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Sevilla


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03. Oktober - Tag der deutschen Einheit Davon bekommen wir hier allerdings nicht viel mit, obwohl wir bei offenem Fenster schlafen.


7:00 Uhr erwacht Sevilla langsam aus seinem Tiefschlaf. Die ersten Lieferfahrzeuge kommen an und sorgen für die uneingeschränkte Versorgung der Bevölkerung oder machen einfach nur Krach.


Noch sind herrliche 19°C, Grund genug für Heidi um nach einer Jacke zu rufen.


Wir reservieren online Tickets für die Kathedrale und den Giralda Turm. Mit deutschem Audioguide kostet es 16,00€ pro Person. Beginn 16:45 Uhr. So umgehen wir hoffentlich die lange Warteschlange am Eingang.

Für den heutigen Vormittag haben wir folgende Route geplant:

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Route Sevilla

Knapp vier Kilometer führt es uns an den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt vorbei, ich bin gespannt an welche Orte wir uns wieder erinnern können.

Zuvor wird aber gefrühstückt, Schinken, Käse, Brot und Oliven habe ich gestern bereits besorgt, jetzt fehlt nur noch frischer Orangensaft und Kaffee. Orangensaft kann man sich im Supermarkt auspressen und in Flaschen füllen, Café con Leche gibt's bestimmt auch irgendwo.

Mit der Wettervorhersage hat sich im Vergleich zu gestern auch nichts geändert. Auch heute werden 36°C prognostiziert. Yallah!

In einer kleinen Bar um die Ecke besorge ich zwei Kaffee, so dass unserem Frühstück nichts mehr im Weg steht.

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Gut gestärkt machen wir und 09:25 Uhr auf den Weg. Erstes Ziel sind die Setas de Sevilla, die Pilze von Sevilla. Dahinter verbirgt sich eine Hybridkonstruktion aus Holz, Beton und Stahl, sie wurde von 2004 bis 2011 auf der Plaza de la Encarnación errichtet, an der Stelle einer früheren Markthalle aus dem Jahr 1842.

Das Bauwerk mit organischen Strukturen wurde durch den deutschen Architekten Jürgen Mayer H. entworfen. Das neue Wahrzeichen von Sevilla hat eine Länge von 150 Metern, eine Breite von 70 Metern und eine Höhe von 26 Metern und gilt als größtes Holzbauwerk der Welt.


Es sieht schon sehr futuristisch aus und passt auch sehr gut in das vorhandenen Stadtbild. Das ist übrigens sehr oft in Spanien zu sehen.


Wir laufen über die Konstruktion und haben einen Rundumblick auf Sevilla. Da es für spanische Verhältnisse noch mitten in der Nacht ist, ist es auch demzufolge schön leer.


Es ist noch nicht ganz so heiß und die Stadt liegt uns quasi zu Füßen.

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Setas de Sevilla,

Die Casa de Pilatos (deutsch Pilatushaus) ist ein Stadtpalais, der in seiner heutigen Form aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt. Der Prototyp eines andalusischen Adelspalastes ist ein Konglomerat aus italienischem Renaissance- und mehrheitlich spanischem Mudéjar-Stil.


Es erinnert uns ein wenig an die Alhambra, natürlich viel kleiner. Über das Smartphone kann man sich kostenlos mit dem Audioguide verbinden und erhält so interessante Informationen über die Geschichte des Hauses.


Da heute auch in Sevilla die Kreuzfahrer eingefallen sind, wimmelt es von Silberköpfen samt der dazugehörigen Guides. Da es auch einige deutsche Fraktionen gibt, können wir immer von den Erklärungen partizipieren. Einen Vorteil müssen wir ja auch einmal haben.

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Casa de Pilatos

Weiter zieht es uns zur Kathedrale und dem Alcázar, Patio de Banderas. Die Sonne drückt nun schon mächtig, der Platz ist voll mit Touris und Zigeunern die sie abzocken wollen. Da hat sich in den letzten 15 Jahren nichts geändert.

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Am Torre del Oro, direkt am Fluss, ist die Heimat der Ticketverkäufer. Intensiv versuchen sie ihre Karten für Hopp om Hopp off - Touren oder Bootsfahrten an den Mann zu bringen.

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Wir besteigen lieber den Turm. Er ist nichts besonderes, da hatten wir heute schon einen besseren Ausblick. Trotzdem ist er sehr schön, der Eintritt ist übrigens kostenlos, allerdings freut ,man sich über eine Spende von drei Euro.

Wir schleppen uns müde zurück zur Unterkunft. Im Supermarkt kaufen wir Garnelen im Angebot, Olivenöl und Knoblauchmayonnaise.

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Nach dem kleinen Snack müssen wir erst einmal pausieren, gegen 15:00 Uhr starten wir ja schon wieder zu unsere Führung durch die Kathedrale.

Eine blöde Zeit, ist es jetzt doch am wärmsten. Aber was hilfts, wat mutt, dat mutt.

Trotz der Hitze ist es auf dem Platz vor der Kathedrale rappelvoll. Viele Reisegruppen sind unterwegs, Sevilla ist wirklich nicht zu beneiden.


Auf großen Schildern wird angegeben, welches Zeitfenster zum Eintritt gerade bedient wird. Eine gute Lösung, so entstehen keine Staus und es wird auch im Inneren der Kathedrale nicht übermäßig voll.


15:45 Uhr können wir eintreten, zuerst geht es auf den Giralda-Turm. Dort hinauf führen keine Treppen, sondern kleine Rampen. Der Erbauer damals hatte nämlich keine Lust Treppen zu steigen und deshalb verordnet, diese Rampen zu errichten. So entstand übrigens der Ausdruck Rampensau.


Nach der 12. Rampe sagte ich Heidi scherzhaft, um sie etwas zu schocken, dass es insgesamt 40 Rampen sind.


Das Lachen sollte mir vergehen, nach insgesamt 35 Rampen.


Der Ausblick ist toll, vor allem auf die Türme der Kathedrale. Den Rest haben wir heute schon besser gesehen.

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Nach dem Abstieg gehen wir ins Innere der höchsten Kathedrale und vierthöchsten Kirche der Welt.


Es existieren hier zwei spiegelgleiche Orgeln, die in rotbraunem Marmor gehalten sind, dazu einen großen Chorus und einen phänomenalen Altar.

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Höhepunkt aber, ist das Grab von Kolumbus, in dem sich angeblich seine Gebeine befinden sollen.


Das habe ich in Lissabon auch schon einmal anders gehört.

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Im Orangenfarben lassen wir alles noch einmal auf uns wirken, er ist rechteckig, da die Kathedrale einst eine maurische Moschee war. Wie übrigens bei vielen christlichen Bauwerken in Andalusien.

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Gegen 19:00 Uhr schnappen wir uns ein Uber und fahren zum Plaza de España, er ist ungefähr zwei Kilometer von uns entfernt.


Die Temperaturen werden wie gestern gemäßigter, auch weht nun ein leichter Wind. Nach knapp sieben Euro kommen wir am Ziel an. Ein kurzer Fußweg und wir bekommen vor Erstaunen unsere Münder nicht mehr geschlossen. Uns erwartet ein riesiger Platz, ähnlich dem Emam-Platz in Isfahan. Architektonisch einmalig verbindet er maurische mit europäischer Architektur.

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Der überwältigende Plaza de España ist der bekannteste Platz in Sevilla. In und um den Maria Luisa Park wurden mehrere Gebäude für die Iberoamerikanische Ausstellung von 1929 entworfen. Aníbal González entwarf diesen spanischen Platz im spanischen Renaissancestil mit einem Durchmesser von 200 Metern. Das Ziel Spaniens mit der Ausstellung war, mit seinen ehemaligen amerikanischen Kolonien einen symbolischen Frieden zu schaffen.


Die Form des Plaza de España ist ein Halbkreis, umgeben von einer Reihe von Gebäuden, die heute noch als Regierungsinstitutionen genutzt werden. An den Seiten befinden sich zwei hohe Türme. Besonders hervorzuheben sind die 52 Bänke und die Mosaikfliesen, die sich am Fuß des Gebäudes auf dem spanischen Platz befinden. Diese 52 Fresken bilden alle 52 spanischen Provinzen ab. Die Fliesen sind typische andalusische Fliesen, die sogenannten Azulejos.


Ein kleiner Kanal bietet die Möglichkeit mit Booten um den Platz zu fahren.


Nach dem Sonnenuntergang wird vor allen Dingen der Brunnen in der Mitte mehrfarbig illuminiert. Jetzt sind es vor allen Dingen weibliche Asiatinnen, die sich davor oder dahinter in Pose werfen um vollkommen gekünstelt Teil des Fotos zu werden, dass der männliche Begleiter schießen muss. Wozu gibt es eigentlich Gimp oder Photoshop.

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Wir erleben noch eine Flamencovorstellung von einigen Straßenmusikanten. Diese intensive und künstlerische Leistung die hier geboten wird, ist schon sehenswert. Wir könnten noch stundenlang weiter zuschauen, aber langsam werden wir hungrig und wir müssen Ausschau nach einer Tapasbar halten.

Mit Uber fahren wir die 2,4 Kilometer zurück zu unserem Appartement. Noch im Auto verständigen wir uns auf die bar, die wir schon am Tag unserer Ankunft besucht haben. Super Tapas zu fairen Preisen.

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Müde und gesättigt begeben wir uns danach auf unser Zimmer, sitzen noch etwas auf dem Balkon und fallen schlie0ßlich müde ins Bett.



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