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Fazit

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Nach drei Wochen Nova Scotia und Newfoundland, wird es nun Zeit ein Fazit der Reise zu schreiben. Jedesmal nehme ich mir vor, zwischendurch Stichpunkte dazu aufzuschreiben, in der selben Regelmäßigkeit vergesse ich das aber auch wieder.


Das macht die Sache natürlich nicht leichter und so ist das Kapitel, auch nach Veröffentlichung, nicht als final zu betrachten.

Was ich aber in den letzten Berichten vergessen habe zu erwähnen:

Die Oilers haben es dieses Jahr wieder verpasst, den Stanley Cup zu holen. Insgesamt verlor man 2:4 gegen die Panthers.

Jetzt muss es Leon also nächste Saison wieder probieren.

Begann die Planung der diesjährigen Reise auch ziemlich chaotisch und führte zu einiger Frustration, so waren wir vom Endergebnis - Nova Scotia und Newfoundland - doch sehr begeistert.


Alles was wir erhofft haben zu sehen, ging in Erfüllung. Highlight für mich waren natürlich die abertausend Puffins, die wir in Bonavista hautnah erleben durften.

An- und Abreise

Leider blieb uns ja keine andere Wahl, als mit als mit der Lufthansa-Billigairline Discovery zu fliegen, andere Fluggesellschaften steuerten Halifax zu unseren Konditionen nicht an.

Insgesamt betrachtet, waren wir diesmal allerdings mit dem Service - anders als auf der Namibiareise - zufrieden. Auf der Hinreise in der Economy Class gab es pausenlos alkoholfreie Getränke, das Essen war auch gut, die Crew sehr freundlich.


Das Einzige was überhaupt nicht ging war der Sitzabstand. Noch nie hatten wir auf einem Langstreckenflug zu wenig Beinfreiheit wie diesmal. Dieser Aspekt trägt dazu bei, dass ich nie wieder eine Langstrecke mit dieser Airline fliegen werde.


Auf der Rückreise hatte ich durch ein preiswertes Upgrade Business Class gebucht. Diese war sehr komfortabel und da wir einen Nachtflug hatten, konnten wir, ob der 180° Einstellungen für den Sitz, sogar schlafen. Es ist schon ein anderes und viel bequemeres Reisen.

Das Wohnmobil

Nach der ersten Aufregung bei der Übergabe, als wir dachten, dass wir jeden Tag unser Bett hätten bauen sollen, erwies sich unser Gefährt als äußerst komfortabel und ein Raumwunder. Ungefähr 20 qm hatten wir als Wohnraum zur Verfügung, allein dass Bad umfasste 4 qm. Die beiden Slidefunktionen erwiesen sich als Pluspunkt, auch wenn man sie für zwei Personen nicht unbedingt benötigt.


Der Fahrkomfort war, bis auf den furchtbaren Fahrersitz, optimal. Die Größe des RVs betrug 26 Fuss, also knapp acht Meter. Trotzdem ließ er sich fast wie ein PKW fahren, Weiterere Pluspunkte waren die Seitenspiegel mit totem Winkel und die Rückfahrkamera. Diese war permanent eingeschaltet und somit auch ein Rückspiegel. Rückwärts einparken oder fahren war damit relativ einfach.


Der Verbrauch betrug 24,2l/100km, zwei Liter weniger als ich dachte.

Insgesamt tankte ich 820 Liter für 770€ bei einer Strecke vom 3.292 Kilometern.

Nova Scotia

Ich glaube in Nova Scotia und Umgebung kann man gut drei Wochen verbringen. Im Nordosten befindet sich Cape Breton Island. Von hier starten die Fähren nach Neufundland und es gibt den Cabot Trail. Eine rund 300 km lange und wunderschöne Küstenstraße mit großartigen Aussichten.


Die Hauptstadt Halifax bildet den Mittelpunkt der Provinz und im Südosten befinden sich viele kleine Städtchen, wie das UNESCO Kulturerbe Lunenburg. Nova Scotia ist wie Newfoundland sehr europäisch - wie auch der Osten der USA. Oft fühlt man sich nach Skandinavien oder Großbritannien versetzt,


Halifax erinnert etwas an Toronto und besitzt mit seiner Waterfront eines der Highlights. Der Hafen von Halifax war damals der, der sich am nächsten an der Unglücksstelle der Titanic befand. Deshalb gingen die meisten Rettungsaktionen von hier aus.


Die Straßen sind, wie ebenso in Neufundland sehr ambivalent, immer ist höchste Konzentration nötig, um ein Wohnmobil sicher an den Straßenschäden vorbei zu manövrieren, im PKW fallen die Unebenheiten nicht so sehr ins Gewicht.


Benzin ist hier ca. zehn Cent preiswerter als in Newfoundland, auch die Supermärkte haben, meiner Meinung nach, ein besseres Angebot.

Newfoundland

War ich zu Anfang, als wir uns auf der Westseite der Insel befanden, etwas von der Natur enttäuscht, änderte sich dies, je mehr wir gen Osten kamen.


Der Westen erinnerte mich eher an Thüringen, viel Wälder und Seen, aber nicht dass, weswegen ich eigentlich hier war: zerklüftete Küsten, Ozean, Fischerei, raue Natur und Seevögel.

Der Gros Morne Nationalpark war sehr schön, aber wie gesagt, ich wollte etwas anderes sehen.


Twillingate und Bonavista waren meine beiden Highlights in denen Bonavista aber eindeutig den ersten Platz belegte.

Das hatte sicher damit zu tun, dass wir hier die Möglichkeit hatten Puffins zu sehen, aber auch die ganze Umgebung hatte viel zu bieten.


Ich würde beim nächsten Mal, den Westen nur zur Durchfahrt Richtung Osten nutzen, oder mit der Fähre gleich nach Argentia fahren.

Fähren

Ein tolles Erlebnis. Allerdings muss man, wenn man Kabinen buchen will, dies rechtzeitig tun, sie sind sehr schnell ausgebucht.


Beide Male hatten wir sehr ruhige See, auf der Hinfahrt (7h) sogar noch herrlichen Sonnenschein.


Die Kabine auf der Rückfahrt (17h) war vollkommen ausreichend. Wir hatten eine 4-Bett-Kajüte mit Fenster. Das Bad war sehr groß und komfortabel. Geschlafen haben wir sehr gut.


Während der beiden Fahrten war WiFi kostenlos zu nutzen, wenn meist auch nur um WhatsApp Nachrichten zu versenden. In Landnähe allerdings war komplette Nutzung möglich.


Das Essen im Restaurant war gediegene Hausmannskost. Die Preise fair, das Personal sehr nett.


Auf der langen Fahrt, waren Pubs geöffnet und es gab einen Folksänger, der die Mitreisenden mit Country- und Bluessongs begeisterte. Das Bier das ausgeschenkt wurde, kam aus der Quidi Vidi Brauerei in St. Johns und war sehr süffig.


Zwei Stunden vor Ablegen der Fähren muss man eingecheckt sein, allerdings haben wir auf der Rücktour auch erlebt, dass Autos erst wenige Minuten vorher ankamen. Wahrscheinlich wird das in der Hochsaison anders gehandhabt.


Insgesamt betrachtet, fand ich die Fährfahrten als eine gelungene Abwechselung.

Straßenverkehr

Wie schon erwähnt waren die Straßen von unterschiedlicher Qualität, deshalb bedurfte es einer erhöhten Aufmerksamkeit veim Fahren.


Leider gab es sehr wenig Haltebuchten um die Natur in Ruhe zu genießen, oft musste man mit 80-100 km/h daran vorbei fahren.


So RV-freundlcih der Westen Kanadas, ist der Osten nicht. Oft war es sehr schwierig einen Parkplatz für die Riesen zu bekommen, hatte man einen ergattert, kam es oft vor, dass man zugeparkt wurde.


Vor Supermärkten allerdings ist immer genug Platz zum Halten.


Es wird sehr defensiv und vorausschauend gefahren. Als Fußgänger wurden wir immer bevorzugt behandelt, wollten wir eine Straße überqueren, hielt sofort ein Auto an und ließ uns passieren. Das hatten wir so noch nie erlebt.


Es war mehr Verkehr als ich dachte, obwohl es im Vergleich zu Westkanada natürlich immer noch leer war.


Bis auf eine Ausnahme fuhren alle Autos auf den Highways maximal 2-3 km/h schneller als erlaubt, meist sogar etwas langsamer.

Die Menschen

Sehr, sehr freundlich. Mehr muss ich eigentlich nicht schreiben.

Wie überall auf dem amerikanischen Kontinent, sind sie sehr kommunikativ.


Auch wenn es oft nur Small Talk ist, ist es trotzdem angenehm mit ihnen zu kommunizieren. Auf jeden Fall besser, als wenn alle stumm aneinander vorbei gehen würden.

Preise

Die Preise der Campgrounds bewegten sich zwischen 20€-35€/Nacht. Immer Full Hookup. Die Qualität war immer gut bis sehr gut.


Benzin war in Nova Scotia etwas preiswerter, wir lagen immer unter 1€/Liter.


Restaurantbesuche haben eine ähnliche Preisstruktur wie bei uns, vielleicht etwas billiger. Für ein Abendessen beazhlten wir meist 17€-20€, Wein und Bier ist teurer als in Deutschland.


Im Supermarkt hat man ein etwas höheres Preisniveau, Neufundland ist generell teurer als Nova Scotia.

Wetter

Was haben wir für ein Glück gehabt. Einen einzigen Regentag - den konnten wir für eine Besichtigung einer Winzerei nutzen, ansonsten tolles Wetter, sogar einen kleinen Sonnenbrand zogen wir uns zu. Den Nebel mitzuerleben war auch ein einschneidendes Erlebnis, dass ich nicht missen möchte.


Meist hatten wir Temperaturen von 13°C - 19°C - perfekt zum Wandern und Grillen.

Last but not least

Ich möchte mich ganz besonders bei Jule und Tobi bedanken, dass sie immer Feedback auf meine Berichte gaben. Es ist ganz angenehm, wenn immer mal wieder Reaktionen kommen. Ich habe mich sehr darüber gefreut.


Vielen Dank auch an Heidi. Ohne sie hätte es nur halb soviel Spaß gemacht. Und wer hätte mich denn sonst eingewiesen?



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