Farewell Newfoundland
- Holger Schweitzberger
- 18. Juni
- 3 Min. Lesezeit
unten Montag, 16. Juni 18°C
Es geht zurück nach Nova Scotia! Knapp zwei Wochen Neufundland liegen hinter uns, eine Zeitspanne die für diese große Provinz natürlich viel zu wenig ist. Aber sie hat uns einen ersten Einblick auf die wunderschöne Natur, die vielfältige Tierwelt und die wunderbaren Menschen gegeben.
Heute früh können wir uns viel Zeit lassen und bummeln. Unsere Fähre legt erst 17:00 Uhr in Argentia, das 90 Autominuten von St. John's entfernt liegt, ab. Den Campground müssen wir bis 11:00 Uhr verlassen haben, aber egal wie lange wir trödeln, 10:30 Uhr wird es uns dann doch zu langweilig und wir packen alles zusammen und fahren los.
Nach drei Kilometern sind wir wieder auf dem Trans Canada Highway, den wir bis zum Abzweig auf den Highway 100, ca. 80 km zweispurig befahren können. Das passt uns sehr gut, denn so kann ich in aller Ruhe mit 80 km/h an den Wäldern und Seen vorbei cruisen, und den hektischen Neufundländern auf der linken Seite freie Fahrt garantieren.
Gestern erhielten wir von der Fährgesellschaft noch eine Mail, dass wir rechtzeitig anreisen sollen, da auf der Strecke Reperaturarbeiten durchgeführt werden. Ganz so schlimm wie beschrieben ist es allerdings nicht. Also nicht anders, als es sonst auf den Straßen hier war.
Die ereignislose Fahrt endet nach zwei Stunden an der Hafeneinfahrt von Argentia. Hatten wir während der Fahrt noch herrlichen Sonnenschein, erwartet uns hier eine dichte Nebelwand.
An der Registration erhalten wir, nachdem die Reservierung und die Pässe kontrolliert wurden, unsere Boarding Pässe und die Keycard für unsere Kabine. Sie befindet sich auf Deck 8, Kabinennummer 8129.
Zuvor erhalte ich aber noch 40 Cent, die ich zuviel zahlte, zurück. Die kann man aber nicht als Bargeld auszahlen, sondern sie müssen über eine Bankkarte zurück überwiesen werden. Auch meine Bitte, das Geld einfach zubehalten, wird negativ beantwortet, das sieht der Prozess nicht vor. Nun bekommen wir 40 Cent rücküberwiesen. Kanadische Cent wohlbemerkt, also 0,26€. Dolle Show.
Obwohl wir fast fünf Stunden vor Abfahrt angekommen sind, gibt es doch schon Autos die vor uns da sind. Nicht viele, aber doch einige.
Wir stehen in Lane 11 und machen uns es erst einmal bei Kaffee und Eis gemütlich. Das Eis müssen wir unbedingt essen, da während der Fährüberfahrt das Propangas, womit der Kühlschrank betrieben wird, abgedreht werden muss.
16:00 Uhr beginnt das Boarding. Unsere Reihe ist als vorletztes dran, die Fähre ist lange nicht ausgebucht. Nur die Kabinen sind ausverkauft.
Wir beziehen unsere Kabine. Diese hat wider Erwarten ein Fenster und ermöglicht nun einen guten Blick aufs Meer. Alles ist total sauber und ordentlich, das Bad riesig groß und die Betten bequem. Was will man mehr.
Das Fährschiff ist erst seit einem Jahr in Betrieb und demzufolge viel moderner als das Schiff auf der Hinfahrt.
Zu erwähnen ist noch, dass auf dieser Passage keine Trucks verladen werden, die nehmen wahrscheinlich immer die kürzere Route.
Im Restaurant erhalten wir wieder einen Fensterplatz. Wir bestellen die Kapitänsplatte mit Jakobsmuscheln, Heilbutt und Kabeljau. Dazu Gemüse und Pommes bzw. Sweet Potatoe Fries.
An Bord ist eine gute Stimmung, es gibt einige Bars, eine sogar auf unserem Deck. Viele Familien spielen Karten, dabei trinken sie Wein oder Bier.
Wir holen uns wieder eine Porbiermischung aus vier kleinen Bieren. Sie schmecken alle sehr gut, nebenbei hören wir noch dem Musiker zu, der schöne Country- oder Bluessongs spielt. Viele Leute singen mit, damit müssen wir aufpassen, denn es würde sicher gleich gehört werden, wenn wir den falschen Text trällern würden.
Langsam aber sicher werden wir müde und begeben uns wieder in die Kabine. Wir duschen ausgiebig und machen es uns dann im Bett gemütlich.
Gestern erfahren wir noch, dass unser Enkel an seinem Wunschgymnasium angenommen wurde. Herzlichen Glückwunsch dazu, wir sind sehr stolz auf dich, hast du dir dieses Erfolgserlebnis doch selbst erarbeitet!
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