Looking for adventure in whatever comes our way
- Holger Schweitzberger

- 20. Juli 2021
- 4 Min. Lesezeit
Song of the day: Steppenwolf: Born to be wild
22. Juli - Ein klarer Blick auf den Ätna und ein wolkenloser, sonnig-blauer Himmel. So begrüßt uns Sizilien am Morgen beim Blick aus dem Fenster.
Alle Voraussetzungen für einen schönen Tag sind gegeben.
Frühstück gibt es ab 7:30 Uhr. Perfekt für uns, da wir ja zeitig losfahren wollen. Neben uns ist auch schon eine italienische Familie auf der Terrasse wo das morgengliche Mahl zu sich genommen wird. "Was machen die denn schon hier", denke ich mir, "dass ist doch gar nicht ihre Zeit."
Wir trinken Cappuccino und essen Schrippen mit Wurst, Käse und Kuchen. Gar nicht mal so gut, aber mit Blick auf den Ätna.


Kurz nach acht begeben wir uns auf die Reise nach Taormina. Man sagt die schönste Stadt Siziliens, daher sehr überlaufen und auch teurer als anderswo. Parkplätze sind - wie überall hier - auch knapp, wenn nicht sogar sehr knapp.
Wie geben Porta Catania Parking ins Navi, ca. 20 Minuten Fahrt wird avisiert. Die Autobahn ist teilweise Mautstrecke, bei der Abfahrt nach Taormina ist deshalb großer Stau. Alle Autos drängen sich an den Bezahlstellen um sich ihrer Straßenverpflichtung zu entledigen. Das passiert alles mit dem normalen sizilianischen Wahnsinn, die Hinweise, an welche Säule man fahren soll, werden gekonnt ignoriert, die Servicemitarbeiter halten auch schon mal gern ein Schwätzchen mit Kollegen und so dauert dieses ganze Procedere 20 Minuten. Wertvolle Millisekunden.
Taormina liegt auf einem Berg und deshalb geht es jetzt eine schöne Serpentinenstraße hinauf. Das erste Parkhaus negieren wir und fahren weiter zum Porta Catania. Noch 438 freie Plätze suggeriert die elektronische Anzeigetafel.
Tatsächlich ist es richtig leer, grüne oder rote Ampeln geben die Parkplatzsituation perfekt wieder. Die Auffahrten sind extrem eng, gut ein kleines Auto zu haben.
Wir parken in der zweiten Etage, jetzt müssen wir mit dem Lift in die siebte Etage - dort ist der Ausgang zur Altstadt.
Taormina ist wirklich sehr schön, um diese Zeit kann man gut das Erwachen der Stadt beobachten. Die vielen kleinen, bunten Gässchen bestechen durch die Vielzahl verschiedener Blumenarrangements und bunter Wäsche die von den Balkonen hängt.
Wir schlendern in aller Seelenruhe die Straßen entlang, Heidi isst ein Erdbeer Granite. Ein Sorbet, schön kalt und fruchtig.






Am anderen Ende der Stadt befindet sich das Teatro Antico, die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit in der Umgebung. und das zweitgrößte Amphitheater Siziliens.
Wikipedia meint:
Ein Vorgängerbau wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. als Theater zur Aufführung von Schauspielen von den Griechen errichtet. Daher wird auch die heutige Anlage häufig als Teatro Greco bezeichnet.
Im 2. Jahrhundert v. Chr. entstand darüber ein römischer Bau. Er wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. in eine Arena umgebaut. Dabei wurde der Zuschauerraum noch einmal erheblich erweitert. Danach fanden dort nur noch Gladiatoren- und Tierkämpfe statt.
Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches verfiel das Theater und wurde durch Kriege beschädigt. Im 19. Jahrhundert wurde das Bühnengebäude teilweise rekonstruiert. Die Marmorsäulen wurden zwischen 1835 und 1840 aufgestellt.
Das Theater misst 120 m in der Länge, 50 m in der Breite und 20 m in der Höhe, ist nach Südwesten ausgerichtet und in die Bereiche Bühne, Orchestra und Tribüne (Cavea) unterteilt. Da es auf einem älteren griechischen Theater errichtet wurde, ist es in den Hang eingebettet, sonst waren römische Theater freistehende Bauten. Die Stufen der Tribüne wurden teilweise in den vorhandenen Fels geschlagen und boten schon damals Platz für etwa 10.000 Zuschauer. Die unterste Stufe hat einen Radius von 62 m, die oberste von 147 m.
Das in römischer Zeit aus Ziegelstein errichtete Bühnengebäude zeigt zur Zuschauerseite hin eine zweigeschossige Schaufassade mit Nischen, in denen Statuen und vorgesetzten Säulen standen. Eine etwa zehn Meter breite Öffnung gibt heute den Blick auf den Ätna und die Bucht von Giardini-Naxos frei.
Neben dem Theater befindet sich das Antiquarium, ein kleines archäologisches Museum. Obwohl der größte Teil der archäologischen Funde in den Museen von Neapel, Messina und Syrakus ausgestellt wird, gibt es hier einige sehenswerte Exponate. Interessant ist unter anderem ein Marmorsockel mit einer Inschrift, die besagt, dass Tauromenion bei den antiken Olympischen Spielen einen Siegertitel im Pferderennen erreichte.
Der Eintritt kostet 13,50€ und da es an der Kasse schön leer ist nutzen wir die Gunst der Stunde. Zusätzlich mit einem Audio-Guide bewaffnet wandeln wir eine Stunde auf historischen Pfaden.
Normalerweise wurde diese Art Theater nicht nach Süden ausgerichtet, da die Besucher nicht geblendet und in der Hitze sitzen sollten. Hier wurde aber wegen des spektakulären Ausblicks eine Ausnahme gemacht.





Das Theater ist auf jeden Fall ein Programmpunkt den man sich hier nicht entgehen lassen soll.
Wenn man rechtzeitig vor Ort ist. Beim Verlassen des Theaters trauen wir unseren Augen nicht. Die Schlange an der Kasse hat eine Länge von ca. 100 Metern. Und bei der Geschwindigkeit des Ticketverkaufs weiß ich nicht wieviel Tage man da wohl ansteht...
In der Stadt wimmelt es jetzt von Touristengruppen die mit Bussen herangefahren werden. Zusätzlich ist wohl irgendwo ein Kreuzfahrtschiff der Linie Costa angekommen. Diese Menschenmassen laufen nun wie Lemminge ihren Führern hinterher.
In einer Bar trinken wir noch einen Espresso und essen je einen Cannolo mit Ricotta. Da er aber nicht wie in Celafú frisch zubereitet wird, schmeckt er etwas pappig. Egal, geschmeckt hat´s trotzdem.


Da es immer voller wird, entschließen wir uns noch zum Ätna - Nordeingang zu fahren. Das Parkhaus ist inzwischen gerammelt voll, was uns allerdings ziemlich egal ist.
35 Kilometer später oder aber nach 80 Minuten kommen wir am Ätna an. Auch hier führen wunderschöne Serpentinen den Weg hinauf. Die Temperatur hat sich hier oben auf 22°C abgekühlt, es weht ein leichter Wind.
Die letzten Meter begleitet und schon schwarzes Lavagestein zum Parkplatz. Hier ist es schön leer, einige Wandergruppe starten oder beenden ihre Exkursionen.
Da der Besuch nicht für heute geplant war, habe ich falsches Schuhwerk an und so machen wir nur einen kleinen Spaziergang am Rande des Berges.
Dabei entdeckt Heidi eine schöne Kette aus Lavagestein. Diese ziert nun ihren grazilen Hals.






Nachmittags sind wir wieder zurück im Haus. Wir stürzen uns in den Pool und spannen für 30 Minuten aus. Es sind 42°C.
Eiskalte Melone erweckt unsere Lebensgeister wieder. Sie ist zuckersüß mit nur wenigen Kernen. Wir überlegen drei oder vier Stück dieser 7kg Kolosse mit nach Hause zu nehmen.



Am Abend essen wir Pasta mit Tomatensoße, trinken ein Glas Wein und fallen müde ins Bett. Zumindest ich.



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