Anreise Berlin - Frankfurt - Windhoek (Part 1)
- Holger Schweitzberger

- 30. Juli 2022
- 3 Min. Lesezeit
Samstag/Sonntag 2.-3. Juli 01:00 Uhr wache ich das erste mal auf. Soviel Unsicherheiten vor einer Abreise hatten wir noch nie. Schläfrig blicke ich auf die Lufthansa App und bin innerlich schon auf schlechte Nachrichten eingestellt. Doch ich werde eines Besseren belehrt.
"Alles planmäßig" springt mir in grüner Schrift beim Öffnen unseres Reisdokumentes ins Gesicht. Ob soviel Erfolg werde ich dreister. Vielleicht funktioniert ja das Check-In?
Gestern wurde mir immer wieder ein interner Server Error angezeigt.
Und ich kann es kaum glauben, ich werde verbunden und kann unsere Sitzplätze wählen und die Boardkarten nach Wallet importieren.
Wir sind eingecheckt. Langsam glaube ich daran das alles gut wird. Eigentlich will ich die gute Nachricht an Heidi weiterleiten, aber um dieses Zeit zieht sie es noch vor zu Schlafen. "Ich könnte sie ja wecken", denke ich mir, verwerfe diesen Plan aber sofort wieder. Wer will sich schon zu nachtschlafender Zeit Probleme ins Haus bzw. Bett holen?
Wach bin ich trotzdem. Da wir ja wegen des frühen Fluges zehn Stunden Aufenthalt in Frankfurt haben, suche ich nach Angeboten für einen Lounge-Zutritt. Dabei stoße ich auf nabcabs, Kabinen in denen man auf dem Flughafen schlafen oder sich ausruhen kann. Eine super Sache finde ich und buche vier Stunden - von 16:00 - 20:00 Uhr. 15€ pro Stunde kostet der Spaß, man gönnt sich ja sonst nichts.
Zufrieden schlafe ich wieder ein - bis 5:00 Uhr. Da werde ich sanft geweckt. Wir trinken noch einen Kaffee, beladen das Auto und Heidi lässt sicher mit Absicht einige Dinge von sich in ihrem Schrank. Wie jedes Jahr.
6:15 Uhr starten wir Richtung BER. Die Straßen sind schön leer und so cruisen wir 45 Minuten bis zum Parkhaus T3. Hier kennen wir uns ja mittlerweile aus, parken wir doch, seitdem es vom neuen Airport losgeht, immer hier.
Wir müssen bis in die vierte Etage fahren, ehe wir einen freien Platz ergattern, aber mit dem Aufzug ist man schnell unten oder auch wieder oben.
Während wir zum Check-In laufen male ich mir insgeheim die größten Horrorszenarien vor meinem geistigen Auge. Aber wir haben ja noch drei Stunden Zeit bis zum Abflug, wird schon alles passen.
Es ist auch verhältnismäßig leer, da wir mit Lufthansa fliegen, erwarten uns auch keine langen Wege wie bei den Billigairlines.
Wir stellen uns bei der "Fast Bag Drop" Schlange an, hier - so steht es auf Anzeigen geschrieben, kann derjenige selbst einchecken, der bereits seine Boardingpässe hat.
Haben wir. Aber nicht unsere Gepäckbanderolen. "Da müssen Sie wieder zurück zu den Maschinen hinter Ihnen" teilt uns die Lufthansasklavin mit, als wir endlich an der Reihen sind. Hätte man ja auch schon mal vorher darauf hinweisen können.
Ich checke ein, bekomme aber keine Banderole. Sie wird zwar gedruckt, aber nichts kommt raus. Bei Heidi am anderen Automaten funktioniert es.
Also stellen wir uns wieder an der altbekannten Schlange an und dürfen zu einem Schalter hinter dem echte Menschen sitzen.
Hier können wir nun endgültig einchecken, um uns danach zum Sicherheitscheck zu begeben.
Durch die ganzen Umbuchungskapriolen haben wir aber für die Strecke Berlin - Frankfurt Priority Boarding erhalten. So können wir zu einem extra Sicherheitscheck. Hier sind wir in zwei Minuten durchgewunken.
Vier Stunden später landen wir wohlbehalten in Frankfurt. Wir erkunden das riesige Areal und suchen die Napcab Station auf um zu wissen wie lange wir nachher wieder zurück zu unserem Gate laufen müssen.
Um in unserem Urlaub auch etwas für die Kultur und Bildung zu tun, steuern wir die Goethe Bar an. Hier ergattern wir zwei Plätze und stillen unseren Hunger. Und Durst.

Heidi bestellt Linsensalat mi Falafel und ich den großen Wurstteller. Dazu Licher Bier bzw. Radler.



Alles schmeckt sehr gut und satt suchen wir uns für die Zeit bis 16:00 Uhr ein ruhiges Plätzchen zu Lesen und Frohlocken.
16:00 Uhr gehen wir zu unserer Kabine. Geiler Scheiß. Vier m2 erwarten uns mit einem kleinen Tisch und einem Bett in dem wir beide Platz haben. Dazu Klimaanlage, eigenes WLAN, Strom und Entertainmentprogramm.



Wir laden unsere Geräte, ich schreibe am Tagebuch und Heidi schläft schon. Das Internet ist schnell, hier können wir nachher sogar noch ein paar Filme gucken.
Morgen geht's weiter, dann habe ich wieder Internet :-)



Das war schon einmal nervenaufreibend. Aber die Idee mit den Schlafkabinen ist eine tolle Erfindung. Ganz viel Spaß trotz der Umstände.