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Cordoba


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05. Oktober Der heutige Vormittag steht ganz im Zeichen des jüdischen Viertels, des historischen Zentrums und der Mezquita. Die Geschichte der Mezquita liest sich dabei wie folgt:


Im Jahr 756 gründete Abd al-Rahman I. (der letzte lebende Nachkomme der Umayyaden-Dynastie) das unabhängige Emirat Córdoba, proklamierte sich selbst zum Emir und gründete eine vom abbasidischen Kalifat von Bagdad unabhängige politische Einheit. Danach vereinte er unter seiner Herrschaft praktisch die gesamte Halbinsel und machte Córdoba zur wichtigsten Hauptstadt der bekannten Welt.
Zu dieser Zeit verfügte die Stadt Córdoba über alle Ressourcen und Infrastrukturen einer boomenden Stadt und lag außerdem in einem sehr fruchtbaren Becken am Ufer des Flusses Guadalquivir. Im Jahr 929, als das Kalifat von Córdoba ausgerufen wurde, erreichte die Stadt mit einer halben Million Einwohnern ihren Höhepunkt.
Den damaligen Aufzeichnungen zufolge begann der Bau der Moschee von Córdoba im Jahr 784. Sie wurde auf der ehemaligen Basilika San Vicente Mártir errichtet. Anscheinend hat Abd al-Rahman I. mit den Christen der Stadt eine Vereinbarung getroffen, den Raum nach einem System von Zeitplänen zu teilen. Bis zur Eroberung der christlichen Königreiche erfuhr die Moschee verschiedene Umgestaltungen und Erweiterungen, bis sie zur zweitgrößten Moschee der Welt wurde, gleich hinter der von Mekka. Im Jahr 1238, nach der Eroberung, wurde sie als christliche Kathedrale geweiht.
Die Moschee von Córdoba bestand aus zwei unterschiedlichen Bereichen, die noch heute zu sehen sind. Einerseits der heutige Innenhof mit Orangenbäumen (ehemaliger Kalifen- oder Shan-Waschungshof), in dem sich das Minarett befand (heute unter dem Renaissance-Glockenturm). Auf der anderen Seite der Gebetsraum oder Haram (Innenraum), der sich durch einen wahren „Wald aus Säulen und bunten Bögen" auszeichnet.
Eine der großen Besonderheiten dieser Moschee ist, dass sie nach Süden ausgerichtet ist, während Mekka nach Südosten liegt. Diese Besonderheit wurde auch in anderen Moscheen in Marokko beobachtet.

Der Eintrittspreis für die Moschee beläuft sich heute bereits auf mindestens 25€ pro Person, ein ziemlich stolzer Preis.

Zum Frühstück gehen wir in eine Bar neben unserem Hotel. Sie ist klein und unscheinbar, sieht aber gemütlich aus. Einige Spanier befinden sich schon hier, also kann es wohl nicht so schlecht werden.


Wir bestellen auf spanisch Cortado, Milchkaffee, und Tostados mit Tomate und Schinken. Nur beim Orangensaft benötigte es eine zusätzliche Erklärung. Wahrscheinlich sprechen sie in Cordoba meinen Akzent nicht.

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Alles ist superfrisch und schmeckt sehr gut, Olivenöl steht als Flasche zur Benutzung bereit. 8€ für zwei Personen müssen wir schließlich bezahlen. Im Hotel hätte ein Frühstück 12€ pro Person gekostet. Morgen gehen wir hier wieder hin.

Jetzt aber zur Mezquita, es sind noch angenehme 17°C, das wissen auch andere Touristen und so ist es schon ganz schön belebt. Google Maps benötigen wir nun auch nicht mehr um in die Altstadt zu gelangen. Jetzt müssen wir nur in den engen Gassen aufpassen, nicht zerquetscht zu werden.


Wir schauen noch einmal im Internet nach den Eintrittspreisen für die Mezquita, denn sehen wollen wir es eigentlich noch einmal. Zu sehr hat es uns das letzte mal gefallen.


Und siehe da, nicht 25€, sondern 13€ kostet der Zugang pro Person. Man soll eben nicht immer alles glauben was man liest.


Schnell sind die Tickets besorgt, 10:00 Uhr werden die Pforten geöffnet - eine lange Schlange begehrt schon um Einlass. Wir drängeln uns neben einer Reisegruppe in den Pulk ein und sind nach fünf Minuten im Inneren der Kathedrale.


Wir laufen erst einmal zum hinteren Teil, denn die meisten Besucher bleiben am Eingang stehen und fotografieren.


Im Moment findet noch ein Gottesdienst statt, den wir zwar nicht besuchen, aber am Rand verfolgen können. Der herrliche Gesang zieht immer mehr Zuschauer an, aber ehe es voll wird, ist er beendet.


Wir streifen noch eine Stunde durch die Gemäuer und bewundern immer wieder diese Architektur, die tollen Farben und Gemälde. Die folgenden Bilder geben einmal einen kleinen Einblick:

Der Innenhof ist für jedermann zugänglich, hier befindet sich auch der gro0e Turm, auf dessen Besteigung wir allerdings verzichten.

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Innenhof der Mezquita

Begeistert verlassen wir das Gebäude und unternehmen einen Streifzug weiter durch die Altstadt.


Vorbei an und durch viele kleine Gässchen schlendern wir teils in der Sonne - teils im Schatten vorbei an kleinen Höfen, vielen Blumen und Geschäften.

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Bein einer kleinen Siesta überlegen wir, wo wir damals übernachteten. Mir fällt nur noch ein, dass es direkt an den Mauern der Mezquita war und ich mich damals kaum gewagt habe mit dem Auto durch die Gassen zu fahren.

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Dank Cloudtechnologien kann ich auf meine Fotos von damals zugreifen und siehe da, schon ist es gefunden. Das Hotel Conquistador, und es befindet sich nur 60m von unserer Siesta Station entfernt.


Also nichts wie hin und in Erinnerungen geschwelgt. Damals fotografierten wir uns im Garten des Hotels. Also das dachten wir, ich frage an der Rezeption und erzähle meine Geschichte und zeige die Bilder. "Ich glaube nicht, dass das bei uns im Garten ist" sagt das Küken am Infostand. Für 15 Jahren war sie vielleicht sechs Jahre oder so. Aber wir dürfen gern in den Garten und gucken.


Ganz hinten links befinden sich tatsächlich die beiden Bänke von damals. Hier das Ergebnis:


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Also ich finde, die Bäume haben in den letzten Jahren ganz schön gelitten. Und ich hatte meine Haare noch nicht grau gefärbt. Auf diese Idee ist ja Annett erst vor ein paar Jahren gekommen.


Eigentlich möchte ich noch einmal zurück an die Rezeption und die Kollegin fragen in welchem Hotel sie sonst arbeitet, aber ich lasse es. Dafür benutzen wir unberechtigterweise die Hoteltoilette.

Langsam aber sicher treten wir wieder den Rückzug an, wir erleben noch eine kleine Darbietung von andalusischem Gesang, stellen aber fest, dass es uns in Sevilla besser gefiel.


Überall rennen hier Zigeunerfrauen (ich weiß, dass schreibt man nicht mehr) herum und wollen Rosmarinstengel verschenken. Lässt man sich darauf ein, erstellen sie ein kostenlose Wahrsagung. Die kostet dann bis zu fünf Euro. Wenn man nicht zahlt, schreien sie solange herum, bis man aufgibt. So steht es jedenfalls geschrieben. Aber da man dass weis, kann man sie einfach negieren.

In einer Tapasbar reservieren wir Plätze für heute Abend, dann gehen wir noch in einen Supermarkt und kaufen Schinken und Tinto Verano. Im Hotel dann eine kurze Zwischenmahlzeit und schon können wir uns in unseren Betten auf den Abend vorbereiten.

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19:00 Uhr spazieren wir wieder Richtung Altstadt. Unsere Bar öffnet erst fünf Minuten später ihre Jalousien, die Tür öffnet niemand, obwohl schon einige Besucher warten. Das sollte uns schon zu denken geben.


Endlich erbarmt sich ein Gast und versucht die Tür zu öffne und siehe da - sie ist offen.

Das Essen ist normales Mittelmaß, die Bedienung vollkommen überfordert. Knapp 20 Minuten warten wir, ehe wir unsere Rechnung in den Händen halten.

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Nachdem wir bezahlt und kein Trinkgeld gegeben haben, werden wir keines Blickes mehr gewürdigt, aber auch die anderen Gäste werden wortlos verabschiedet. Leider ein vollkommen überbewertetes Restaurant, was wahrscheinlich nur von den Tagestouris lebt.

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Cordoba by night

Trotzdem hatten wir unseren Spaß, das Essen war ja ganz passabel. Gegen 22:30 Uhr sind wir wieder im Hotel. Wir schwitzen und lassen die Klimaanlage noch einmal laufen ehe wir ins Bett gehen. Dann darf auch sie sich zur Ruhe begeben.



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