Kuala Lumpur: Chow Kit - KLCC (Tag und Nacht) - Foodstreet
- Holger Schweitzberger
- 26. Juli 2023
- 4 Min. Lesezeit

18. Juli Heute schlafen wir etwas länger. Gucken wir aus dem Fenster, sieht es immer kalt aus. Das täuscht allerdings, sind die Temperaturen hier fast immer auf dem gleichen Niveau. Das bedeutet, am Vormittag sind es 25 °C.
Bei unserer gestrigen Fahrt mit der Monorel sahen wir, dass diese an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeifährt. Deshalb werden wir heute Vormittag diese Strecke noch einmal abfahren und nach Lust und Laune aus- beziehungsweise wieder einsteigen.
Vorher werden wir aber noch einmal das tolle Frühstück genießen. Das vermisse ich jetzt schon. Deshalb heute noch einmal richtig genießen mit: genau - Nudelsuppe. Masala Tee und einige warme malaysische Gerichte komplettieren alles.
Gegen 10:00 Uhr laufen wir zur Monorel und fahren neun Stationen bis Chow Kit. Hier soll sich ein lokaler Markt befinden, auf dem der gewöhnliche Kuala Lumpuer einkauft.
Auf der Fahrt sehen wir wieder unzählige Wolkenkratzer mit architektonisch wunderschönen Fassaden. Je länger wir aber fahren, desto mehr nehmen die kleinen Häuser und Viertel zu.


In Chow Kit angenommen bewahrheitet sich der Eindruck, hier spielt sich das Leben der einfachen Bevölkerung ab. Vieles hier erinnert uns an Bangkok, hier ist keine Glitzerwelt, hier ist es einfach so asiatisch wie wir es kennen.


Der Markt ist ca. 400 Meter vom Bahnhof entfernt und bietet alles was das Herz begehrt. Er ist in verschiedene Sektionen aufgeteilt: Fleischwaren - Obst und Gemüse - Gewürze - Waren des täglichen Bedarfs.
Einige Garküchen zwischendurch sorgen für den typisch asiatischen Geruch und fungieren als Appetitanreger.
Es herrscht ein reges Treiben, meist sind es Frauen die hier kaufen, wenn man Männer sieht, dann tragen sie die vollen Tüten ihrer Angetrauten hinterher.
Wir werden oft angelächelt, müssen Obst kosten und erzählen wo wir herkommen. Es macht einfach Spaß hier entlang zu schlendern und über google lens zu erfahren, wie die Frucht heißt vor der man gerade rätselnd steht.
Wir kaufen ein paar frische Litschis, setzen uns auf die Stufen des Eingangs und essen sie beim Beobachten des Treibens. Wie damals in Hongkong, sind auch diese hier zuckersüß und die Schale ganz weich.




Nach knapp 90 Minuten haben wir alles gesehen und da die Petronas Towers von hier zu sehen sind, fragen wir goggle maps nach der fußläufigen Entfernung. Zwei Kilometer - das passt und so machen wir uns auf den Weg dahin.
Der Weg führt durch das noch ursprüngliche KL. Wer weiß, wie lange dieses Gebiet noch so bleiben darf - die Spekulanten haben sicher schon ein Auge auf diese unberührte Fleckchen gemacht.
Es ist schon skurril, ich denke ich bin in einem kleinen Dorf, mit vielen Garküchen, Verkaufsständen und kleiner Häuser und in unmittelbarer Nähe befinden sich die höchsten und modernsten Häuser des Landes.
Um zu den Türmen zu gelangen führt der Weg über die Saloma Brücke. Auch diese ist eine architektonische Meisterleistung. Abends ist sie noch verschieden farbig illuminiert, am Tag ist sie aber auch schön.
Wir machen einige Fotos, betrachten noch einen Friedhof, der sich gleich daneben befindet und stehen dann auch schon fast vor dem Eingang der Zwillingstürme.
Kurz davor befindet sich noch ein kleines Café und da ich Durst habe und Heidi eine Toilette sucht, kehren wir dort ein. Es entpuppt sich als ein riesiges Restaurant in dem jetzt die Angestellten aus den Büros Mittag essen.
Wir ergattern noch einen freien Platz und bestellen als erstes Eistee und dann Bami Goreng nach irgendeiner Art. Der Eistee heißt hier übrigens Lime Tea, Ice Tea sind sie alle hier, denn ohne Eis gibt's keine kalten Getränke.


Im Bami Goreng sind kleine getrocknete Fische und viel Gemüse enthalten, vor allen Dingen kleine, knackige, grüne Böhnchen. Dachte ich, doch nach dem ersten Bissen merkte ich: HILFE, DAS SIND PEPPERONI!
Ich laufe rot an und könnte zwei Liter Eistee austrinken. Statt dessen versuche ich mit dem Reis das Gefühl des Verbrennens zu neutralisieren.
Nach zehn Minuten kann ich mich wieder normal bewegen, hat zum Glück niemand von der asiatischen Fraktion gemerkt.
Vor dem Eingang der Petronas Türme wird eifrig fotografiert, man muss ständig aufpassen um nicht als Fotocrasher oder Selfiezerstörer zu gelten.



Das Innere der Türme ist nicht aufregend, es sieht aus wie in jeder doofen Mall, nur das hier das "Who is Who" der Markenketten ihr zu Hause hat.


Dafür ist der, sich auf der anderen Seite befindliche, KLCC-Park wunderschön angelegt. Hier spazieren wir einige Zeit hindurch und haben immer wieder schöne Ausblicke auf die gesamte Hochhausflut in KL.
Müde und geschafft fahren wir mit der Bahn von KLLC nach KL Sentral. Hier trinkt Heidi bei Starbucks doch einen Frappee, danach sind es nur noch ein paar Meter bis ins Hotel.

Hier entern wir obligatorisch den Pool und erholen uns von der ersten Tageshälfte.
Die Brücke und die Petronas Towers wollen wir auch schon gern illuminiert sehen, also machen wir uns 18:30 Uhr auf den Weg zur Station KLCC. Es ist allerdings noch nicht dunkel und so trinken wir noch einen Wassermelonencocktail mit Lychies.

Gegen 20:00 Uhr setzt langsam die Dämmerung ein und wir machen uns auf den Weg zur Salomabrücke. Die wird laut Anzeigetafel in der Zeit von 19:00 - 22:00 Uhr farbenfroh angestrahlt.
Wir sehen, dass bereits Unmengen von chinesischen Reisegruppen auf dem Weg dorthin ist - das verheißt ja meist nix Gutes.
Heute ist es aber nicht schlimm, alle bekommen ihre Bilder, auch wir. Und wir sind beeindruckt von den tollen Farben und der stimmigen Atmosphäre. Leider sind die Leuchten im letzten Viertel der Brücke defekt, das tut dem tollen Gesamteindruck aber keinen Abbruch.
Je dunkler es wird, desto schöner ist der Kontrast mit dem weiß beleuchteten Petronas Towern.
Petronas by Night
Zum Essen zieht es uns wieder in die Jalan Alor Street. Heute wissen wir genau was wir wollen und müssen deshalb nicht wertvolle Zeit zur Suche nach dem besten Streetfood vergeuden.
Als erstes werden wir Lamm- und Chicken-Spieße essen, dann sollen noch ein paar Dumpings dran glauben.
Da wir uns aber mit den Satè-Spießen dicksattessen, lassen wir schweren Herzens die Teigtaschen links liegen.

Wir kaufen noch zwei Kilo Mangostinos und fahren zufrieden ins Hotel. Dort genehmigen wir uns noch einen Asia Punch (mit Chillie) und fallen dann müde ins Bett.

Morgen müssen wir uns von KL verabschieden. Die Stadt hat uns sehr gefallen, jetzt sind wir aber gespannt wie es weiter geht. Wir nehmen morgen das Auto in Besitz und sind damit die nächsten 9 Tage vollkommen autark.
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