Ankunft in Nova Scotia - Sonne & Sturm auf dem TCH
- Holger Schweitzberger
- 17. Juni
- 3 Min. Lesezeit

unten Dienstag, 17. Juni 18°C
Was war das für eine herrliche Nacht. Ich habe wunderbar geschlafen, zum Glück hat Heidi die Temperatur noch auf 18°C herunter geregelt, das hätte ich vergessen. Nachdem ich ja gestern Abend auf 24°C hochgedreht hatte.
Wir hatten so ein Glück mit beiden Fährfahrten. Beide Male war es komplett windstill, sodass wir fast kein Schaukeln unsererseits wahrgenommen haben.
Gegen 5:30 Uhr schaue ich aus unserem Bullauge und sehe einen grandiosen Sonnenaufgang. Schnell ziehe ich mich an und gehe aufs offene Deck um Fotos zu machen. Hier ist es total windstill, gehe ich aber ein oder zwei Decks höher, weht ziemlich starker Wind, sodass ich schnell wieder zurück gehe.
Außer mir ist hier niemand zu sehen und so erlebe ich dieses Spektakel eben allein.
Ich frage Heidi, ob sie vielleicht auch schnell mit nach draußen kommen will, ernte aber nur verständnislose Blicke. Nur weil ich sie wach gemacht habe - dann eben nicht.
Nachdem wir beide ausgiebig die Dusche in Beschlag genommen haben, gehen wir zum Frühstück. Das Restaurant öffnet allerdings erst 7:30 Uhr. Neufundlandzeit. Das sind nur noch 15 Minuten und ich bin beruhigt. Ich habe meine Uhr längst schon auf Nova Scotia Zeit umgestellt - da hätte es jetzt noch 45 Minuten gedauert. Die Ankunftszeit der Fähre ist allerdings wieder in NS Zeit angekündigt und überall stehen Schilder, auf denen erklärt wird, dass nicht die Neufundland Zeit gilt.
Wieder können wir im Restaurant am Fenster sitzen und bestellen zwei fette kanadische Frühstücksangebote aus der Speisekarte. Heidi wählt Sandwiches mit Home Fries, Spiegelei und Mayo, ich Spiegelei, Home Fries, Würstchen, Beans und Toast. Beide müssen wir angesichts dieser riesigen Portionen kapitulieren. Heidi lässt sich ein Sandwich einpacken. Kaffee gibt es Refill, viele Kanadier trinken aber auch Milch.


Völlig gesättigt marschieren wir wieder zu unserer Kabine und warten auf die Durchsage, dass wir zu unseren Autos können. Kurz vor 9:00 Uhr ist es dann auch soweit und wir begeben uns auf Deck 3, wo unser Freund schon auf uns wartet.

Das Ausschiffen geht bedeutend schneller als das Einschiffen und nach zehn Minuten sind wir auf der Straße zu - Sobeys. Hier wollen wir Muscheln für heute Abend kaufen und anschließend tanken.
Sobeys ist unser Lieblingssupermarkt in Nova Scotia, er hat das beste Angebot und die Qualität stimmt auch immer.


Nach dem Einkauf rechne ich aus, wieviel Liter Benzin ich noch tanken muss, um am Ende der Reise den gleichen Füllstand wie zu Beginn zu haben. Das heißt, 176 CAN sind noch einmal fällig.
Da wir gestern festgestellt haben, dass unser Propangas sich dem Ende neigt, müssen wir auch noch eine Gasfüllstation finden. Ich dachte, dass macht hier jede Tankstelle - aber weit gefehlt. Von allen wird uns Canadian Tire empfohlen - die machen das auf jeden Fall.
Google maps zeigt an, dass sich eine Filiale auf unserem Weg befindet. Wunderbar.
Die nächsten 100 Kilometer fahren wir auf dem Highway 4 nach St. Peters. Hier machen wir eine kleine Pause und entdecken einen kitschigen Laden, der jetzt schon oder immer noch Weihnachtskram verkauft. Und typische, hässliche amerikanische Weihnachtsbäume.
Was ganz schön ist, sind die in der gesamten Stadt aufgestellen Fahrräder, die mit Blumen behangen sind.
Weiter geht es danach nach Port Hawkesbury. Hier befindet sich Canadian Tire und hier werden wir auch mit Propangas versorgt. Wir kaufen aber nur fünf Liter, da wir ja sowieso nicht mehr benötigen. 5 Liter kosten 5€.
Jetzt müssen wir auf den Trans Canada Highway wechseln und wie immer wird es stark stürmen, wenn wir ihn in Nova Scotia befahren. Das macht nun gar keinen Spaß, auch weil die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h angesetzt ist. Mit maximal 80 km/h muss ich dem Wind trotzen und den Schlaglöchern ausweichen. Wenn ein Truck entgegenkommt, habe ich Probleme in der Spur zu bleiben.
Zum Glück ist die Strecke nach 50 Kilometern vorbei und wir fahren wieder auf einem ganz normalen Highway. Die sind durch Alleen und Sträucher geschützt, sodass hier das Fahren wieder Spaß macht.
Gegen 15:30 Uhr kommen wir an unserem heutigen Ziel, dem River Edge CG, an.
Er liegt, wer hätte das vermutet, direkt an einem River, der zudem genau bei unserer Site einige Stromschnellen zu bieten hat.

Die Sonne scheint unbarmherzig und so setzen wir uns in die Selbige und genießen ein Kaltgetränk.
Danach machen wir uns an die Essenszubreitung und können schließlich bei leichtem Wind draußen essen. Ich muß mir aber wohl den Magen verdorben haben und so darf Heidi fast alle Muscheln allein essen.
Nach einem kleinen Spaziergang verbringen wir noch einige Zeit lesend auf unserer Sitzecke, ehe wir uns danach in die Betten verkriechen.
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