Sevilla - Carmona - Cordoba
- Holger Schweitzberger

- 4. Okt. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Okt. 2023

04. Oktober 7:30 Uhr sind es noch angenehme 19°C. Wir verabschieden uns heute von Sevilla und fahren weiter ins ca. 150 km entfernte Cordoba.
Sie ist die Hauptstadt der Provinz Córdoba im Süden Spaniens und die drittgrößte Stadt Andalusiens. Die Stadt, deren Vorläufer bis in die römische Antike reicht, ist von ihrem historischen Erbe und vielen Bauten aus der Zeit der maurischen Herrschaft geprägt, als Córdoba zeitweilig das Zentrum von Regierung und Gelehrsamkeit auf der Iberischen Halbinsel und eine der größten Städte der Welt war.
Auf der Strecke dahin liegt die Stadt Carmona. Die Zitadelle Carmonas, heute in Ruinen, war ehemals das wichtigste Fort Peters des Grausamen und beheimatet einen geräumigen Palast innerhalb seiner Mauern, heute das attraktive Parador-Hotel Alcázar del Rey Don Pedro, das in der maurischen Burg aus dem 14. Jahrhundert eingerichtet ist und weit ins Land blickt.
Grund genug um hier eine kleine Pause einzulegen. Carmona liegt ungefähr 45 km von Sevilla entfernt, wir hoffen vor den Kreuzfahrtpiraten vor Ort zu sein.
Sevilla, eine der schönsten Städte der Welt - in unseren Augen - hat uns, wie schon damals, sehr gut gefallen. Die Menschen sind sehr freundlich, die Tapasbars und Bodegas haben alle ein gutes Angebot und wie generell in Andalusien, ist es auch hier insgesamt recht preiswert.
Der Plaza del Espana war für uns das beeindruckendste Denkmal, vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass wir die anderen Bauwerke schon kannten.

Die vielen engen Gassen, die man durchqueren muss, um von A nach B zukommen, bieten einen guten Schutz vor der Hitze. Hier ist es kühl, die Sonne hat kaum die Möglichkeit hinein zu strahlen. Meist sind sie nur 2,50m breit, inklusive beidseitigem Bordstein(chen). Habe ich extra nachgemessen.

In Sevilla kann man getrost drei bis vier Tage verbringen, auch wir wären gern noch einen Tag geblieben.
Die regionalen Tapas wie Spinat mit Kichererbsen und Cumin oder warme, frische Artischocken mit spanischem Schinken sind unbedingt empfehlenswert.
Nach dem Frühstück, wieder als Selbstversorger in unserer Küche, machen wir uns auf den Weg ins Parkhaus und setzen die Reise fort.
Es dauert eine Weile bis wir der Stadt entronnen sind und uns auf der Autobahn befinden. Wir fahren in nordöstlicher Richtung auf der A4 und kommen 11:15 in Carmona. Wir fahren wieder in eines dieses superengen Parkhäusern und laufen die restlichen Meter bis zur Altstadt.








Sie befindet sich zwischen dem Sevilla- bzw. Cordoba-Tor. Auch hier fühlt man sich wieder ins ;Mittelalter versetzt. Allein sieben Kirchen befinden sich hier auf engstem Raum, eine imposanter als die andere.
In einer kleinen Bodega erfrischen wir uns mit einem Tinto Verano, das tut gut, so eiskalt und spritzig wie er ist.

Der Rückweg führt über die Plaza auf dem sich die Rentner treffen und ihre typischen Vormittage verbringen.



Heidi bemerkt, dass wir vor 15 Jahren mehr Landstraße gefahren sind. Also lasse ich mich aus reine Liebe dazu hinreißen diesem Wunsch gerecht zu werden.
Es beginnt damit, dass wir noch einmal quer durch die enge Altstadt fahren müssen, manchmal haben wir auch Glück, dass uns Autos entgegen kommen. Und das bei einer Straßenbreite von manchmal nur zwei Metern.
Schließlich bittet mich Heidi, doch lieber die Autobahn zu benutzen. Ich folge dieser Anfrage gern.
14:15 Uhr kommen wir in Cordoba an. Wir checken ein und bekommen zu ersten Mal auf der Reise eine Schlüsselkarte für unser Zimmer. Das Auto steht im Hoteleigenen Parkhaus, das Zimmer ist groß und komfortabel, aber nicht so schön wie ein Appartement.
Nach einer kurzen Pause, gehen wir ins jüdische Viertel und essen ein paar Tapas. 16:30 Uhr schließen jetzt alle Restaurants und Geschäft. 20:00 Uhr öffnen sie wieder. Es ist Siesta.




Dem schließen wir uns an und machen eine ausgiebige Pause. Danach begeben wir uns auf die Roof Top Bar unseres Hotels und bewundern einen schönen Sonnenuntergang.

Leider ist kein Barpersonal vor Ort, aber da auch Handtücher am Pool Geld kosten, können wir nicht glauben, das es hier humane Preise gibt. Uns zieht es weiter um die Ecke. Vorhin war in der angrenzenden Taverne schon gut Betrieb und auch jetzt haben wir Glück, den letzten freien Zweiertisch zu ergattern.

Der Kellner teilt uns mit, dass es zu jedem Getränk eine Tapas aufs Haus gibt. So kennen wir das von früher, nur das wir uns jetzt die Tapas sogar aussuchen können. Da Heidi zum Schluss volumentechnisch keinen Sangria mehr trinken kann, bestellen wir für sie noch einen Manzanilla.
Darauf gibt es keine Tapas, sagt unser Kellner. Cola und so - keine freien Tapas. Wir bestellen trotzdem, wir machen es ja nicht wegen der Tapas.
Kurze Zeit später erhält Heidi einen Manzanilla-Tee. Wir rufen noch einmal nach der Bedienung. Sehen wir so aus, als ob wir 22:00 Uhr TEE TRINKEN WOLLEN?
Wir lachen alle und beheben das Missgeschick. Jetzt gibt's auch Tapas dazu? Unser Kellner wird von seinen Kollegen spöttisch bemitleidet.

Kurz nach halb elf sind wir wieder im Hotel. Noch ein kleiner Nachttrunk und schon schlummern wir wie die Babys ein.



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