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Petra: Mal gaaanz langsam

Aktualisiert: 11. Juli 2023

4:25 Uhr - Goooooood mooooorning Petra.


Ja, ja, wir kennen uns ja schon. In Israel wurde übrigens 2017 ein Gesetz verabschiedet, dass den Gebetsruf des Muezzin in der Zeit von 22:00 - 06:00 Uhr untersagt. Das mal nur so nebenbei.


Aber wir sind nicht in Israel und das ist auch gut so, denn sonst hätten wir auf so wundervolle Plätze - wie z.B. Petra - verzichten müssen.


Der Blick aus dem Fenster zeigt einen wolkenbehangenen Himmel und am Horizont einen grauen Rauchschleier.


Grund genug erst einmal zu frühstücken. Unser Kellner fragt uns warum wir denn gestern nicht kamen. "Ein früher Aufbruch nach Petra" unsere, für ihn wohl die einzig annehmbare Entschuldigung, Antwort.


Er bietet uns wieder ein Lunchpaket an und wünscht bei Verlassen des Restaurants für heute viel Spaß.

Den Weg nach Petra finde ich mittlerweile auch ohne Navi, da ich aber Angst vor Straßensperrungen o.ä. habe, ist es dennoch immer im Onlinemodus.


Wir erwischen den letzten freien Parkplätz in der Nähe des Mövenpick Hotels und damit einen kurzen An- und Abmarsch nach/von Petra.


Gestern haben wir eine Abkürzung entdeckt, die uns an den ersten Händlern und Buden verbeischleust. Zusätzlich spart man sich drei Minuten Fußmarsch. Sind am Tag sechs, bei drei Petra-Tagen schon 18. Hochgerechnet auf das Jahr sind das ... aber ich schweife ab.


Zum ersten Mal müssen wir unseren Reisepass bzw. den Jordanpass als Authentifizierung beim Einlass vorweisen. Sagte ich heute früh doch noch zu Heidi, dass es doch eigentlich ein leichtes wäre, die Tickets jemand anderem zu geben, da sowieso nie kontrolliert wird.

Heute wollen wir uns in aller Ruhe noch einmal alle antiken Schätze auf dem Weg vom Bab Al Siq bis zum Qasr al-Blint anschauen und vor allen Dingen keine langen Treppenabschnitte bezwingen.


Der Himmel hat inzwischen seine azurblaue Farbe angenommen, die Sonne ist langsam am Ansteigen. Es ist noch angenehm kühl als wir unseren Marsch beginnen.

Der Bab Al Siq wurde von uns die letzten beiden Tage ehr stiefmütterlich behandelt. Einerseits weil wir schnell an den Ausgangspunkten für die Trails ankommen wollten und andererseits ist es auf dieser Strecke bei der Rücktour unglaublich heiß und staubig.


Wir inspizieren intensiv die rechts erscheinenden Djinn-Blöcke mit den dazugehörigen Gräbern. Auch weichen wir vom vorgegebenen Weg ab und klettern in die Höhlen.


Die werden von den Beduinen wohl auch als Ställe für die Pferde und Esel verwendet, jedenfalls stinkt es erbärmlich nach deren Exkrementen, so dass wir von einer tieferen Erkundung absehen.

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Gegenüber der Djinnies, auf der linken Seite Richtung Siq, steht das große Obeliskengrab.

Hier ist der Zugang gesperrt, so dass wir es uns auf einer Bank gemütlich machen um dieses Prachtbauwerk eine Weile zu betrachten.


Je länger wir es bestaunen um so mehr Details fallen uns auf, die wir auf den ersten Blick überhaupt nicht wahr genommen werden.

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Schnell recherchieren wir im Internet worum es sich dabei handelt und erhalten zusätzlich noch weiter interessante Informationen.


Einmal mehr freue ich mich über die Investition am Anfang der Reise über die 40GB SIM-Karte von Zain. Ich habe fast überall Empfang - außer im tiefsten Wadi Rum - und auch in Hotels mit schlechtem WLAN sind wir immer online. Bisher habe ich ungefähr 20GB verbraucht.

Am Eingang des Siq machen wir wieder eine Pause um die umliegenden Berge zu betrachten. Auch hier erfordert es einer längeren Inaugenscheinnahme um viele interessante Details zu entdecken.


Beim Start durch den Siq versprechen wir uns keine Fotos zu schießen, da wir ja schon sooo viele davon haben.

Dieses Versprechen brechen wir spätestens nach der zweiten Kurve. Es ist so unglaublich schön hier, dass mir die Worte fehlen um es zu beschreiben. Ich glaube selbst wenn man täglich hier entlangläuft, wird einem der Weg nie langweilig.


So geht es sicher den meisten Besuchern die diesen Weg entlanglaufen. Viele haben sich am Visitor Center einen Guide gemietet, der sie bis zum Mädchenschloss begleitet.

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Das ist sicher hochinteressant, raubt aber auch die Spontanität und Flexibilität, da ein vorgegebener Zeitraum eingehalten werden muss.


Wir benötigen jedenfalls für die Strecke bis zum Schatzhaus mehr als die doppelte Zeit im Gegensatz zu den vorherigen Tagen.


Und auch beim Schatzhaus lassen wir uns von seinem Anblick wieder verzaubern, so einmalig schön ist es hier. Der Besucheransturm hält sich noch in Grenzen, so dass wir von der Stille und Grazilität dieses Platzes profitieren.

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Die anschließende Fassadenstraße ist um die jetzige Uhrzeit im perfekten Licht, gegenüber des Schatzhauses kommt über den Bergen des Siqs die Sonne zum Vorschein.


Auch in der Fassadenstraße, für uns auch ein Highlight von Petra, entdecken wir nach und nach mehr in Stein gemeißelte architektonische Meisterleistungen, die uns fesseln.


Wir fotografieren so viel wie seit Wadi Rum nicht mehr, die Motive werden immer schöner. Mittlerweile sind einige Schäfchenwolken am Himmel zu sehen, die die farbige Symbiose zwischen dem blauen Himmel und den roten Steinen noch verfeinern.


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Kurz vor der Säulenstraße besteigen wir doch noch einmal ein paar Stufen. Es geht zum Winged Lion Temple und der Byzantinischen Kirche. Von hier oben haben wir einen tollen Ausblick auf den Großen Tempel, die Königsgräber und das Mädchenschloss.


Und wie von Geisterhand taucht auch eine schöne Teestube auf. Nach einigen Verhandlungen über den Preis sitzen wir hier im Schatten, trinken Tee und relaxen.

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Wir haben alles richtig gemacht, indem wir die ersten beiden Tage die anstrengenden Aktivitäten durchführten und heute in aller Ruhe zum Abschluss Petra genießen können.

Auch beim Mädchenschloss erklimmen wir noch einige Stufen und werden wiederum mit einer grandiosen Ausblick belohnt. Wir sitzen im Schatten und das einzige was wir tun müssen, ist Alleinreisende vor dem spektakulären Hintergrund zu fotografieren.

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Vielleicht sollte ich Geld dafür nehmen.

Den Rückweg versüßen wir uns noch mit einem frisch gepressten Granatapfelsaft. Bei gleichen Dealer wie gestern und ohne große Diskussionen erhalten wir wieder den gleichen Preis.

Das gefiel den beiden englischen Damen neben uns gar nicht, und so wollen sie auch diesen Preis einfordern. Allerdings ohne Erfolg. Deal ist Deal.

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Bei dem letzten längeren Aufenthalt am Schatzhaus, verabschieden wir uns gedanklich von Petra.

Was für ein toller Ort und wenn man bedenkt, dass erst 20% der eigentlichen Stadt ausgegraben ist, mag man sich gar nicht vorstellen, was noch so im Verborgenen schlummert.

Wir lassen ein letztes Mal die Angebote für einen Pferderitt bis zum Ausgang oder den Kartenkauf für einen Dinar über uns ergehen und erreichen schließlich den Ausgang.

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Der günstige Parkplatz erspart uns wieder weiteres Klettern und gegen 14:00 Uhr sitzen wir auf unserem Balkon und essen den Inhalt des Lunchpakets. In dem sind heute auch zuckersüße jordanische Apfelsinen, abends verkaufen die Bauern sie aus ihren Kofferräumen längsseits der Straßen.


Übrigens stehen in Petra Kühlschranke mit Wasserflaschen an der Straße und jeder kann sich frei davon bedienen. Das nenne ich mal Service.

Nach unserer Siesta zieht es uns am Abend wieder in das gestrige Restaurant. Ich muss noch einmal Manslaf essen, wer weiß wann ich das wieder bekomme.





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