, so teuer kann der Refill bei Bobo Campers nicht sein.
Wir kommen gut aus Windhoek hinaus und fahren Richtung Airport. Auf halber Strecke liegt dann der Wohnmobilverleih.
Zum ersten Mal befahren wir nun eine A-Straße - in Google Maps ist diese noch nicht enthalten. A steht für Autobahn, sie ist zweispurig und existiert schon seit einigen Jahren.
Der Mittelstreifen wird immer wieder von Rindern, Schafe oder Affen bevölkert, die auch wie selbstverständlich und in aller Ruhe die Seiten wechseln. Vielleicht steht das A ja auch für "Achtung und passt auf die verdammten Tiere auf!"
Kurz vor zwei kommen wir am Ziel an, wir packen unsere Koffer - jeder hat das Gewicht von ca. 15 Kilo. Könnten also noch einige Steine mit nehmen.
Danach erfolgt die Abnahme des Campers. Das geschieht alles unkompliziert, 3,50€ müssen wir noch für das Propangas bezahlen - dann sind wir fertig.

Wir gehen in die anliegende Transkalahari Lodge und warten dort auf unsere Abholung zum Airport.
Wir trinken ein Abschiedsbier und essen Calamaris und dann ist es schon 15:00 Uhr und es geht zum Airport.
Dieser hat sich auch seit unserer Ankunft nicht vergrößert und erwartet uns wieder das Gebäude eines kleineren Bahnhofs. Das ist jetzt aber nicht negativ gemeint, denn servicetechnisch klappt hier alles super.
Wir sind schnell eingecheckt und eine Schlange an der Sicherheitskontrolle ist auch nicht vorhanden.
Vor der Ausreise füllen wir noch zwei Zettel aus, auf denen uns wieder alle möglichen und unmöglichen Fragen gestellt werden. So zum Beispiel wo wir heute in Namibia übernachten.
Die Passkontrolle interessiert anscheinend nicht, dass wir dieses Feld leer gelassen haben, nach einem längeren Blick in die Pässe dürfen wir die Sicherheitszone passieren.
Wir finden eine kleine Bar wo wir unser letztes Bargeld verjubeln und einen Souvenirshop in dem ich mich noch eine afrikanische Maske kaufe.




18:00 Uhr beginnt das Boarding, pünktlich 19:00 Uhr heben wir gen Frankfurt ab. Natürlich bei einem wunderschönen Sonnenuntergang.


Der Service an Bord der Eurowings ist genau so schlecht wie beim Hinflug. Wir hätten beim Einchecken in die Businessklasse wechseln können - für 350 € pro Person. Das ist uns aber, auch wenn schon ermäßigt, trotzdem zu teuer.
Leider haben - obwohl es Pflicht ist - über 70% der Passagiere keine Masken auf, dem Flugpersonal ist das auch egal. So braucht man sich nicht zu wundern, wenn man mit Corona infiziert wird.
5:50 Uhr landen wir in Frankfurt, hier überwinden wir noch einmal die Sicherheitskontrolle und warten am Gate B18 auf unseren Flug nach Berlin. Nach einem Latte Macchiato und einer Brezel ist auch schon Boarding und 9:00 Uhr hat uns dann die heimatliche Erde wieder.
Sogar unsere Koffer treffen beide wohlbehalten ein - was es nicht alles gibt.

Wir holen das Auto aus dem Parkhaus, ich vermisse die Kupplung und betätige die Scheibenwischer anstatt zu blinken, aber trotz kleinerer Aussetzer sind wir 10:30 Uhr wieder zu Hause.
Hier werden wir schon von Jule und Tobi mit Hackepeter empfangen. Wir quatschen noch ein bisschen und legen dann den Plan für die nächsten zwei Tage fest, denn: am Samstag werden beide heiraten und nach der Absage des Caterers übernehmen wir diese Rolle nun selbst.
In diesem Sinne, vielen Dank für alle Kommentare und Nachrichten und bis zum nächsten Mal.
Kommentare