Palau Penang: Botanischer Garten - Street Art George Town - Little India
- Holger Schweitzberger

- 18. Juli 2023
- 5 Min. Lesezeit

26. Juli Unser letzter ganzer Tag in George Town. Wehmütig schaue ich aus dem Fenster. Hier hätte ich auch noch ein paar Tage bleiben können.

Dieses Konglomerat aus verschiedenen ethnischen Kulturen, die auch noch alle friedlich neben- und miteinander leben, zeigt, dass es funktionieren kann, wenn alle sich gegenseitigen Respekt entgegen bringen.
Die vielen Kolonialbauten, die während der Ära des britischen Empires hier errichtet wurden, geben der Altstadt sein einmaliges Ambiente. Schade, dass viele der Gebäude heute baufällig und unbewohnt sind. Man kann der Verfall förmlich erahnen.
Zur Fortbewegung nahmen wir ausnahmslos den Taxidienst Grab in Anspruch. Hätte ich vorher gewusst, wie unkompliziert und preiswert diese Variante ist, dann wäre unser Mietauto schon vier Tage vorher abgegeben werden können.
Die Grab Fahrer sind überwiegend mit ihrem eigenen Auto unterwegs, einige von ihnen mieten es sich auch. 20% der Einnahmen gehen an Grab - ganz schön viel, finde ich - den Rest behalten sie.
In unseren vier Tagen haben wir ungefähr 30 € inklusive Trinkgelder dafür ausgegeben, also ca. sechs Euro pro Tag. Und wir sind viel gefahren.
Die Street Art die hier zu sehen ist, ist einmalig schön. Viele der bekanntesten Malereien stammen von dem litauischen Künstler Ernest Zacharevic. Es macht viel Spaß, sich auf die Suche der einzelnen Bilder zu begeben, zusätzlich sieht man dadurch auch noch viele kleine versteckte Dinge in dieser Stadt.
Das wir wieder, wie in KL, so ein Glück hatten zur richtigen Zeit, am richtigen Platz zu sein - diesmal um einer indisch-hinduistischen Prozession beizuwohnen war natürlich genial.
Die Farbenpracht, die Fröhlich- und Freundlichkeit der Menschen und diese ganz andere Kultur zu erleben, werden wir wohl nicht mehr vergessen.
Meinen Wunsch nach Indien zu reisen, haben diese Tage immer mehr verstärkt.
Auch in George Town muss niemand verhungern, an allen und Ecken stehen Street Food Stände, die 24/7 ihre Speisen und Getränke anbieten. Dabei geben hier ganz klar die Chinesen den Ton an.
Traumhafte Suppen und Nudelgerichte kann man überall für ein bis zwei Euro erstehen. Erwartet keine Schicki-Micki, Plastik wohin das Auge reicht. Sollten eine Tages Plastiktüten verboten werden, ist mit einem Schlag Südost-Asien vom Hungertod bedroht. Niemand kann dann mehr die Speisen mit nach Hause nehmen.
In Little India dominieren natürlich indische Angebote, die malaysischen sind in der Unterzahl. Diese sind nicht ganz so oft anzutreffen - meist Bami und Nasi-Varianten, die allerdings oft mit frischem Fisch.
Und noch eins: Befinden sich im Essen grüne Bohnen - Achtung, meist sind das höllisch scharfe Pepperoni. Überhaupt sollte man bei allem was grün erscheint, erst einmal intensiv prüfen.
Was muss, das muss. Vor dem Frühstück fahre ich noch einmal in die siebte Etage. Nach ein paar Bahnen im Pool bin ich bereit für den Tag. Diesen wollen wir, nach dem Frühstück mit dem Besuch des Botanischen Gartens beginnen.
Wir bestellen uns ein Grab und fahren ca. zehn Kilometer zum Botanischen Garten von Penang. Er befindet sich in der Nähe der Penang Hills, der Eintritt ist kostenlos.
Im Jahre 1884 auf dem Gelände eines alten Granitsteinbruch wurden die Penang Botanical Gardens von britischen Kolonisten gegründet. Heute erstrecken sich die Gärten über 30 Hektar mit Landschaftsgärten, tropischen Wäldern und mehreren Themengärten wie einem Kaktushaus, einem Orchidarium, einem Kräutergarten und einem Kiefernwald.
Der Botanische Garten bietet nicht nur eine Sammlung einheimischer und exotischer Pflanzen, sondern ist auch ein ausgezeichneter Ort, um verschiedene bunte Vögel und Schmetterlinge, sowie dunkle Blattaffen, Langschwanzmakaken und schwarze Rieseneichhörnchen zu beobachten. Die Affen sind als ziemlich aggressiv bekannt. Auf dem gesamten Gelände sind Schilder angebracht, die davor warnen, die Affen zu füttern und es ist ratsam, sie zu beachten.
Wir haben heute nur einen einzige Affen gesehen und der turnte auch etwas weiter weg.
Die Anlage ist sehr schön angelegt, doch die Luftfeuchtigkeit, geschuldet durch die vielen Bäume und Palmen war extrem. Zwar hat Heidi einen Sonnenschirm dabei, der schützt aber nur vor den Sonnenstrahlen.

Insgesamt laufen wir knapp drei Kilometer, entdecken einen Waran, der sich auch durch uns nicht aus der Ruhe bringen lässt und einige sehr schöne Schmetterlinge.
Wenn ich eins überhaupt nicht leiden kann, dann ist es, wenn meine Kleidung durch Feuchtigkeit am Körper klebt. Das tut sie bereits nach 20 Minuten. Ich mag mich nicht mehr bewegen.
Trotzdem ist dieser Garten wunderschön, wir sehen viele Blumen, Kakteen und Bäume, die sonst nur im Regenwald zu finden sind.
Kurz vor Schluss unseres Rundgangs treffen wir noch auf ein Brautpaar. Das hat heute geheiratet und lässt sich nun Hochzeitsbilder machen. Ich möchte nicht mit ihnen tauschen.


Der Botanische Garten ist auf jeden Fall ein lohnendes Ziel, es sollte nur nicht so heiß sein.
Wir fahren noch einmal nach George Town. Noch haben wir einige Street Art Bilder nicht gesehen und so spazieren wir an drei von ihnen vorbei.



Und nun noch aufgehübscht:

Beim Inder trinken wir warmen Massala Tee und fahren danach zurück zum Hotel. Wir steigen etwas eher aus, um noch zu einer Stelle zu laufen, die wir vom Hotel aus sehen. Der Bereich ist direkt am Wasser, doch als wir da sind, entpuppt es sich nur als ein kleiner, sehr schmutziger Strand.

Es geht noch einmal zum Pool und just in dem Moment als wir wieder dem Wasser entstiegen, fängt es an zu regnen. Das nenne ich Punktlandung.
Heidi packt schon mal unsere Koffer und macht sie flugtauglich, dann machen wir ein kleines Päuschen.
Am Abend fahren wir noch einmal nach Little India. Zum Abschluss wollen wir indisch essen - wollte wir eigentlich gestern schon, aber dann ist ja alles anders gekommen.
Wir fahren zum Dindigul Biriyani in der Lebuh Penang. Diesmal entscheiden wir uns für ein richtiges Restaurant - wir sollen nicht enttäuscht werden. Wir vergessen jeden Inder bei dem wir schon waren, dieser ist mit großen Abstand der Beste.
Der Mango Lassi ist einmalig, der Rest aber auch. Da wir uns nicht entscheiden können, wählen wir uns ein paar Vorspeisen, Fisch, Chicken und Lamm, sowie indisches Brot aus.
Wieder irritieren mich die indischen Kellner, wenn sie auf meine Fragen immer mit dem Kopf verneinen, aber eigentlich zustimmen.
Dick satt machen wir danach noch einen Verdauungsspaziergang durch Little India.






Wir durchstreifen einen Supermarkt - dort ist es schön kühl - betrachten das rege Treiben in den Juwelierläden und stoßen so gar noch auf ein Mural. Soll wohl Johnny Depp sein.

Kurz nach acht sind wir wieder im Hotel - wir müssen ja morgen früh aufstehen. Wir haben nicht mal mehr Lust auf einen letzten Cocktail, so gesättigt sind wir.
Das Hotel Ascott Gurney Penang hat uns sehr gefallen, direkt am Meer gelegen, hatten wir eine schöne Aussicht und Dank Grab waren alle Ziele schnell zu erreichen.
Das Zimmer war schöner als in KL, auch der Pool und die Bar hat uns mehr überzeugt. Auch wenn der Pool nicht auf dem Dach war.
Das Frühstück fand ich in KL besser, die Ausstattung des Frühstücksraums in George Town.
Unser Auto konnten wir kostenlos in der Tiefgarage parken, morgen geben wir es am Airport wieder ab.











































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