Langkawi: Bird Watching und letzter Abend in Malaysia
- Holger Schweitzberger
- 14. Juli 2023
- 6 Min. Lesezeit

30. Juli Frühes Aufstehen wird langsam zur Routine. Nach dem gestrigen Schlafinterrupt, nun heute das gleiche Spiel. Und morgen geht unser Flieger schon 8:00 Uhr - was soll da erst sein?
7:30 Uhr sollen wir heute vom Kamarudin abgeholt werden. Er fährt uns zum Einstiegspunkt unserer heutigen Wanderung. Als Guide hat sich Venosha - vom Bild her eine Frau - angekündigt.
Wir freuen uns schon sehr, der Touranbieter heißt JungleWalla und folgende Infos haben wir erhalten:
Empfohlene Kleidung: Langarmhemden, lange Hosen, Wanderschuhe, Hut und guter Sonnenschutz. Halten Sie sich an Erdfarben wie Grün, Braun oder Schwarz und vermeiden Sie helle Farben wie Rot, Gelb und Weiß.
Erforderlich ist ein mittleres Fitnessniveau, es werden einige kurze Spaziergänge unternommen.
Dann ist ja alles klar.
Auf eine Konstante im Leben kann ich mich immer verlassen: Hertha hat mal wieder verloren. Diesmal das erste Spiel in der 2. Bundesliga. In D'Dorf wird mit 0:1 verloren. War etwas anderes zu erwarten? Nein, alles wie gehabt mit dem Star-Trainer P.D.
Nach dem Frühstück warten wir in der Lobby auf den Pick-up Service. Ich bin ja mal gespannt wo es hingeht.
Wir hoffen nur, dass wir heute auch den Saint Marie Grün sehen. Der war jetzt nur für Insider: Death in Paradise und so.
Pünktlich 7:30 Uhr werden wir abgeholt. Mit uns fahren noch die beiden obligatorischen Holländer, vier Inder und zwei Amis aus Orgegon.
Es geht natürlich in den Norden, nach Ayer Hangat. Dort treffen wir auch mit dem heutigen Tourguide zusammen.
Startpunkt
Wir steigen aus dem Auto und stehen in einem kleinen Dorf mit einem Kanal und einem plötzlich auftretenden Regenbogen. Im Kanal befinden sich rosa Seerosen. Es sieht wie auf einer Kitschpostkarte aus.






Also besser kann der Tag nicht starten. Wir beginnen etwas zu laufen, in ca. 400 Meter stehen große Bäume - zu diesen schauen wir nun hinüber. Es werden Ferngläser verteilt, ich will ja aber mit meinem Teleobjektiv fotografieren und brauche keins. Reicht ja wenn Heidi eins hat.
Es stellt sich heraus, dass wir heute ohne die Binos überhaupt nichts gesehen hätten. Immer wieder werden wir auf Vögel aufmerksam gemacht, die sich irgendwo in den Baumwipfeln verstecken. Sie sind soweit entfernt, dass ich sie mit meiner Kamera nur verschwommen heran zoomen kann. Meist sind sie nicht größer als ein Star, das angeblich bunte Gefieder ist überhaupt nicht zu entdecken.
Wie sehen jedenfalls einige Vögel, bevor es wieder ins Auto geht und zur nächsten Stellen gefahren wird.
Wir halten wieder - an einem großen Parkplatz. Hier schauen wir uns die nächsten 15 Minuten Bäume an - und schwitzen. Und zwar intensiv. Ich frage, ob wir denn auch einmal in den Regenwald gehen oder nur von Weitem versuchen Tiere zu erspähen. Die Antwort war, dass wir, so wie wir es jetzt machen, die größten Chancen haben etwas zu sehen. Keine Angst, wir kommen noch an tolle Spots.
Beim nächste Stopp: the same procedere wie zuvor. Parkplatz, schwitzen - nix zu sehen.
Weiter geht's, ab und zu bleiben wir stehen, weil in einem Kilometer Entfernung eine Art Spatz gesichtet wurde. Selbst wenn dieser zu erkennen gewesen wäre - Heidi und ich sitzen genau in der Mitte des Busses und sehen bis auf dessen Dach nichts.
Wir halten noch zweimal zum Aussteigen an. Wieder sind die Bäume meilenweit entfernt und die Vögel kaum zu erkennen - also nur mit guten Ferngläsern. Einige Bilder konnte ich machen, die sind aber von so schlechter Qualität dass ich sie normalerweise nicht hier einstellen würde. Aber egal, hier sind sie, voila:









Diese Bilder sind alle mit Tele aufgenommen und danach noch einmal richtig vergrößert und bearbeitet. Man kann sich also vorstellen, wie weit sie entfernt waren. Zu guter Letzt geben auch noch die Akkus meiner Kamera den Geist auf.
Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß.
Die meiste Zeit sind wir heute gefahren, warum wir lange Hosen und gutes Wanderschuhwerk anziehen sollten, weiß wohl nur Allah. Wegen des Birdwatching garantiert nicht.
Vielleicht sind wir mit anderen Erwartungen hier angetreten, aber mich an einer Stelle zu platzieren, mir ein Fernglas zu nehmen und zu hoffen, dass irgendwann ein Vogel kommt, das kann ich auch allein.
Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Vögel mit normalen Augen hätten erblicken können und nur zur besseren Detailanalyse die Ferngläser benötigten.
So war das hier heute die schlechteste Tour an der ich jemals teilgenommen habe. Für das Gebotene war es auch einfach zu teuer und wir haben gemerkt, dass wir für Gruppenausflüge oder -reisen nicht geschaffen sind. Nie wieder buche ich eine Shared Tour an der andere Personen teilnehmen. Obwohl die heutige Gruppe sehr angenehm war und es keinen - wie sonst üblich - Wichtigtuer oder Oberdödel gab.
Die Landschaft die wir heute sehen, ist wieder sehr schön, aber deswegen waren wir ja nicht unterwegs.
Zum Abschluss trotzdem noch ein paar schöne Bilder von unterwegs:












Die heutige Route hatte folgenden Verlauf:

11:30 Uhr kommen wir wieder am Hotel an, die anderen Teilnehmer oder wir wurden auch nicht noch einmal explizit gefragt, ob es uns gefallen hat. Aber auch egal.
Unsere Laune hellt sich wieder auf, als wir auf dem Balkon stehen und herunter auf den Pool sehen. Er ruft sich wieder zu uns und gern folgen wir dieser Aufforderung.
Danach gehen wir ins Boat Restaurant um etwas zu essen und den unübertroffenen Lime Ice Tea zu trinken.
Da wir morgen nach Singapur fliegen, müssen nun noch die Koffer gepackt werden. Ich entschuldige mich mit der Bemerkung, dass ich ja noch schreiben müsse. Aber da wir wieder ein Gewichtslimit von 25 kg haben, muss Heidi auch nicht darauf achten, wie alles in den Koffern verteilt wird.
Zwischendurch essen wir unsere letzten Mangostinos und vernichten das letzte Bier aus dem Kühlschrank,
Das Aloft Hotel ist im Gegensatz zu seinem Bruder/Schwester in KL schon etwas in die Jahre gekommen.

Die Rezeption liegt in einem freien Bereich, auch der Zugang zu den Zimmern erfolgt offen. Das bedeutet, dass hier keine Klimaanlage installiert ist und die Luftfeuchtigkeit und Wärme sehr zu spüren ist. Das ist nicht weiter schlimm, da ja immer ein leichter Wind weht. Das die Aufzüge allerdings nicht gekühlt sind, ist sehr unangenehm. Stecken bleiben möchte ich nicht.
Ansonsten waren alle Mitarbeiter sehr freundlich und haben sofort auf Wünsche reagiert.
Das Frühstück war auch hier einmalig und so vielfältig, dass man sicher zwei Wochen hier bleiben muss, um alle Spezialitäten zu probieren.
Der Pool ist bis 23:00 Uhr geöffnet, dadurch war hier immer viel Leben. Vor allen Dingen die Kinder haben das ausgenutzt. Das fanden wir sehr schön.
Die Bar hatte nicht die Qualität der anderen 4-Sterne-Hotels. Dafür waren die Cocktails aber auch 50% preiswerter. Wenn man die Standarddrinks bestellt - die auf der Karte stehen - kann man aber nichts falsch machen.
Die Insel Langkawi war bisher der Ort, der am meisten touristisch geprägt war. Das hatten wir so an den anderen Punkten der Reise nicht festgestellt. Die Preise liegen hier wohl auch 10% höher als woanders.
Auch gibt es hier keine Hochhäuser wie in Penang oder dem Festland - jedenfalls sahen wir keine. Das ist ganz angenehm, fühlt sich so die Insel wie ein kleines Dorf an.
Ganz im Süden, wo wir wohnten, hat man immer lange Anfahrtsstrecken zu den Sehenswürdigkeiten der Insel. Bei uns war es aber schön ruhig, wir hatten das Meer und einen herrlichen Sandstrand genau vor der Tür.
Wie schon geschrieben, kann man in Malaysia nicht verhungern - auch auf Langkawi gibt es eine riesige Auswahl an kleinen, einfachen Restaurants. Allein bei uns schon fünf und die waren maximal 400 Meter entfernt.
Für einen Beurlaub ist Langkawi gut geeignet, wir hatten mit unseren vier Tagen Aufenthalt die richtige Dauer gewählt, länger hätten wir nicht bleiben wollen.
Nach dem Packen und einem kurzen Schauer gehen wir noch einmal zum Strand. Die Nähe zum Meer muss ausgenutzt werden, wann haben wir wohl wieder einen Sandbeach vor der Tür?
Wir fahren mit dem Buggy herunter, da es kurz vorher regnete, ist der Strand schön leer und fast alle Liegen frei. Wir haben nur unsere Zimmerkarte dabei, um zusammen baden zu können.
Das Wasser hat immer noch Badewannentemperatur - wann soll es sich denn auch abkühlen? Die Wellen sehen ziemlich klein aus, sind allerdings sehr mächtig. Da muss man schon aufpassen, um seine Hosen nicht zu verlieren.
Als wir den Rücktritt antreten, kracht noch einmal ein mächtiger Schauer über uns herab. Wie können uns beim Speedbootverleih unter das Dach stellen, nach zehn Minuten ist der Spuk allerdings vorbei. Länger dauern die Huschen fast nie.
Ich trinke mein letztes Carlsberg aus Cameron Highlands und Heidi geht sich den Sand abduschen. Dann ich.
Am Abend ist noch einmal das YamYam angesagt. Die Sache mit dem Seafood müssen wir ausnutzen, in Singapur wird die Sache sicher nicht so kostengünstig.
Der morgige Flieger startet 8:40 Uhr, nach einer Stunde und vierzig Minuten sollen wir in Singapur landen. Dann haben wir massig Zeit, offiziell können wir erst ab 14:00 Uhr in unser Zimmer.
Die schöne Zeit in Malaysia ist leider vorbei, wenn Singapur nur halb so schön ist, kann auch die letzten vier Tage nichts schiefgehen.
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