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Trails im Gros Morne - Lookout-Trail

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unten Donnerstag, 05. Juni 23°C

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Gros MorneDonnie Harman

Das war wohl unsere bisher wärmste Nacht bzw. früher Morgen. Da wir auf unser Site keinen Strom- und Wasseranschluss haben, hätten wir sowieso unsere Heizung nicht laufen lassen können. Generatorbenutzung ist erst ab 9:00 Uhr für eine Stunde erlaubt.


Auch unsere Tortillas können wir heute also auch nicht in der Mikrowelle erwärmen.

Ich begebe mich zu den Waschräumen, die auch hier super sauber und ansprechend sind. Ich bin allerdings zum Reisebericht schreiben hier, denn hier stehen Steckdosen zur Verfügung. Und Internet, wenn auch sehr langsames.


Die Plätze beim Waschraum sind schon gut gefüllt. Alle checken Emails oder suchen sich online Aktivitäten für den heutigen Tag heraus. Zusätzlich fliegen auf dem gesamten Campground kleine Fliegen herum, die unbarmherzig jeden beißen, der sich nicht rechtzeitig verfolgt.


Bilder kann ich leider nicht hochladen, dass muss ich dann auf später verschieben.

Aks ich zurück komme hat Heii das Frühstück schon fertig und möchte gern für ihre überbackenen Brote gelobt werden. Was ich hier noch einmal in schriftlicher Form tue.


Auf unserer ToDo-Liste steht heute der Lockout Trail in Woody Point.

Die Strecke dahin beträgt 78 km, das liegt daran, dass sich der Ort auf einer Halbinsel befindet und wir deshalb einen riesigen Umweg fahren müssen.

Da die Strecke landschaftlich sehr schön sein soll, werde ich sie heute mit meiner ActionCam teilweise dokumentieren.


Zuerst wollen wir aber zum Visitor Center, um die Bilder in den Bericht hochzuladen und diesen dann abzuschicken. Dazu benötigen wir kein Navi, der Weg geht dahin nur geradeaus.


Voraussetzung dafür ist allerdings, das man nach der CG-Ausfahrt auch in die richtige Richtung abbiegt. Das machen wir aber nicht und stellen ob der schönen, neuen Eindrücke schnell fest, das wir davon noch nichts gesehen haben.

Vorteil: Wir konnten die Schönheit von Sallys Cove bewundern.

Nachteil: Wir sind 32 km zuviel gefahren.

Am Visitor Center erldeigen wir unsere Aufgaben und lernen das wohl modernste und coolste Waschbecken kennen, das wir bisher je sahen.

Seife, Wasser und Händetrockner kommt alles aus der Armatur, man muss seine Hände nur von links nach rechts bewegen. So etwas hätte ich bisher nur Japanern zugetraut.

Waschtisch
Waschtisch

Habe ich erwähnt, dass wir wieder strahlend blauen Himmel haben? Auch die Sonne wärmt bereits mit 18°C.

So cruisen wir den Viking Trail auf der 430 bis zum Abzweig Wiltondale. Danach geht’s rechts auf die 431.

Lobsterfischer
Lobsterfischer

Die Aussicht dabei ist genial, am liebsten würden wir immer anhalten um alles in Ruhe zu genießen. Wir können einen Lobsterfischer beim Einholen seiner Reusen beobachten und sehen, dass er sogar einige Hummer gefangen hat.


Die Fahrweise der Neufundländer ist sehr defensiv, so macht das Fahren auf diesen Scienic Byways richtig Spaß.

Der Trailhead befindet sich am Gros Morne Discovery Centre. Hier ergattern wir auf dem sehr kleinen Parkplatz den letzten freien Platz für einen RV.

Schautafel
Schautafel

Die Schautafel sagt über den Trail folgendes:

Folgen Sie dem Weg zu einem der schönsten Panoramablicke des Parks. Sie steigen stetig durch den Wald auf und erreichen schließlich ein Hochplateau. Von der Plattform auf dem Partridgeberry Hill genießen Sie einen spektakulären Blick auf die Bonne Bay, den Gros Morne Mountain, die Tablelands und die Jkout Hills.


Weiter steht da aber auch, das der Trail eine Länge von 5,8 km aufweist (Loop) und man 400 Höhenmeter überwinden muss.  Die Laufzeit wird mit 2,5 – 3 h angegeben. Schwierigkeitsgrad: moderat. Spätestens bei moderat hätten die Alarmglocken läuten sollen. Moderat bedeutet doch in Amerika: das wird richtig schwer.

Uns kann das aber nicht schrecken, es sind ja nur 5,8 km.

Es geht auch ohne viel schnickschnack gleich richtig bergauf los. Allerdings laufen wir auf weichem Waldboden oder großen Steinen, so dass sich die Anstrengung in Grenzen hält. Noch.


Nach einer Weile haben wir einen ersten tollen Blick auf die Tablelands mit noch teilweise schneebedeckten Stellen. Als ich gerade ein Foto davon machen will, entdecke ich einen Elch. Er steht in etwas 250m Entfernung und grast in aller Ruhe. Wir waren schon so oft auf dem amerikanischen Kontinent, aber heute sehen wir zum ersten Mal dieses majestätische Tier. Wir können uns gar nicht sattsehen und bleiben so lange bis sie, es ist eine Kuh, den Rückzug antritt, dann laufen auch wir weiter.

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Elchkuh
Elchkuh

Ab und zu kommen uns einige Wanderer entgegen, sie lächeln uns mitleidig an und wünschen einen schönen Tag.


Immer wenn wir denken, dass wir doch jetzt angekommen sein müssen, baut sich wieder eine steil ansteigende Hürde vor uns auf. Unsere Pausen werden öfter, aber irgendwann haben wir es geschafft. Jetzt geht es auf einem Boardwalk weiter. Zu unserem Entsetzen merken wir schnell, das es auch auf diesem Geläuf weiter noch oben geht.


Uns kommt ein Pärchen entgegen, und nach einem kurzen Blick von ihnen auf mein T-Shirt werde ich mit der Frage konfrontiert, wo wir denn herkommen.

„Germany“. Erstaunen in seinem Gesicht. „Really?“ „Wie geht es einen?“, lautet lächelnd seine Frage. Das ist aber auch das Einzige, was er auf Deutsch kann. Er war aber schon in Deutschland, allerdings nicht in Berlin.

Er fragt uns nach der politischen Situation und das wir wohl Probleme mit der Migration haben. Dann lästern wir beide noch etwas über „fucking stupid Trump“, ehe wir uns verabschieden und weiterziehen.

Lange Rede kurzer Sinn: Nach 2,8 km erreichen wir den Gipfel auf dem zwei Red Chairs thronen. Hier machen wir mindesten 30 Minuten Pause und erfrischen uns mit einer Cola. In Japan ständen hier sicher Getränkeautomaten.

Geschafft
Geschafft

Die Gegend ist atemberaubend, der Blick aufs Wasser und die Berge einmalig. Wir laufen noch den Rundkurs, der ebenfalls als Holzweg angelegt ist. Einzelne Stellen sind auch hier noch mit Schnee bedeckt, der jetzt allerdings in den letzten Zügen liegt. Überall fließt sein Schmelzwasser und lässt die Wiesen sumpfig erscheinen.

Schweren Herzens machen wir uns wieder auf den Rückweg, diesmal allerdings nur bergab.

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Tablelands
Tablelands

Nach drei Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt, die Länge der Strecke betrug allerdings 6,3 km. Wenn man hier in der Gegend ist, sollte diese Wanderung auf jeden Fall unternommen werden.


Im Auto wechseln wir unser Schuhwerk. Ohne Wanderschuhe würde ich von diesem Trail die Finger lassen. Wir sind wieder in leichten Schuhen und machen noch einen kurzen Stopp im Discovery Centre. Bis auf kostenloses Internet ist es nicht erwähnenswert, also entschließen wir uns in der nächsten Parkbucht Kaffee zu trinken.

Das tun wir dann auch mit Blick aus Wasser und die Berge. Langsam kommt etwas Wind auf, die Temperatur liegt immer nach bei 22°C.


Auf dem Rückweg machen wir noch in Rocky Harbor halt. Ein kleines Fischerdorf, dass vom Tourismus lebt und über eine Tankstelle verfügt. Heidi kauft sich eine Kaffeetasse aus Metall – die sind jetzt modern, danach füllen wir unsere Kraftstoffreserven auf.


Abends wünschen wir uns einen Masseur/Masseuse, wissend das dieser Wunsch sicher nicht in Erfüllung geht. Dann baue ich eben den Grill auf und Heidi macht zum Abendbrot Salat.

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Ich überspiele danach noch alle Videos und Bilder, über den internen Fernseher können wir sie leider nicht anschauen, da das Gerät wohl noch aus dem vorigen Jahrtausend ist.


Für morgen buchen wir noch eine Campsite, es geht dann Richtung Twillingate. In Grand Falls-Windsor werden wir auf halber Strecke dahin übernachte, es steht also ein Fahrtag an.




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