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Namib Desert - Keep Calm


Freitag 8. Juli Was für eine Nacht. Sternenklarer Himmel bietet wieder zeitweise wieder den Blick auf die Milchstraße, es sind angenehme 7°C als ich 3:00 Uhr die Sterne betrachte. Wir haben 3/4 Vollmond, deshalb ist es ganz schön hell und ich kann ganz gute Fotos machen.

Schlafen muss ich trotzdem noch ein bisschen, deshalb lege ich mich noch einmal hin, aber nur um mein Nele Neuhaus Buch auszulesen.

7:30 Uhr beginnt die einstündige Phase des Sonnenaufgangs. Er ist der Horizont rot, dann wird er hellgelb und erst dann steigt die Sonne auf. Und strahlt eine wohlige Wärme aus.

Heidi möchte trotzdem im Wohnwagen essen. Der warme Kaffee wärmt durch, aber seitdem wir gelesen haben, dass wir entkoffeinierten Nescafe gekauft haben, glauben wir nicht mehr an die aufputschende Wirkung. Schade, man sollte sich also doch nicht immer alles durchlesen.

Er/Es verharrte so die nächsten drei Tage. Mindestens

Nach dem Frühstück fahren wir zu dem Ort der sich Rezeption nennt. Hier gibt’s Internet und ich muss noch meinen Reifenaschaden melden. Das mache ich per Telefon, aber auch diesen Empfang findet man nur dort.

Wir terminieren den Radwechsel auf Sonntag in Sesriem. Da hoffe ich auch, dass ich einen hydraulischen Wagenheber und ordentliches Werkzeug erhalte.


Die Experten von der Kofferzustellung haben sich auch gemeldet. Sie verkünden dass der Koffer jetzt da sei und wohin er geliefert werden soll. Diese Infos habe ich aber schon vor zwei Tagen ihrem dafür angelegten Infosystem eingegeben. Da schaut aber sicher niemand rein. Also übermittele ich noch einmal alle Daten , habe aber wenig Hoffnung, dass wir das Gepäck vor unserer Abreise wieder sehen.

Den heutige Vormittag nutzen wir um zur nächsten Einkaufsmöglichkeit zu fahren. Wir benötigen primär Holz, können da aber auch gleich unsere Vorräte auffüllen und gleichzeitig noch tanken.


52 Kilometer sagt uns Google, müssen wir fahren, wissen wir bereits, sind ja gestern daran vorbei gerauscht. Hätten wir bloß eher gewusst, das auf unserem Campground keine Einkaufsmöglichkeiten existieren.


Die Zufahrtsstraße vom Campeingang bis zur ersten offiziellen Straße ist katastrophal. Mit maximal 30 km/h fahren wir die sich ewig in die Länge ziehenden 16 km. Das Schlimmste was wir bisher hier erlebten.


Nach etwas über einer Stunde kommen wir an der Betta Gas Station an. Hier können wir mit der Visa Karte tanken, einkaufen geht sowieso mit Karte.


Unser bisheriges Lieblingsfleisch war übrigens nicht Kudu sondern Oryx. Und das gibt es hier. Wir decken uns mit Fleisch, Keksen und zwei großen Flaschen Schweppes Tonic ein. Dazu noch zwei 20kg Säcke Holz. Perfekt. Außer das es keine Eiswürfel mehr gibt. Und das in einem Land wo nichts ohne sie geht.


Ich will den beiden Trägern dieser Säcke, die sie von einem anderen Standort holen, noch ein Trinkgeld geben. Finde aber meine Geldbörse nicht. Eben habe ich doch noch im Laden bezahlt…


Die Hoffnung, dass Heidi sie eingesteckt hat verfliegt auch schnell, als sie ihre Tasche dreimal durchsucht hat. Auch die Verkäuferin beteiligt sich nun an der Suche. Ohne Erfolg, sie ist spurlos verschwunden.


Ich gehe noch einmal in den Wohnraum um ein Schluck Cola zu Beruhigung zu trinken - da sehe ich sie neben dem Gasherd liegen. Puh, die Erleichterung ist groß - ich denke ja, dass Heidi sie dort hingelegt hat…

Wieder im NamibRand angekommen, funktioniert auch hier der Visakartenleser. Wir bezahlen unsere restliche offene Rechnung und buchen für morgen einen zweistündigen Trip durch die Dünen. Startpunkt: 16:00 Uhr.


Wir fahren zurück zur Campsite und beschließen eine kleine Dünenwanderung zu machen. Zwischendurch sehen wir wieder Springböcke, Oryx und Strauße mit ihren Kindern. Zusätzlich noch ein ganzes Rudel großer Vögel. Leider sind sie so weit weg, dass wir nicht genau erkennen können, um welche Spezies es sich handelt. Die krummen Schnäbel, teils rot deuten auf Geier hin, es können aber auch große Trappen sein. Die Spannweite der Flügel ist schon enorm.

Wir bleiben bei Geiern, weil sich das cooler anhört und ich sie sowieso einmal in freier Wildbahn sehen wollte.

16:00 Uhr heizen wir das Braai an, Holz haben wir ja nun genug. Wir essen frisch gegrillten Mais und Wild. Der Sonnenuntergang setzt ein -das Signal zum Sundowner. Und da man auf einem Bein nicht stehen kann, genehmigen wir uns noch einen Gin & Tonic. Tonic haben wir ja nun genug.


Aber irgendwie schmeckt er nicht so wie sonst. Etas fad, so gar nicht nach Tonic. Ich beschließe das Tonic einmal pur zu testen. Doch schon nach dem Blick auf das Etikett ist alles klar. Ich habe Schweppes Soda Water statt Tonic gekauft. Das Design und die Farbe sind bei beiden Flaschen gleich - nur nicht der Name.


Wie sitzen noch lange am Feuer, es wird nun wieder sehr schnell kühl und der gesamte Himmel ist wieder im Besitz der vielen Sterne, auch die Milchstraße ist leicht zu erkennen.

Langsam aber sicher verziehen wir uns dann in unser Bett und schlafen beim Blick auf die nächtliche Wüste ein.





1 Kommentar

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juliane.schweitzberger
11. Juli 2022

Jetzt habe ich aber mit gebangt, Aber alles gut ausgegangen. Was für ein abenteuerlich Tag wieder und Eure Lebensmittel haben es auch in sich 😂

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