Olympia - Nafpaktos
- Holger Schweitzberger

- 2. Juli 2019
- 4 Min. Lesezeit
Heute steht eine Fahrstrecke von knapp 150 Kilometern an. Es geht weiter nach Nafpaktos. Damit verabschieden wir uns von Peloponnes und setzen wieder auf das Festland über.
Die Höchsttemperatur wird für heute mit 18°C angegeben, von den vorherigen Tagen wissen wir aber, dass sie meist höher als prognostiziert liegt.
Es geht als weiter nördlich, wo wir zwischendurch anhalten wissen wir noch nicht, da lassen wir uns überraschen.
Kräftiges Vogelgezwitscher weckt uns bereits 6:00 Uhr. Wir hören immer wieder Donnergeräusche, können aber kein Gewitter orten. Vielleicht ist es ja auch Zeus, der soll sich ja hier in der Gegend gern herum treiben.
Nach dem Frühstück, bei dem wir die selbst eingelegten Oliven und das Olivenöl des Herbergsvaters kosten und das ganz in Ordnung war, machen wir uns auf den Weg Richtung Norden.

Es regnet etwas, aber wie gestern, soll sich der Himmel gegen 10:00 Uhr aufklaren. Heidi möchte heute keine griechische Musik während der Fahrt, sie hat wahrscheinlich Angst, sich noch einmal zu blamieren. Statt dessen begleiten uns nun die nächsten drei Stunden die Pogues. Es gibt schlechteres. Rex Gildo zum Beispiel.
Die Strecke ist trotz "Dirty old town" und "Fairytale in New York" landschaftlich nicht so schön wie gestern. Wir fahren auf einer Schnellstraße, deren Spuren sich alternierend in eine und zwei aufteilen, immer im Strom. Ich weiß nicht mehr welche Geschwindigkeit für die einzelnen Passagen vorgeschrieben sind. Wahrscheinlich für alle 90+ km/h. Nach 80 Kilometern biegen wir links zum Strandhill Beach ab. Einer der schönsten Strände Peloponnes, kurz vor Patras gelegen.
Die letzten zehn Kilometer sind landschaftlich einmalig. Nur zu schnell sollte man nicht fahren. Nach einer Kurve stehen wir plötzlich vor einer Herde Schafe. Warten ist angesagt, während der Schäfer seelenruhig mit ihnen an uns vorbei zieht.




Wenig später stehen grasende Kühe im Weg, die machen allerdings Platz und gucken uns nur doof an und hinterher.
Vor dem Strand stehen noch einige Hotels. Im Moment ist noch nichts los, im Sommer denke ich aber ist hier Hochbetrieb.
Zum baden ist es hier wunderschön, feiner Sandstrand und glasklares Wasser laden dazu ein.
Für uns ist es allerdings noch etwas zu kalt und so spazieren wir eine Weile herum und ich genieße den Geruch von frischen Algen. Ich liebe das, erinnert es mich doch an meine Kindheit im Ferienlager an der Ostsee.
Wir haben noch 60 Kilometer bis zu unserem heutigen Ziel vor uns. Wir lassen dabei Patras links liegen und verlassen Peloponnes 12:10 Uhr in dem wir über die große Brücke wieder auf das Festland zurückfahren.
Die Brückenmaut beträgt 13,50€, wer das sparen will, muss einen Umweg von 300 Kilometern über Korinth in Kauf nehmen.




Die Architektur der Brücke ist sehr futuristisch und nach einigen Minuten haben wir sie überwunden.
Unser Zimmer ist noch nicht bezugsfertig, das ist aber nicht weiter schlimm, wollen wir sowieso erst der Altstadt und dem Hafen von Nafpaktos einen Besuch abstatten. Der Hafen soll einer schönsten in Griechenland sein, dies können wir hier nur bestätigen.



Um ihn herum befinden sich unzählige Restaurants und Cafés, alle sind gut besucht, vorwiegend mit griechischen Touristen. Das azurblaue Wasser und die warmen Sonnenstrahlen runden das perfekte Urlaubsklischee von Griechenland ab.
Wir wollen aber zur einen Kilometer entfernten Taverne Spitiko. Auch diese haben wir uns schon vorher ausgesucht, nun wollen wir das Essen dort testen.
Ach ja, diese eine Dorfschöne wollen wir nicht vorenthalten. Sie ist gefühlt 20 Minuten beschäftigt, um sich für des perfekte Foto in Pose zu bringen. Dabei guckt sie immer ganz cool und lässig.




Wenn wir nicht wüssten, das es dort ganz gut sein soll, würden wir auf den ersten Blick sicher vorbei gehen.
Wir bestellen Wein, Zaziki und die Calamarisplatte für zwei Personen. Ein Kilo der Meeresfrüchte kostet 30,00€. Sie sind frisch und werden ca. 20 Minuten bei 100°C gegrillt.
Der Wein und der Zaziki (der erste wo wir Knoblauch herausschmecken) sind schon sehr gut, der Fisch wird das Highlight. Noch nie habe ich die Tintenfische so perfekt gegrillt gegessen. Dazu noch Salat und frisches Weißbrot - unschlagbar.
Als Dessert gibt's noch Kokoskuchen mit einem ganz feuchten Boden. Auch sensationell, ich überlasse ihn allerdings Heidi, ich bin satt.
Die obligatorische Ouzu- und Zazikibewertung kann man wieder im u.a. Link nachverfolgen.
Wie spazieren wieder zum Hotel zurück, müssen allerdings noch eine kleine Rast mit einem griechischen Kaffee und Meeresblick einlegen.
Unser Zimmer ich nun auch beziehbar, es ist ziemlich groß und hat einen großen Balkon mit Meeresblick. Hier läßt es sich aushalten.





Wir sitzen noch etwas in der Sonne und begeben uns anschlie0ßend zu täglichen Siesta.
Wie immer zieht es uns am Abend noch einmal zu Wasser. Es sind noch angenehme 18°C, jetzt um 20:00 Uhr. Wir laufen wieder zum Hafen und sind nicht die Einzigen, die diese Idee haben. Je näher wir kommen, desto voller wird es. Vor allen Dingen die Cafés und Bars haben fast keine Sitzplätze mehr frei.
Wir bestaunen derweil noch einmal die Hafeneinfahrt, eine wirklich architektonische Meisterleistung.
Hinter den Hafenmauern geht es zur einzigen Moschee der Stadt. Der Weg führt durch verwinkelte, kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster. Bis zur Moschee kommen wir allerdings nicht, denn plötzlich stehen wir vor dem Papoulis. Eine kleine griechische Taverne, mit noch freiem Platzangebot.
Wir ergattern wieder einen Platz unter einem Heizschirm, so bleibt es für Heidi schön warm.
Wir bestellen den obligatorischen Wein und Zaziki, dazu gegrillter Saganaki - ein gelber Hartkäse - Oliven und Sardinen.
Besonders der Käse zieht uns in seinen Bann. Cremig zerlaufen schmeckt er wunderbar. Über das Zaziki brauch ich auch kein Wort zu verlieren, KAT 1.
Bleibt noch der Ouzo, ich hatte ja versprochen ihn überall zu testen. Also opfern wir uns noch einmal im Sinne der Wissenschaft.
200 ml Barbayanni nennt sich nach kurzer Zeit unser eigen, mit einem kleinen Eimer Eiswürfeln.

Dicksatt verlassen wir halb elf die Taverne, auf dem Rückweg machen wir noch Fotos von beleuchteten Hafen. Hier ist immer noch der gleiche Menschenauflauf wie vorhin, Nafpaktos ist bisher die Stadt die uns am besten gefällt.













Morgen Vormittag geht es nach Delphi. Da wir nur 100 km zurückzulegen haben, können wir also schön trödeln.
Yassas!

























































































































































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