top of page

Budapest bei Tag und Nacht

ree

unten 30. September 18°C


Heute ist er also gekommen - der letzte offizielle Arbeitstag in meinem Leben.

ree

Grund genug, heute einen Platz aufzusuchen, wo ich bereits 1979 - das Jahr, in dem ich meine Ausbildung beendete - stand und an dem mich mein damaliger Freund Andreas auch noch fotografiert hat. Glück gehabt, denn Bilder wurden damals nur sehr spärlich mit der Kamera aufgenommen. Meist hatte ich nur zwei Filme dabei, wobei man mit jedem 36 Fotos machen konnte. Die Entwicklung von Farbfotos war extrem teuer - ich glaube 2,50 Ostmark pro Bild. 72 Fotos machen wir heute manchmal in einer Stunde.


Damals hat mein Kumpel alle seine Bilder im Badezimmer selbst entwickelt, selbstredent in Schwarz-Weiß.


Ich hoffe, dass ich die Stelle wieder finde und sie noch zugänglich ist.

Zum Frühstück essen wir unser Langos vom getsrigen Abend. Danach gehen wir wieder in unseren Coffee-Shop und genießen noch zwei Karamel-Latte.


Die Temperatur in Budapest ist schon sehr angenehm und so begeben wir uns zu unserer Metrostation Arany János utca M. Die ist ungefähr 500 Meter entfernt und für den Weg dorthin benötigt selbst Heidi keine elektronische Hilfe, es geht nämlich nur geradeaus.

Unser erstes Ziel ist heute das St. Gellert Denkmal. Dazu fahren wir mit der Metro zwei Stationen bis zum Ferenciek tere und nehmen dann den Bus, um wieder auf die andere Donauseite, nach Buda zu gelangen.


Es ist ziemlich warm und uns erwartet jetzt ein kleiner Fußmarsch von knapp einem Kilometer.

ree

Wir laufen Richtung Elisabethbrücke und biegen kurz vor ihrem Beginn auf den Gellertberg ab. Nach einer Wanderung von 10 Minuten kommen wir am heiligen Gellert an. Ich suche den Ort an dem wir damals das Foto geschossen haben, auf dem ich hinter dem Monument an den Säulen lehne. Die Stelle ist schnell gefunden und da es sehr leer ist, kann Heidi schnell ein paar Bilder machen.


Diese dann noch nach Schwarz-Weiß transformiert und schon ist der Vergleich zu damals perfekt. Also der Gellert hat sich nun wirklich nicht verändert.

1979
1979
2025
2025

Der Ausblick von hier oben ist einmalig, vor allen Dingen weil heute die Sonne so schön scheint.



Wir genießen den Augenblick und den Umstand von keinen Asiaten umzingelt zu sein. Nach einer Weile setzen wir unseren Weg zur Zitadelle fort. Es geht permanent bergauf, auf Ausschilderung wurde gaänzlich verzichtet, trotzdem erreichen wir schweißgebadet endlich unser Ziel. Das ist allerdings wegen Bauarbeiten geschlossen. Trotzdem können wir durch den Maschendrahtzaun einige Motive erhaschen, so dass der Fussmarsch nicht umsonst war.



Der Abstieg ist nicht weniger anstrengend. Irgendwann landen wir aber doch wieder an der Donau und sind froh ganzbeinig gelandet zu sein. Ich hatte ob des sclechten Wegs schon eine knifflige Situationen zu überstehen.


Ich erinnere mich, dass wir damals auch ein Foto am Hotel Gellert geschossen habe, bei dem ich aus der Eingangstür komme und so tue, als wenn wir in diesem Hotel genächtigt hätten.


Leider wird heute hier gebaut, aber den Eingang fand ich trotzdem.

Icke ausm Hotel
Icke ausm Hotel
Heute vorm Hotel
Heute vorm Hotel

Da wir nun langsam Hunger bekommen, entschließen wir uns in die berühmte Budapester Markthalle zu fahren. Diese ist nur eine Metrostation entfernt und nach ein paar Minuten stehen wir vor dem Eingang.

Sie ist immer noch so faszinierend wie vor fast 50 Jahren. Während in Berlin die alte Markthalle in den Katakomben der U-Bahn durch eine neue ersetzt wurde ist hier alles beim Alten.

Markthalle
Markthalle

Wir schlendern durch die Gänge und bestaunen das Angebot.

In der ersten Etage gibt es ungarische Spezialitäten. Endlich bekommt Heidi ihr langersehntes Langos. Es schmeckt wirklich sehr gut und die Portion reicht für uns beide.



Jetzt noch einen kurzen Abstecher zu Colombo. Wir müssen ja unbedingt noch ein schönes Foto von ihm und Heidi machen.



Im Pub bei unserem Hotel genehmigen wir uns noch ein Kaltgetränk um danach eine kleine Siesta einzuläuten.

ree

18:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Da heute noch schönes Wetter ist, werden wir noch einmal zur Fischerbastei fahren, um uns Budapest bei Nacht von dieser Seite anzuschauen.


Dabei fahren wir erst zum Deak ter und dann wieder mit dem 16er Bus bis zur Matthiaskirche.


Ab 19:00 Uhr ist derEintritt für die untere Terrasse kostenlos, im Sommer ab 21:00 Uhr.

Mit der Tram und dem Bus sind wir schnell an der Fischerbastei und können diese Schönheit nun auch bei Dunkelheit bewundern.


Leider ist der Eintritt erst morgen ab 19:00 Uhr frei - für September gilt: 21:00 Uhr.


Wir haben trotzdem einen herrlichen Ausblick auf das illuminierte Pest und die bastei selbst. 90% der hier Anwesenden sind Asiaten - was die hier wollen ist sicher allen klar. Und sie enttäuschen uns auch nicht. Heidis Freundin von gestern ist allerdings nicht zu sehen.


Wir erfreuen uns an den herrlichen Motiven die wir auf dem gesamten Gelände entdecken und bereuen es nicht, hier noch einmal hergefahren zu sein.



Nach über einer Stunde fahen wir wieder Richtung Pest. Wir wollen bei uns schauen, ob wir noch eine Kleinigkeit zu essen bekommen und werden beim Inder nahe des Hotels fündig.


Wir stoßen mit ungarischem Rotwein - übrigens einer der besten Weine die ich je trank, auf meinen letzten Arbeitstag in meinem Leben an und lassen uns Paneer und Chicken Tandoori schmecken.



Kurz vor meinem ersten Arbeitstag - es war der 1. September 1979 - stand ich am Gellertdenkmal, an meinem heutigen letzten auch. Sachen gibts...


Das sind Gedanken die mir in den letzten Stunden durch den Kopf gingen.

Im Hotel trinken wir noch einen Schlummertrunk und fallen dann, in der Gewißheit einen schönen Tag gehabt zu haben, in den Tiefschlaf.




Kommentare

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen
bottom of page