Auf zum diesjährig letzten Campground
- Holger Schweitzberger

- 16. Juni
- 3 Min. Lesezeit

unten Mittwoch, 18. Juni 16°C
Heute haben wir eine relativ kurze Strecke vor uns, nur ca. 139 Kilometer müssen wir zurücklegen. Ziel ist der Norse Kajak Campground. Hier haben wir eine Full Hookup Site vorbestellt, da wir ja am Abend den Camper zur Übergabe fertig machen müssen.
Zwischendurch wollen wir an einigen schönen Stellen, die ich herausgesucht habe, Pause machen und etwas wandern.
Doch vor dem Spaß liegt das Vergnügen, oder so ähnlich.
Deshalb bereite ich zum Frühstück noch einmal amerikansche Pancakes mit allem was dazu gehört zu. Also viel Ahornsirup, Spiegelei - Sunny side up, gebratenem Schinken und warmen Himbeeren.

Einmal im Urlaub muss das mindestens sein, diesmal waren es sogar zweimal. Mir ist es eigentlich zu süß, aber watt mutt, datt mutt.
Ehe wir startklar sind ist es 9:30 Uhr, dann kann es endlich losgehen. Wir fahren direkt am Meer entlang, über das sich im Moment eine riesige Nebelwolke zieht. Sieht sehr mystisch aus, leider können wir kein Foto machen.
Erster Stopp ist der Fancy's Beach. Der Abzweig dahin erscheint nach 35 Kilometern Fahrt. Leider nur Gravelroad, aber das gibt sich sicher. Das Navi spricht von zwei Kilometern Entfernung.
Die Straße wird allerdings immer schmaler und schlechter. Viel schlechter. Viel, viel schlechter. Ich sehe in Heidis Gesicht und weiß was ihr versteierter Blick bedeutet. Ich sage ihr, dass ich gar nicht gedacht hätte, dass die Strecke so gut ist. Heidi krallt sich in den Sitz.
300 Meter vor dem Ziel will auch ich nicht mehr weiter und zum Glück finden wir eine kleine Stelle an der wir wenden können.
Das war ja mal ein Reinfall, in den Rezensionen hat davon niemand etwas geschrieben. Nach zwanzig Minuten sind wir wieder auf dem Highway.
Wir nutzen eine einzige Haltebucht um ein kleines Päuschen zu machen und den wunderschönen See zu bewundern.


Auf der weiteren Fahrt sehen wir noch einen kleinen Wasserfall und da wir viel Zeit haben, halten wir auch hier und spazieren etwas entlang.

Wir trödeln gemächlich auf dem Highway vor uns hin, Autos kommen hier kaum und gegen 12:15 Uhr erreichen wir unseren Campground.
Der Weg dahin ist schon ziemlich spooky: Gravel, sehr eng, kurvig und steil bergab. Das soll ein Campingplatz sein?
Gäste sind auch nicht zu erblicken, geschweige denn andere RVs. Zum Glück zeigt sich der Besitzer auf seinem Balkon und kommt gleich zu uns.
Ich erkläre ihm, dass wir eine Reservierung für Site RV4 haben.
Er meint, dass wir genau davor stehen, 10 m weiter direkt am See. Wir trauen unseren Augen nicht. Dort steht nur ein Tisch. Ich erinnere ihn daran, dass wir Full Hookup bestellt hatten und morgen unser Wohnmobil abgeben müssen. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle diese Dinge zu unserer Verfügung haben.
„Full Hookup haben wir nicht, hier ist alles naturbelassen, einzig Tische und Feuerstelle, stehen zur Verfügung.“
Sollte ich mich bei der Bestellung so verguckt haben? Wir stornieren jedenfalls unsere Bestellung und suchen uns einen anderen Campground. Sicher erhalten wir den bereits bezahlten Betrag nicht zurück. Aber egal, so nützt uns der ganze Platz nichts.
In 1 km Entfernung gibt es den Murphys Campground. Die Webseite gibt an, dass dort alles vorhanden ist, was wir benötigen.
Die Fahrt, um wieder auf den Highway zu kommen ist noch abenteuerlicher, als der Weg zum Campingplatz selbst, jetzt geht es natürlich bergauf - alles wieder sehr kurvig. Am Weg stehen Bäume mit tief hängenden Ästen. Wie je ein Camper in unserer Größe hierher und zurückgefunden hat, ist mir ein Rätsel. Die Strecke übertrifft alles bisher dagewesene des diesjährigen Urlaubs. Trotz alledem kommen wir wohlbehalten und ohne Schäden am Auto, am Highway an.
Schnell sind wir bei Murphys und können einen schönen Platz mieten. Morgen haben wir nur noch knapp 100 km vor uns, bis wir bei Canadreams den Camper abgeben.
Jetzt haben wir uns erst mal ein Kaltgetränk verdient.
Danach mache ich eine kleine Siesta und Heidi packt unsere Koffer. Als ich wieder wach bin, ist alles wie von Geisterhand gepackt.
Heute essen wir noch einmal Lieblingswürste, dazu gibt es frischen Salat und Nachos. Der letzte Abend ist immer komisch, es sieht immer so nach Aufbruch aus, was es ja eigentlich auch ist.
Den Grill stellen wir in eine verlassene Ecke, irgendjemand wird ihn schon finden und hoffentlich verwenden können. Uns hat er gute Dienste erwiesen.
Nach dem Essen planen wir noch eine Route für den morgigen Tag. Also für die Zeit nach der Camperabgabe. Da fahren wir zuerst mit dem Taxi zum Airport und holen dort bei Avis unseren PKW ab, den wir für zwei Tage gemietet haben.
Mit unseren Lebensmitteln haben wir sehr gut gehaushaltet, nur ein paar Kleinigkeiten, die wir nicht mitnehmen können, müssen wir entsorgen.



























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