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Thunder on the mountain and there's fires on the moon



Song of the day: Bob Dylan: Thunder on the mountain

23. Juli - Der letzte Urlaubstag auf Sizilien hat begonnen - wenn wir den morgigen Abreistag nicht mitrechnen. Es beginnt alles wie gehabt: Sonnenschein, blauer Himmel und ein wolkenfreier Ätna.

Wir frühstücken heute auf dem Zimmer, denn unsere Antipasti muss alle werden und sie schmeckt bedeutend besser als Angebot beim offiziellen Frühstück.


Während ich vorher in die Stadt fahre um frischen Fisch für heute Abend zu kaufen, bereitet Heidi schon alles vor.


Der Fischladen öffnet gerade, das Angebot ist riesig. Ich kaufe drei mittlere Wolfsbarsche, sie werden wieder sofort ausgenommen und entschuppt.

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Fischdealer

Beim gemütlichen Frühstück machen wir die Tagesplanung: Zuerst: Ätna Süd, danach baden.


Bis zum Südeingang des Ätna sind es ungefähr 50 Kilometer, etwa 80-90 Minuten Fahrzeit. Die ersten 18 Kilometer geht es wieder die Autobahn entlang Richtung Catania, dann schlängelt sich der Weg unaufhörlich über endlose Serpentinen in die Höhe. Wir durchqueren auch ein paar größere Orte, die armen Bewohner müssen jeden Tag die Autokarawanen aushalten, die durch ihre Ortschaft fahren.


Die Italiener zeigen sich heute von ihrer besten Seite: sie überholen in Kurven, hupen beim Stau und parken in der Kurve (am besten mit offener Tür).


Zum Glück ist es auf den Straßen noch leer, bei der Rückfahrt ist dies allerdings nicht mehr der Fall.


Je höher wir kommen, desto schwarzer wird der Asphalt. Zentimeterdick liegt der Lavastaub

auf dem Weg, in Kurven ist es dadurch manchmal rutschig wie bei Glatteis.


Sind es am Ausgangspunkt noch 31°C, so sagt das Thermometer am Einstieg zur Seilbahn 18°C. Am Ende der Seilbahn sind es in 2.500 Metern Höhe nur noch 14°C.


Der Parkplatz ist leer, kaufen ein Ticket für 3 Stunden zum Preis von 3,50 €. Das Tagesticket kostet 6 €.


Am Südeingang ist alles viel touristischer, existiert ja auch hier eine Seilbahn die noch einmal 500 Höhenmeter erklimmt. 30 € kostet die Hin- und Rückfahrt, wenn man möchte kann man danach noch einmal mit einem Allradbus 500m weiterfahren. Danach geht es dann nur noch mit Führern per pedes weiter. Preis für den Bus inkl. Seilbahn: 67€.


Wir nehmen nur die Seilbahn, die Fahrt dauert etwa zehn Minuten, wir haben gute Sicht und Heidi macht auch keine Faxen - so dass ich keinen Herztod sterben muss.

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Seilbahn zum Ätna

Es ist erstaunlich welche Vegetation es hier oben noch am Leben erhält. Viele bunte Blumen ergeben Farbtupfer im dunklen Lavagrau.


Am Ziel angekommen ist es ganz schön frisch, das lassen wir uns aber nicht anmerken. Wir bestaunen die sensationelle Aussicht und den nahen und klaren Blick auf den manchmal feuerspeienden Vulkan. Die Allradbusse rasen an uns vorbei, während wir noch einige Meter den Berg erklimmen. Hinter jeder Kurve erscheint wieder ein Highlight, aber bis ganz oben schaffen wir nicht zu laufen. Wollen wir auch nicht.

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Ätna Südseite

Von oben können wir sehen, dass es kaum noch Parkmöglichkeiten gibt. Also, wieder alles richtig gemacht.


Angekommen in der Talstation schlendern wir noch um die Souvenirbuden, die aber alle das Gleiche anbieten.


Von der Gondel aus haben wir zwei Krater gesehen, die begangen werden können. Wir finden auch hier den letzten Parkplatz, müssen allerdings beim Aussteigen zuerst einem unnachahmlichen Geruch folgen. Ein kleiner Stand bietet italienische Bratwürste vom Holzkohlegrill an. Sie sehen schon fantastisch aus, da müssen wir zuschlagen. Und sie sind wirklich köstlich, sie schmecken mir sogar besser als meine geliebten Thüringer.

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Salsiccia im Sandwich

Gesättigt umlaufen wir den Krater Silvestri und haben auch hier die wunderschönsten Ausblicke.

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Krater am Ätna

War ich zu Beginn skeptisch was den Besuch des Ätna anging, muss ich Nachhinein sagen, dass ich froh bin dieses Spektakel erleben zu können. Aber: rechtzeitiges Erscheinen erspart wertvolle Zeit und schont das Nervenkostüm.


Das folgende Bild scheint mir ziemlich genau die sizilianische Mentalität wieder zu geben:

Mir doch egal...
Doppelklick aus Bild und das Schild lesen (Der Parkplatz ist ausschließlich für Busse)

Auf der Rückfahrt entscheiden wir uns gegen einen Strandbesuch. Noch einmal durch eine überfüllte Stadt zufahren und dort einen der wenigen Parkplätze zu ergattern scheint uns jetzt, bei mittlerweile 36°C keine günstige Option zu sein.


Also fahren wir zurück und bei der Mautstation an die falsche Ausfahrt. Hier kommt man nur mit einem Telepass durch, den haben wir nicht. Hinter uns bildet sich logischerweise eine lange, ungeduldige, hupende Schlange. Das bringt uns aber nicht aus der Ruhe. Und siehe da, plötzlich öffnet sich der Schlagbaum und wir können passieren. Puh.


In unserem kleinen Dorf kaufen wir noch Gemüse für den heutigen Abend. Die vielen kleinen Bauern die hier ihre Produkte anbieten haben ein gutes Angebot.


Im Zimmer angekommen müssen wir uns erst einmal mit Melone und frischen Weintrauben abkühlen. Danach ruft lautstark der Pool nach uns.


Mindestens eine dreiviertel Stunde verbringen wir im kühlen Nass. Was für eine Erholung. Aber selbst hier suchen wir die schattigen Ecken, was für eine Sonnenstrahlung.


Im klimatisierten machen wir eine kurze Siesta und vermeiden das betreten der Terrasse.

Dann bereiten wir unser letztes sizilianische Abendmahl vor. Den Backherd hat wohl noch nie jemand benutzt, bei der ersten Benutzung kommt die Sicherung. dann aber nicht mehr.


Gemüse und Fisch sind schnell zubereitet, das Abendessen kann beginnen. Der Wolfsbarsch ist außergewöhnlich gut, auch der Rest schmeckt sehr gut.

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Abendessen

Jetzt noch abwaschen und die letzten Sachen in die Koffer verstauen - und dann wars das schon mit Sizilien 2021. Zehn Tage sind eben schnell vorbei.


Wir verabschieden uns ins Bett, morgen müssen wir früh aufstehen. Und ab Nachmittag wieder mit normalen Verkehrsregeln leben.





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