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Kuala Lumpur: Batu Caves - Central Market - Jalan Alor Food Street


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17. Juli Heute wollen wir als Erstes die Batu Caves besuchen.


Diese liegen 13 Kilometer nördlich der Stadt. Sie zählen zu den wichtigsten Hindu Tempeln nicht nur in Malaysia sondern auch außerhalb Indiens und ziehen vor allem im Januar bzw. Februar hunderttausende Gläubige zum Thaipusam-Festival an.


Wir stehen deshalb heute schon 6:30 auf, denn wir wollen vor allen Touristenbussen dort sein.


Der Frühstücksraum ist schön leer, das Angebot wieder unglaublich. Ich esse natürlich eine Nudelsuppe mit Fischbällchen und Dumplins. Dazu malaysischen Nationaltee (den Namen habe ich wieder vergessen, wird morgen nachgetragen - hoffentlich) der mit süßer Kondensmilch verfeinert ist. Mit sehr süßer.

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Frühstück

Beim Verlassen des Frühstücksraum vermisse ich unsere Zimmerkarte. Heidi hat sie auch nicht. Nachdem unsere ratlosen Gesichter von den Kellnern entdeckt wurden, gaben sie mir zu verstehen, dass die Karte am Eingang abgegeben wurde. Ich hatte sie auf unserem Tisch vergessen. Und zwar auf dem wo wir vorher saßen.


Bevor Heidi die Tassen mit dem bis zum Rand eingegossenen Tee abstellte. Dieser schwappte nun immer aus den Tassen wenn man den Tisch berührte. Also wechselte ich den Tisch und - der Rest ist ja bekannt.


Schnell überzeugte ich Heidi von ihrer Schuld - sie hat es dann auch gleich eingesehen...

Pünktlich 8:00 Uhr sitzen wir im Zug der KTM Seremban Linie 1 Richtung Batu Cave. Der Endstation. Die Fahrt kostet als Retourticket 12 Ringit, ca. 2,50€. Die Hälfte des Zuges besteht aus Frauen Waggons. Hier dürfen Männer zwar durchlaufen, aber sich nicht hinsetzen. Eine schreiende Ungerechtigkeit, die Emanzipation des Mannes steckt hier also noch in den Kinderschuhen.

Nicht nur dass Männer hier sich nieder lassen dürfen, es darf sich, zusammen mit Kaugummi ausspucken, Müll fallen lassen oder Bomben explodieren lassen , auch nicht geküsst werden.


Nach 45 Minuten ist die Fahrt dabei, da sich auf der Strecke Baustellen befanden, dauerte die Reise 27 Minuten länger. Immer wieder fuhren wir dabei an futuristischen Hochhäusern, aber auch verfallenen Wohngebieten vorbei.

Kaum dem Bahnhof entronnen, wird man schon mit überlebensgroßen Göttern begrüßt. Alles ist so farbenfroh, wie nur hinduistische Tempel sein können.

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Eingang von der Bahn
Die Höhlen von Batu, benannt nach dem Batu-Fluss, der an ihnen vorbei fließt, sind vermutlich über 400 Millionen Jahre alt und wurden viele Jahrhunderte lang von einheimischen Stämmen von Malaysia als Rückzugsorte genutzt. Ihre Umwandlung in ein Hindu-Heiligtum ist dem tamilischen Händler Thamboosamy Pillay aus Singapur zu verdanken. Er gehörte zu den prominentesten Mitgliedern der tamilischen Gemeinde von Kuala Lumpur und initiierte dort den Bau des Sri Mahamariamman Tempels, des bis heute wichtigsten Hindu Tempels der Innenstadt.
Er sah im Eingang der Batu Caves den göttlichen Speer “Vel” des Gottes Murugan, einer der wichtigsten Götter der Tamilen, und beschloss, die Höhle in einen Tempel zu verwandeln. Heute steht die mit 42 Metern weltweit größte Statue des Gottes Murugan vor den 272 Stufen, die zum Eingang der Höhlen führen.
Vor den Höhlen sollte man sich vor den überall präsenten Affen in acht nehmen und seine persönlichen Dinge sicher. Die Tiere haben fast gar keine Scheu mehr vor Menschen und sind auf alles aus, was sie den Zweibeinern weg nehmen können.
Der Komplex besteht aus drei großen Höhlen, die mit zahlreichen Schreinen gefüllt sind und mehreren kleineren Höhlen. Während die meisten Schreine der Verehrung Murugans dienen, ist die Ramayana Cave dem großen indischen Epos um den Prinzen Rama gewidmet. Vor dem Eingang der Ramayana Cave steht eine 15 Meter hohe Statue des Affengottes Hanuman, der Rama bei der Befreiung seiner entführten Frau Sita half.

Die Treppen die zur Haupthöhle führt ist in verschieden Farben gestrichen, so verliert sich etwas die Furcht die ich vor der Besteigung habe. Es sind mittlerweile 33°C, die Luftfeuchtigkeit schätze ich ob des Wasser dass aus des Höhlen tropft, auf 70%. Hatten wir in Japan beim Inari Tashi auch schon einmal, da waren es aber über 800 Stufen.

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Treppen zur Höhle und Tempel

Bis zum Eingang der Höhle sind es 16 Treppen a 16 Stufen (wir haben gezählt). Es ist noch nicht so voll, die Touristenbusse sind ja erst im Anmarsch. Ich habe schon ganz schön Respekt vor der Höhe und meine Höhenangst trägt nicht dazu bei, diesen so schnell zu verlieren)


Nach jedem Absatz machen wir eine kleine Pause und stehen so in den Fotomotiven der anderen, die alle bemüht sind, sich mit dem großen Gott fotografieren zu lassen.


Oben angelangt, haben wir einen tollen Ausblick und freuen uns die anderen Menschen bei der Besteigung betrachten zu können.


Es folgern noch zwei Treppen, ehe wir am Haupttempel ankommen. Von den Decken tropft das Wasser, uns fließt der Schweiß in Strömen. Es duftet stark nach den Millionen Räucherstäbchen, die von den Gläubigen entzündet werden, die Souvenirstände machen großen Umsatz.

Im Tempel kann man verschiedene Dienstleistungen kaufen um die Seele reinzuwaschen, die billigste ist eine Gheekerze für 2 Ringit.

Der Abstieg ist komplizierter als der Aufstieg. Zum einen sind die Stufen nass und hoch, zum anderen muss man höllisch aufpassen wenn man sich am Geländer festhalten möchte. Dort sitzen nämlich die Affen, die darauf lauern, den Menschen irgendetwas zu stehlen.

Sowie einer Inderin einige Stufen vor mir. Sie trug stolz eine kleine blaue Tüte mit einem Souvenir, als ein Affe blitzschnell zugriff. Weg war sie. Die Tüte.


Der Affe sitzt nun in aller Seelenruhe auf dem Geländer und reißt die Verpackung nach und nach auf. Alle guten Worte helfen nicht, er gibt seinen Schatz nicht heraus. Mutige Männer wollen es ihm entreißen und drohen mit Schlägen. Er faucht nur und bleckt die Zähne.


Übrigens eine dumme Idee den Affen zu bedrängen. Hätten sie ihn in Ruhe gelassen, wäre er sicher nach fünf Minuten der kleinen Statue überdrüssig geworden und hätte sie fallen gelassen. So aber flieht er auf einen für die anderen unerreichbaren Zaun und macht es sich dort gemütlich.


Zu mindestens alle Umstehenden und auch die Bestohlene hatten jedenfalls ihren Spaß, es wurde dabei viel gelacht, fotografiert und gefilmt.

Am Fuß der Treppen erstehen wir ein weiteres Souvenir, die Holzmaske einer Königin. Wir laufen wieder zur Bahn, besuchen vorher aber noch zwei Höhlen in denen die hinduistische Lehre von Krishna und Konsorten gezeigt wird. Alles wieder sehr farbenfroh und wunderschön.

Der Zug wartet bereits auf uns, wieder ist der halbe Zug für Frauen reserviert. Diesmal geht es ohne Verspätung bis zum Ziel. Wir steigen allerdings eine Station eher - Kuala Lumpur - aus. Zum einen ist die Station sehr schön, zum anderen befinden hier sich viele Gebäude aus der Kolonialzeit.


Wie verlassen den Bahnhof und kommen nun allerdings nicht auf die andere Seite. Eine große Mauer oder Zäune versperren den Weg. Gut einen Kilometer später kommen wir über eine Treppe über die Absperrungen. Wir wollen zum Central Market, das Gebäude gefiel uns ja schon gestern vom Bus aus.


Central Market ist auch ausgeschildert, doch dann erscheinen urplötzlich die Barrieren zum Bahneingang. Keine Möglichkeit vorbei zu kommen. Wir sehen das offene Tor und das Ziel - keine Chance. Wir kaufen zwei Tickets um den verdammten Weg nicht mehr zurück laufen zu müssen.

Der Central Market reißt uns nicht vom Hocker. Die Architektur ist nicht besonders, in Reiseführern stand das ganz anders. Wenn man gern Kunstgewerbe und asiatische Winkekatzen kauft, dann lohnt sich wenigstens das Shoppingerlebnis.

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Central Market Kitsch

Wir essen ein paar Momos und trinken Zitronenlimonade. Zurück geht's über Chinatown zum Hotel. Wir sind ganz schön geschafft, müde und schwitzen. Doch dagegen hat der Gott des Hotelbaus die Rooftop-Pools erfunden.


Ausgiebig baden wir und bestaunen unsere Sonnenbrände an den Armen, die wir gestern bei unserer Bustour mit erwarben.

Nach einer ausreichenden Siesta fahren wir am Abend in die Jalan Alor Food Street. Sie ist in der Nähe des Bahnhofs Bukit Bintang, fünf Stationen mit der Monorel entfernt.


Es dauert eine Weile bis wir den Bahnhof finden, KL hat glaube ich sechs verschiedene Anbieter im öffentlichen Nahverkehr. Das macht die Sache nicht einfacher.


Wir bezahlen zusammen einen Euro Fahrtkosten, Google Maps führt uns danach zielsicher am Zielort ab.


Das erste was wir zu sehen bekommen sind: Mangostinos. Seit unserer ersten Tailandreise unsere Lieblingsfrucht. Ein Kilo kostet hier drei Euro, in Berlin würden wir dafür im Dong Xuan Center 19€ bezahlen.

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Mangostinos

Es reihen sich eine Garküche an die andere, dazwischen befinden sich viele Restaurants, die aggressiv um Besucher werben. Sagt man aber einmal "No, thanks", lassen sie einen in Ruhe.

Jetzt kommt das richtige Südost-Asien Feeling auf. Auf das Ambiente wird wenig bis gar Kein Wert gelegt, was zählt ist die Qualität der Speisen.


Plastikstühle, -tische und Stolperfallen beherrschen das Bild. Tausend verschieden Gerüche ziehen durch die Luft. Es gibt unzählige Durianstände, wer sie kennt weiß, wie sie stinken.


Unser erster Freund ist ein Dumplingstand. Man kann sich die kleinen Scheisserchen selbst aussuchen und herausnehmen. Einer kostet umgerechnet 55 Cent, wir ordern zum Testen fünf Stück. Sie sind traumhaft. Hier kommen wir noch einmal wieder.

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Dumplins

Wir laufen die ganze Straße ab und merken uns die Stände, die wir auf der zweiten Runde ansteuern werden.


Es gibt auch viele Stände mit Taschen, ich habe aber nun gar keine Lust heute mit den Jungs um den Preis zu feilschen und sage Heidi, dass wir in den nächsten Tagen, wenn es ruhiger ist, eine kaufen.

Wir entdecken am Ende der Straße noch einen Stand der frische Fleischspiesse grillt, auch er wird in die To Eat Liste eingetragen.


Durch die Nebenstraßen gelangen wir wieder zum eigentlichen Eingang.

Neben unserem Dumplingstand gab es einen Fischanbieter. Wir wählen Muscheln und Langsusten. Bier gibt's auch, 660ml Tiger kosten z.Bsp. 4-5€. Ich nehme eins, Heidi einen Eistee.


Die Meeresfrüchte sind toll, wir kaufen noch einen Obstspiess um dann beim Fleischspießmann anzuhalten.

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Je fünf Chicken-, Beef- und Lambspieße für zusammen 5 Euro finden den Weg zu uns. Einschließlich einer frischen Kokosnuss für Heidi und einem Guiness for me. Lamm schmeckt am besten, was die Männer und Frauen an den Grills leisten ist sensationell, bei gefühlt 50°C am Holzkohlegrill eine wahrlich schweißtreibende Arbeit.

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Wir gehen zurück zum Dumplingstand um uns eine letzte Portion zu kaufen. Ich verspüre Lust zu handeln.


Ich frage Heidi, was sie für ihre gewählte Tasche ausgeben würde. "20 Euro, mehr nicht", so ihre Antwort.

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Ich frage den Händler nach dem Preis, "150 Ringit, super Material, das beste Angebot in der ganzen Stadt!" ich erwidere, dass wir nur 70 ausgeben können. Er weint, nein auf keinen Fall geht das. "Wieviel soll sie denn jetzt kosten" frage ich. "110, weniger geht nicht, das ist eine Originaltasche von super Qualität". Selten so gelacht. Ich nenne ihn mit 80 Ringit mein letztes Angebot. "Nein, das geht auf keinen Fall", so seine Antwort.


Ich bedanke mich und fordere heidi auf mit mir zu gehen und nach fünf Sekunden höre ich wie er mein Angebot akzeptiert. Jippie!


Wahrscheinlich hat er trotzdem noch ein gutes Geschäft gemacht, aber wir sind beide zufrieden und das ist doch die Hauptsache.


Nach sechs Dumplins und einem halben Kilo Mangostinos treten wir die Heimreise an.

Die Automaten der Monorel nehmen unsere Münzen nicht an, also fahren wir mit der MRT ins Hotel.


Wir essen noch die Mangostinos (morgen unbedingt wieder neue kaufen) und begeben uns danach müde ins Bett.

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Weltbeste Frucht

Ein wieder sehr schöner Tag geht zu Ende.



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