Haschemiten, Beduinen & Mezze
- Holger Schweitzberger
- 30. Nov. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Zwei Wochen Urlaub im November. Warum um diese Zeit und dann noch Jordanien?
Einerseits weil wir darauf setzen, dass zu diesem Zeitpunkt die Corona Pandemie eingedämmt ist, andererseits fliegt EasyJet erst ab dem 6.11. direkt nach Aqaba.
Und Jordanien steht spätestens nach Jules und Tobis Reise dorthin, auf unserer Wunschliste ziemlich weit oben.
Anfang Juni buchen wir mutig die Flugtickets und das Auto, dass uns die Flexibilität in Jordanien ermöglichen soll.
Da Jordanien nicht übermäßig groß ist, ist die Route auch schnell zusammen gestellt. Sie sieht wie folgt aus:
Aqaba - Wadi Rum - Totes Meer - Gerasa - Amman - Madaba - Petra - Aqaba.
Das Mietauto, gebucht bei Avis, nehmen wir nach der ersten Nacht in Aqaba in Empfang. Dann geht es für zwei Nächte nach Wadi Rum, gefolgt von je einem Tag am Toten Meer und im Norden Jordaniens, zwei Nächten in der Hauptstadt, einem Tag in Manaba, vier Tagen in Petra und zwei Badetagen in Aqaba.
Die reine Fahrtstrecke zwischen allen Orten berechnet google maps mit 1247 Kilometern.
Am 26. September wählt Deutschland den neuen Bundestag, Berlin zusätzlich einen neuen Senat. Warum allerdings der Berlin Marathon für den selben Tag terminiert wurde, ist mir schleierhaft.
Lange Rede kurzer Sinn - die deutsche Hauptstadt zeigt sich wieder von ihrer besten Seite. Hat sich der Trubel um den Flughafen BER nun langsam gelegt, werden die Berliner nun wieder bundesweit zu einer Lachnummer. In einigen Wahllokalen gingen die Stimmzettel aus, in anderen wurden sogar die Wahllisten für den Senat vertauscht. Es bilden sich Schlangen an den Wahllokalen, wie ich sie zuletzt in der DDR beim Verkauf von Kletterschuhen gesehen habe.
Die SPD gewinnt am 26. September 2021 die Bundestagswahl knapp vor der CDU. Danach folgen Grüne, FDP und die AfD. Die Linken erreichen nur 4,9% und sind nur noch an Hand ihrer Direktmandate im Bundestag vertreten - ohne Fraktionsstatus.
In Berlin macht die SPD das Rennen. Und das obwohl die Spitzenkandidaten einerseits als Plagiatsweltmeister (Giffey) und andererseits als Fremdschämobjekt (Saleh) bekannt sind.
Schmidt und Brandt würden im Grab rotieren, wenn sie es denn könnten.
Vor der Flugbeginn müssen wir uns noch online für die Einreise nach Jordanien registrieren. Das geht unkompliziert und nach einigen Minuten haben wir die Dokumente ausgedruckt auf unserem Tisch.
Länger dauert es schon um den internationalen Führerschein zu beantragen. Brandenburg besticht wieder mit Kundenservice.
Die Strausberger Zulassungsstelle nimmt nur online angemeldete Bürger an, Onlinetermine sind aber im Moment nicht möglich. Mir gelingt es glücklicherweise eine Mitarbeiterin zu überzeugen, dass sie mich in ihren überfüllten Terminkalender quetscht.
Als ich vor Ort war, hatten übrigens alle drei Mitarbeiterinnen mit denen ich sprach nichts zu tun. Ich weiß nicht wieviel Zeit immer pro Kunden geblockt wird, wahrscheinlich eine Stunde...
Auch der BER bringt sich in den Oktoberferien wieder ins Gespräch. Bis zu vier Stunden müssen Reisende warten, ehe sie die Gepäckaufgabe und den Sicherheitscheck hinter sich haben. Viele verpassen dadurch ihre Flüge. Ganz großes Kino. Was soll erst werden, wenn der Airport unter Volllast fährt.
Vier Tage vor Abflug habe ich immer noch nicht die richtige Urlaubsvorfreude. Das ist sicher dem geschuldet, dass die Zeiten immer noch so unsicher sind und jeden Tag eine neue Meldung hereinplatzen kann, die unsere Reise gefährdet.
Aber ich bleibe positiv und das Wetter in Berlin richtet sich immer mehr auf Herbstmodus ein. Das heißt Regen, Wind und viel Dunkelheit.
In Aqaba sind es diese Woche 33°C - bei uns nur 11°C. Wenn das mal nichts ist.
Und ich habe meinen internationalen Führerschein. Ganze acht Minuten hat die Ausstellung gedauert.
In diesem Sinne wünsche ich eine angenehme Mitreise, schnallt euch an - in zwei Tagen geht's los.
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