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Wadi Rum - Sternenhimmel in der Wüste

3:22 Uhr - Goooooood mooooorning Aqaba.


Der Muezzin leidet wahrscheinlich auch unter seniler Bettflucht. Das er allerdings auch alle, sich in seiner Umgebung befindlichen Menschen davon unterrichten muss, finde ich ziemlich suboptimal.

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Akaba am Morgen

Obwohl, mir kann es eigentlich egal sein. Ich bin schon eine Weile wach. Das liegt zum einen an der wirklich dicken Winterdecke (was machen die hier wenn es wirklich einmal kalt wird) und zum anderen an dem wohltemperierten Raum. Aber die Klimaanlage wollten wir nicht die ganze Nacht laufen lassen.

Das hätte zwar zur Folge gehabt, dass ich gut schlafen kann, allerdings in Verbindung mit einem morgendlichen Morbus Bechterew. Also ist schwitzen angesagt.


So habe ich aber Zeit, den gestrigen Reisebericht noch einmal zu vervollständigen und meine neue jordanische Telefonnummer mit Whatsapp zu verheiraten.

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Kurz nach sechs mache ich mich auf den Weg um nach unserer AVIS-Station Ausschau zu halten. Vielleicht bekommen wir das Auto ja schon eher. Unter der auf dem Voucher angegebenen Adresse befindet sich alles, nur keine AVIS Car Rental Station.


Wohin ich auch gehe, Unmengen von Autoanbietern, nur eben kein AVIS. Dafür werde ich von allen Frühaufstehern auf der Straße gegrüßt, meist gibt es ein Lächeln obendrauf.


Der Concierge unseres Hotels sagt mir später, dass AVIS zusammen mit Europcar am Ende der Straße ein gemeinsames Büro hat. Da kann ich ja lange suchen.


Das Frühstück beinhaltet europäische sowie arabische Gerichte. Der Hummus ist zwar lange nicht so gut wie gestern, schmeckt aber trotzdem.

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Mittlerweile sind es schon 23°C und da Europcar 8:30 Uhr öffnet, machen wir uns auf den Weg dorthin. Aber Realität und Wirklichkeit klaffen hier ganz schön auseinander. Nichts ist geöffnet, auch Mitarbeiter sind hinter den Scheiben nicht zu sehen.


Wir gehen wieder zurück zum Hotel und fragen erneut an der Rezeption. Mittlerweile ist eine neue Kollegin, die bei der wir auch eincheckten.


Sie versucht die AVIS Station telefonisch zu erreichen und hat damit auch Erfolg. Nach langem Suchen wird unsere Buchungsreferenz gefunden. Mit der allein kann man allerdings nicht fahren. Und da beginnt unser Problem. Es sind nämlich noch keine Autos da. Hier nicht um am Airport auch nicht. Dauert noch so zwei Stunden, da sie auch noch in die Waschstraße müssen.


Wir vereinbaren, dass das der Wagen zum Hotel geliefert wird und er mich vorher anruft. Sein Wort in Gottes Ohr.


Währenddessen begebe ich mich noch einmal zum ATM und hole Bargeld, so dass wir nun bis zum Ende des Urlaubs damit versorgt sein sollten.


10:30 Uhr rufe ich abermals bei AVIS an. Diesmal wird mir mitgeteilt, dass der Fahrer zum Hotel unterwegs ist. Ich begebe mich in die Lobby und tatsächlich, 20 Minuten später trifft er ein. Er bringt ein sehr schönes Auto mit, das mir auf Anhieb gefällt. Es gibt allerdings einen Haken - das Auto gehört ihm. Er bringt mich nur zur AVIS Station, dort steht dann der eigentliche Wagen.


Auf dem Weg unterhalten wir uns, er gibt viele Tipps über Jordanien. Die meisten kenne ich aber von Jule und Tobi schon.

Das organisatorische ist schnell erledigt, meinen fucking Internationalen Führerschein will keiner sehen. Ich glaube die kennen den nicht einmal.


Es wird sich noch ein paar mal bei mir entschuldigt - dafür bekomme ich ein kostenloses Upgrade - einen Nissan xxx.

Einen Riesen SUV für 7 Passagiere. Ich denke sofort an Amman und hoffe, dass ich mit diesem Ungetüm durch die engen Straßen komme.

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Egal, mutig mache ich mich auf den Rückweg zum Hotel. Ein Glück, dass sich das Navi dabei habe. Ohne dieses technische Wunderwerk würde ich wahrscheinlich immer noch in Akaba umherirren.


Glücklicherweise gibt es auch einen Parkplatz vor dem Hotel. Jetzt schnell auschecken - Checkout time ist 12 Uhr - und dann schnell Getränke gekauft. Der Liquor Store befindet sich nur 20 Meter entfernt. Wir kaufen Bier, Wasser und jordanischen Rotwein. Und einen Korkenzieher. Der Verkäufer hilft uns alles ins Auto zu bugsieren und nun können wir endlich "Auf Wiedersehen Akabar in zwei Wochen" sagen.


Wir fahren aus der Stadt Richtung Saudi Arabien. Die Strecke führt direkt am Roten Meer entlang. Auf der Gegenseite ist ganz deutlich Israel zu erkennen.


Es folgen in unregelmäßigen Abständen Luxushotels und einladende Sandstrände. Hier befindet sich Jordaniens Tauch- und Schnorchelparadies, dem wir die letzten beiden Tage auch einen Besuch abstatten wollen.

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Wir fahren soweit in Richtung Saudi Arabien bis wir es sehen können. Ins Land selbst kommt man nicht so leicht hinein, die haben ähnlich strenge Regelungen wie Nordkorea. Aber das wollen wir auch nicht. Als es nicht mehr weiter geht drehen wir um und fahren nun nach Wadi Rum. Ins Bubblehotel. Einem Geschenk von Jule und Tobi zu unseren Geburtstagen.

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Es geht wieder an Akaba vorbei Richtung Amman. Auf dem Desert Highway fahren wir ca. 50 Kilometer bis wir rechts nach Wadi Rum abbiegen.


Die nun folgende Strecke ist atemberaubend uns steht denen in Nordamerika in nichts nach. Heidi schießt unentwegt Fotos oder filmt. Dabei macht sie keine Gefangenen. Manchmal muss ich die Fahrstrecke erahnen, da die Kamera sich direkt vor meinem Gesicht befindet.

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Wir fühlen uns wie im Monument- oder Mystery-Valley. Die Berge und die Farbe der Wüste sind von unvergleichbarer Schönheit. Zusätzlich befindet sich nicht das kleinste Wölkchen am Himmel und es sind angenehme 27°C.


Unser Hotel befindet sich mitten in der Wüste. 4,5 km vor dem Visitor Center des Wadi Rum biegen wir links ab. Und auch nur weil google uns so leitet. Ein Hinweisschild sehen wir nicht.

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Wir fahren nun auf unbefestigter Straße und nach einem Kilometer sind wir am Ziel. Hier soll das Hotel sein? Hier steht nur eine Baracke. Zum Glück laufen auch Menschen herum, die uns versichern, dass wir richtig sind. Hier ist nur der Einstiegspunkt für die Anfahrt zum Hotel. Wer will kann mit einem Shuttle fahren, wir aber mit unserem Monstertruck fahren natürlich selbst. Immer dem Shuttle hinterher.


Wir fahren immer tiefer in die Wüste und nach ca. zehn Minuten sehen wir die Eierschalenformen der einzelnen Hotelzimmer. Die Dächer sind durchsichtig, so dass man in der Nacht die Sterne und evtl. die Milchstraße bewundern kann.

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Zusätzlich befindet sich noch ein Whirlpool und eine Hängeschaukel auf der Terrasse. Relaxing ist angesagt.


Der Pool hat eine Temperatur von 40°C und ist angenehm entspannend. Hier wollen wir heute nicht mehr weg. Es wird langsam dunkel und der abnehmende Mond spendiert uns noch etwas mehr Licht.


18:00 Uhr beginnt das Abendessen in Buffetform. Nicht viele Personen treffen sich um diese Zeit ein, wir schon, denn wir haben Hunger. Es gibt die obligatorischen Mezze, dazu Hähnchen, Lamm und Reis. Das soll dazu alles sein.


Als Dessert gibt es allerdings herrliche Bakhlava, von denen wir alle durchkosten. Jeder aber nur ein halbes Stück, denn sonst platzen wir.

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Zurück auf der Terrasse stellen wir traurig fest, dass uns der Mond verlassen hat. Dafür werden die Sterne immer mehr. Wir drehen noch eine Runde im warmen Whirlpool und begeben uns dann mit dem jordanischen Rotwein zum Sternegucken.


Dank unserer Star Walk 2 App, können wir alle Sternzeichen entziffern. So einen fantastischen Blick auf unsere Himmelskörper hatten wir noch nie.


Die nächste drei Stunden verbringen wir mit Staunen, fotografieren und einfach nur Glücklichsein. Wann hat man schon einmal diese Gelegenheit einen solchen wundervollen Ort zu bereisen.


Unsere selbst geschossenen Bilder werden immer besser - wir wollen heute gar nicht in Bett.

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Morgen allerdings ist die Nacht um sechs Uhr vorbei - deshalb begeben wir uns nun auch in das für uns vorgesehenen Schlafgemach. Von dort können wir ja ob der transparenten Decke uns in den Schlaf gucken.


Was war das für ein toller Tag!


Morgen steht unsere Wadi Rum Tour an mit Übernachtung in der freien Natur. Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns dementsprechend darauf.





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