Rostock oder Rotstock - das ist hier die Frage
- Holger Schweitzberger
- 22. Juli 2022
- 2 Min. Lesezeit
Sonntag, 10. Juli Der erste Blick aus dem Fenster zeigt Ungeheuerliches. Der gesamte Himmel ist wolkenbehangen. Und in der Nacht scheint es auch geregnet zu haben. Na super.
Aber wir wollen ja sowieso recht früh aufbrechen, da wir heute eine längere Strecke auf Gravelroad vor uns haben. Unsere Reisepläne wurden ja durchkreuzt, da wir zum Erhalt eines neuen Ersatzreifens in die entgegengesetzte Richtung fahren müssen.
Wir sagen also unser reservierten Campsite wegen Unfalls ab und buchen eine neue in Rostock.
Die erste Etappe führt nach Sesriem, hier gibt es eine Tankstelle, die Reifen hat. Vor uns liegen 138 km der schlechtesten Straße die ich jemals erlebt habe. Wir werden durchgerüttelt und Steine pflastern den Weg, es sind max. 50 km/h mit denen wir uns fortbewegen.
12:00 Uhr erreichen wir die Tankstelle. Nach einer kleinen Diskussion geht aber alles seinen gang. Auch hier sind die Leute wieder unglaublich fröhlich und nett.
Wie kaufen noch ein, holen Geld vom Geldautomat und tanken. Noch einmal stehen 137 km vor uns, die Strecke wird jetzt allerdings moderater, wenn nicht sogar für namibische Verhältnisse ausgezeichnet.
Wir schrauben unseren Durchschnitt auf 65 km/h hoch und erreichen die Rostock Ritz Lodge gegen 16:15 Uhr.
Wir setzen uns auf die Terrasse, trinken Wein und Bier - obwohl wir heute bis auf ein Eis noch nichts gegessen haben. Doch - Heidi hatte zwei Kekse.
Der Name Rostock kommt von den gegenüberliegenden Bergen die Rotstock Berge heißen. Als das Gelände damals verkauft und geteilt wurde, vergaß der neue Eigentümer bei der Registrierung das T und nannte es nur Rostock. Das bleib dann so bis heute.
Diese Information erhalten wir von der Eigentümerin der Lodge. Sie hat deutsche Eltern und wuchs rund 200 km entfernt in Swakopmund auf. Sie spricht akzentfreies Deutsch und freut sich, als wir ihre Lodge und die Einrichtung loben. Es sieht auch wirklich toll aus hier.
Wir kaufen noch Eiswürfel und fahren dann zur Campsite 52, die sechs Kilometer entfernt liegt.
Wir haben einen weiten Blick auf die Wüste, und da wo es am Schönsten ist, geht hier natürlich auch die Sonne unter.
Zeit für einen Sundowner und das entzünden des Feuers für das Braai.
Da die Sonnenaufgänge ebenso schön sind, könnte man doch auch einen Sunriser erfinden. Dann hätte man den ganzen Tag Spaß.
Nachdem Essen erfreuen wir uns noch am roten Himmel, jagen ein paar WhatsApp-lügen durch die Welt und gehen zufrieden ins warme Bett.
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