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Fahrt in die Namib Desert - 260km Gravelroad


Donnerstag 7. Juli Wie jeden Morgen begrüßt uns ein sagenhafter Sonnenaufgang Dieses Schauspiel wird mir sicher nie überdrüssig. Es ist sagenhaft, wie schnell es dabei hell und warm wird. Der Zustand zwischen Hell und Dunkel ändert sich dabei sekundenschnell. Ist in diesem Moment nach dunkle Nacht und die Sterne zu sehen, sind sie im nächsten Augenblick verschwunden und alles ist hell.

Nach dem Frühstück checken wir aus und setzen uns noch einmal in die Bar um Emails zu checken, Nachrichten zu versenden und den Reisebericht mit Fotos hochladen.


Dann starten wir aber, denn vor uns liegen 260km auf Gravelroad. In Aus füllen wir unseren Tank und Vorräte auf, wer weiß wann wir wieder dazu kommen.


Es geht südlich die C27 Richtung Sesriem. Der Straßenbelag ist sehr unterschiedlich. Mal sind wir mit nur 30 km/h, ein anderes Mal können wir auch 80 km/h fahren. Die Stecke ist wunderschön und abwechslungsreich. Es tauchen die ersten größeren Berge auf, eigentlich erinnert uns diese Umgebung eher an Amerika statt an Afrika.


Ab und an werden wir überholt oder es kommt ein Auto entgegen. Die sieht man schon einige Kilometer vorher an der großen Staubwolke die sie aufwirbeln. Während der Fahrt hören wir noch einmal Tommy Jauds "Hummeldumm" und freuen uns, wenn Passagen erwähnt werden, wo wir auch schon waren.


Wir machen die ein oder andere Pause, fotografieren die schöne Natur und genießen die Sonne.

Nach 160 gefahrenen Kilometern merke ich, dass meine Lenkmanöver nicht mehr funktionieren. Ich halte an, in dem Moment kommt ein Reisebus aus Südafrika vorbei und bestätigt meine Vermutung. Ein Reifen ist kaputt - eigentlich eher zerfetzt. Sie fragen ob wir Hilfe benötigen und wir nehmen dankend an. Es stellt sich heraus, dass unser Wagenheber Schrott ist und der Maulschlüssel für die Radbefestigung der Ersatzräder fehlt.

Der Bus fährt eine dänische Reisegruppe von Südafrika über Namibia und Botswana wieder zurück nach Südafrika. Was haben wir für ein Glück, dass sie genau in diesem Moment hier vorbei kommen. Alle helfen mit, das Rad zu wechseln. Die Guides geben noch Tipps für den Luftdruck auf Gravel und wir ihnen als Dankeschön Geld für das feierabendliche Bier.


Sie freuen sich und wir verabschieden uns und wünschen gegenseitig eine gute Fahrt. Bei Heidi entdecke ich leichte Panikattacken im Gesicht, sie tut mir leid.

16:00 Uhr erreichen wir die NamibRand Family Rezeption, die als solche nicht auszumachen ist, da wir nur einen Holzpavillon sehen indem sich eine Frau befindet. Ob wir einen Stift haben um uns in das Gästebuch einzutragen, fragt sie uns. Na klar haben wir, aber den müsste ich erst mühsam suchen. Ich meine, dass wir nehmen, da wir keinen besitzen. Sie auch nicht, also vereinbaren wir, dass wir uns morgen registrieren.


Alles klar, sie sagt dass wir die Campsite Jupiter gebucht haben und wir können weiter fahren. Es sei alles ausgeschildert.


Wir kommen an ein großes Haus, von dem wir annehmen, dass es sie eigentliche Rezeption ist. Ist es aber nicht, sondern ein Domizil für Urlauber. Wir dürfen den Straßenplan abfotografieren, so dass wir die ungefähre Richtung des Stellplatzes erkenn können. Nach einer Weile ist er auch ausgeschildert , nach zwei Kilometern die erscheint die Aufforderung nur mit Allrad zu fahren. Das haben wir ja und kommen damit gut vorwärts.


Doch plötzlich erscheint ein Berg mit tiefen Sand. Hier kommen wir beim besten Willen nicht hoch. Nach mehreren vergeblichen Versuchen und teilweise festfahren, können wir wenden und fahren zur Rezeption zurück. So kommen wir unmöglich zu unsere Stelle.


Auf dem Rückweg treffen wir auf einen Angestellten, der meint dass wir wenden und ihm hinterher fahren möchten.


Er nimmt einen ganz anderen Weg und ohne Probleme kommen wir an. Entweder es ist falsch ausgeschildert oder wir sind falsch abgebogen. Das werden wir morgen erkunden.


Leider gibt es kein Holz oder Braaipakete. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kreditkartenbezahlung nicht funktioniert. Alles Bargeld wollen wir ihm aber auch nicht geben und so zahlen wir 3/4 der Summe an und vereinbaren morgen zu gucken ob die Kartenzahlung funktioniert.

Unser Platz ist wunderschön, neben uns beginnen die roten Dünen, der Blick reicht von hier bis ins Unendliche.


Jetzt brauchen wir aber erst einmal ein oder zwei Kaltgetränke, bei denen wir relaxen und die heutige Anstrengung ablegen.

Abends essen Pasta al Olio, mit Tomatensalat. Ach ja vorher kosten wir das Biltong aus dem Supermarkt. Am liebsten würden wir alles aufessen, aber dann haben wir ja nichts mehr.


Zum Thema Handwerk und Auto - einen Tempomat habe ich auch nicht. Und auch keine Fernbedienung.





1 Kommentar

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juliane.schweitzberger
10. Juli 2022

Das war ja ein Abenteuerlicher Tag. Ärgerlich mit dem Boardwerkzeug, aber Gott sei Dank helfende Hände. Ich habe richtige mitgefiebert. Toll geschrieben. 😀

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