Keetmannshoop - Klein-Aus Vista Desert Horse Campsite
- Holger Schweitzberger
- 26. Juli 2022
- 3 Min. Lesezeit
Mittwoch 6. Juli Unsere bisher kälteste Nacht. -1°C misst unser Thermometer. Zum Glück nicht im Camper. Da haben wir es, dank der guten Bettwäsche - schön warm. Solange bis wir aufstehen. Aber wir können schnell den Gasherd starten und nach ein paar Minuten ist es auch außerhalb des Bettes schön warm.
7:30 Uhr ist die Sonne aus ihrem Schlaf erwacht und ab da wird es minütlich wärmer.

Wir essen trotzdem nicht draußen, dazu ist es und doch zu frisch. Der heutige Tag gilt eher zur Überbrückung der Wegstrecke Richtung Namib Wüste.
Nachdem wir gestern unseren südlichsten Punkt der Reise erreichen, geht es heut gen Westen. Fast bis zum Atlantik.
Das Zielt heißt Aus (so heißt die Stadt) und deren angrenzende Lodge Klein-Vista Aus. Hier haben wir eine Campsite gebucht, etwas Besonderes erwartet uns wohl hier nicht.
Nachdem wir alle Utensilien verstaut haben, fahren wir zurück zur Rezeption des Mesosaurus Fossil Camps. Heute benötigen wir zum ersten Mal den Allradantrieb. Der tiefe Sand ist nicht anders zu überwinden. Es geht dabei ganz schön kreuz und quer und Heidi verschlägt es das ein und andere Mal die Sprache. Heimlich lenkt sie an ihrer Armlehne mit.


Als wir an der Rezeption ankommen, trifft auch gerade der Besitzer ein. Da sag ich mal "Punktlandung". Wir bezahlen 19€ für den Stellplatz. Mehr ist er allerdings auch nicht wert. Landschaftlich zwar sehr schön gelegen, funktionierte jedoch das Wasser bei den Duschen und Toiletten nicht. Zum Glück konnten wir auf den Camper zurückgreifen.
"Donnerwetter" erhalten wir als Antwort vom Chef, als wir erzählen, dass wir aus Deutschland kommen. Berlin ist ihm auch ein Begriff und an einige deutsche Worte kann er sich auch erinnern.
Wir fahren auf dem Pad zurück zur B1 Richtung Keetmannshoop. Eine Stadt mit knapp 20.000 Einwohnern und noch einigen kolonialen Gebäuden aus der Kaiserzeit.
Wir füllen bei Spar unsere Vorräte auf und tanken bei Total noch einmal voll. Sicher ist sicher, denn mit leerem Tank wollen wir nicht irgendwo herumstehen.



Vor uns liegen nun ca. 210 Kilometer, alles asphaltierte Straße - die B4. Ich habe die ganze Zeit LTE und so können wir über WhatsApp nutzlose Nachrichten versenden.
Langsam verändert sich auch die Szenerie. Die typische Kalahari Landschaft wird nun durch Berge und roten Sand abgelöst.

Zwischendurch machen wir auf einem Rastplatzt Kaffeepause. Das ist es, was ich an einem Wohnmobil so liebe, einfach irgendwo anhalten und eine kleine Pause mit allen Annehmlichkeiten machen.

Die Strecke ist wie gestern sehr schön, allerdings auch eintönig. Bis auf ein Erdhörnchen sehen wir keine Tiere. Aber auch andere Autos sind eine Seltenheit. Wir kommen uns vor wie in den USA.
Die Lodge sieht toll aus. Wenn man auf der Straße fährt, denkt man gar nicht, dass sich solche schönen Orte abseits davon befinden.
Die Lodge verfügt über einen Pool, ein Restaurant und eine Bar. Alles ist sehr schön eingerichtet, hier fühlt man sich sofort wohl. Wir als Camper können auch alle Annehmlichkeiten der Lodge benutzen, allerdings sind wir drei Kilometer von ihr entfernt. Da es abends stockdunkel ist und die Strecke auch nur bei Helligkeit gut zu befahren ist, verzichten wir auf das Vergnügen und bleiben lieber an unserer Feuerstelle.
Wir heizen unser Braai an und lassen uns wieder einmal das namibische Wildfleisch schmecken.
Direkt bei uns befindet sich ein Baum mit einem großen Webernest und die Webervögel sind es wohl gewohnt von den Besuchern verwöhnt zu werden, energisch muss ich unser Bratbrot verteidigen. Das ist gar nicht mal so leicht, denn verscheuchen lassen sie sich nur durch Gewaltandrohung.
Der Campground ist heute ausgebucht, trotzdem haben wir genügend Abstand zu den anderen.
Als die Sonne sich verabschiedet, wird es wie immer sehr schnell kalt, da hilft nur das Feuer anzuzünden.
Bei afrikanischer Musik, Gin Tonic und ohne Internetverbindung lassen wir den schönen Tag ausklingen.
Morgen fahren wir dann endlich in die Namib und hoffen unsere Tiersightseeing beginnen zu können.
Ich musste schmunzeln als Ihr die Herausforderung angenommen habt....die Wege Strecke mit dem Allrad zu bewältigen...es werden Erinnerungen geweckt ... "Donnerwetter" passt auch dazu. Viel Spaß weiterhin 😃