top of page

Etosha - Okaukuejo nach Halali - Tag 3


Freitag 15. Juli Als Erstes muss ich unbedingt einen Nachtrag zu gestern schreiben. Gegen 21:00 Uhr gingen wir, nachdem wir lange am Feuer saßen, noch einmal zum Wasserloch der Campsite.

Die Plätze waren noch gut gefüllt, denn es befanden sich vier Spitzmaulnashörner auf dem Areal. Eine Mutter mit Kind und zwei einzelne Exemplare. Sie tranken und badeten friedlich miteinander Bis ein Nashorn mit der Mutter Kontakt aufnahm. Es entwickelte sich ein Gebalze, dass sich in kleinen Kämpfen zwischen beiden zeigte. Wir dachten zuerst, dass sie wirklich kämpfen wollten, sahen dann später aber, dass es hier um den Liebesakt ging. Einmal war der Bulle fast auf dem Weibchen, er stellte sich allerdings zu dumm an, und Frau Nashorn floh erst einmal.

In der Zwischenzeit näherten sich vielleicht zehn Giraffen, die auch ihren Durst stillen wollte. Ganz geheuer waren ihnen die Nashörner wohl nicht, denn sie warteten in gehörigem Abstand darauf, dass die Wasserstelle sich leere. Das tat sie aber nicht, da unser Casanova immer wieder sein Glück versuchte und dabei reichlich Staub aufwirbelte. Das ging über ein Stunde so, und da sich beide Nashörner auch mehrmals unseren Blicken entzogen, wissen wir nicht, wie der Ausgang dieser Geschichte war.

Die Giraffen tranken übrigens in aller Ruhe, ehe sie nach 20 Minuten wieder abzogen. Elefanten kamen heute keine, ich hätte gern gesehen, wie die Nashörner auf sie reagiert hätten.

Heute morgen schlafen wir etwas länger. Nach dem Frühstück in der Sonne, stelle ich noch den richtigen Luftdruck für die Reifen ein, heute geht es wieder auf Pad zur Halali Campsite.


Die befindet sich auch im Etosha und ist 71 Kilometer entfernt. Wir wollen allerdings noch ein paar andere Wasserlöcher ansteuern und kommen in Summe schließlich auf 121 Kilometer.

Erstes Ziel ist Pan, von wo man einen schönen Blick auf die Etosha Pfanne hat. Alles ist ganz weiß, wie ein Gipsfelsen. An den Seiten stehen Sträucher mit dicken Dornen, die Zweige sind durch den Sand auch ganz weiß, man könnte denken dass es geschneit hat.

Die Etosha Pfanne ist der Boden eines zu geringen Teilen gefüllten Sees. Etosha hat seinen Ursprung in der Owambo Sprache und bedeutet "Großer weißer Platz". Die Pfanne (Pan) erstreckt sich über 4760 km2 und liegt etwas 1000m über dem Meeresspiegel.


Leider bemerke ich hier, dass mein Fotoapparat kaputt gegangen ist, ich kann also keine Fotos mehr mit dem Teleobjektiv machen. Zum Glück konnte ich die Löwen noch fotografieren.

Der Etosha Nationalpark wurde noch zu Zeiten der südafrikanischen Besatzung ins leben gerufen. Er hat eine Größe von über 22.000 km2 und wurde gegründet um die rapide fallenden Tierbestände zu erhalten. Allerdings wollte die Bevölkerung ein viel größeres Gebiet als Schutzgebiet erhalten, da die Südafrikaner aber Platz für Ranches und Farmen haben wollten, wurden nur 20% der geforderten Größe als Nationalpark deklariert.

Von der Pan fahren wir zu den Wasserlöchern Gemsbokvlade und Olifantsbad. Hier ist der Teufel los. Wir sehen unzählige Zebras, Springböcke, Oryx, Gnus und TikToks. Es herrscht ein unheimliches Gewimmel, wir könnten wieder stundenlang zu gucken. Gerade die Zebras sehen so schön und farbintensiv aus. Kein Vergleich was wir aus den Tierpark kennen.

Über Aus und Ondongab setzen wir den Weg nach Halali fort. Die Strecke ist teilweise in einem verheerenden Zustand, ich verstehe ja, dass die Nebenwege vernachlässigt werden, aber das die Hauptstraßen auch fast unbefahrbar sind, finde ich traurig. Zeitweise können wir nur 10 km/h fahren.


Allerdings werden wir durch die vielen Tiere entschädigt. Einmal entdecke ich sogar drei Elefanten, die sich aber dann doch "nur" als Gnus herausgestellt haben.

Die Beschilderung lässt auch zu wünschen übrig, so verpassen wir die Möglichkeit eine geschützte Toilette aufzusuchen. Aussteigen während der Fahrt ist ansonsten streng verboten. Allerdings können wir nicht länger warten, Heidi flitzt in einem ruhigen Moment in den Camper und ich stelle mich an die Seite. Keiner hats gesehen.

Nach einigen weiteren Wasserlöchern kommen wir 14:30 Uhr in Halali an. Die Fahrt war schon anstrengend, einerseits wegen den schlechten Straßenverhältnissen und andererseits durch das langsame fahren.


Wir erhalten unsere Campsite ohne große Formalitäten, den Platz kann man sich hier selbst aussuchen. Wir nehmen die Campsite 35, sie ist sehr nah an der Toilette und den Duschen und noch näher am Wasserloch des Halali.

Wir verbinden Strom mit dem Camper, ziehen uns um und setzen uns in die Sonnen. Bei einer kühlen Flasche Cidre. Wunderbar.


Heidis Dusche war heute früh nicht voll funktionstüchtig, deshalb holt sie ihre Körperreinigung hier exzessiv nach. Ich bereite derweil unser Grillgut und den Salat vor und entfache gegen 16:50 das namibische Feuer.

Wir müssen diesmal im Camper essen, da sich viele Fliegen um das Essen tummeln und auch ihren Teil abbekommen wollen.


Langsam geht die Sonne nun unter, Zeit für den ersten Sundowner. Ich bringe das Lagerfeuer zum lodern und als es dunkel ist begeben wir uns zum Wasserloch. Wir sind gespannt was uns dort erwartet.





Kommentare

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen
bottom of page