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Alles nur ein großer Marketinggag?


unten Mittwoch, 11. Juni 15°C

Bonavista (Songs Of Newfoundland)Concertharmonie Crescendo

Gestern Abend kam mir der Gedanke bereits zum ersten Mal, heute beim Frühstück muss ich immer noch darüber nachdenken.

Ist esvielleicht nur ein genialer Marketingschachzug den sich die Neufundländer und ganz besonders die Einwohner Bonavistas ausgedacht haben?

Nach dem Motto: Bei uns gibt es ja nun nicht allzuviel, vielleicht erzählen wir in der ganzen Welt herum, dass es hier die größte Population von Puffins gibt. Wir machen Bonavista einfach zur Puffinhauptstadt der gesamten Welt. Irgendwelche Touristen werden uns das schon abkaufen und hierher kommen. Denen können wir dann immer noch erzählen, dass die Puffins keine feste Regeln haben wann und wo sie sich zeigen.


Die gestern ca. 20 erblickten Tiere waren zwar sehr schön, aber in Alaska haben wir an einem Tag mehr gesehen und die machen damit nun überhaupt kein Gewese.

Ab 14:00 Uhr soll es heute anfangen etwas zu regnen. Zusätzlich gibt es noch etwas Wind. Wenn wir auch in Deutschalnd unsere Wetter-App verteufeln - hier in Nova Scotia und Newfoundland funktioniert sie wie ein Schweizer Uhrwerk. Alle Prognosen trafen bisher zu.

Der Tag beginnt mit einem schönen Sonnenaufgang. Was will man mehr, die Sonne spiegelt sich im See und im Camper duftet es nach dampfenden Kaffee.

Sonnenaufgang
Sonnenaufgang

Zuerst wollen wir heute noch einmal nach Elliston zur Puffing Viewing Site fahren, um dort die einzelnen Trails abzulaufen. Gibt es dort auch nicht übermäßig viel Papageientaucher, so ist der Blick auf die Klippen und den Ozean immer einen Besuch wert.


Der Parkplatz ist gegen 9:20 Uhr noch ziemlich leer, auch vor den Felsen auf dem sich angeblich hunderte Puffins tummeln sollen, zeigen sich nur ein paar Menschen.


Als wir in Sichtweite der Felsen sind, traue ich meinen Augen nicht. Auf dem Felsen ist alles schwarz. Und nein, es hat über Nacht nicht gebrannt, es sind alles Puffins. Ich nehme meine Verdächtigungen über vermeinliche Manipulationen natürlich sofort zurück und bin ersteinmal völlig beeindruckt.


Was ist jetzt sehe war einer der Hauptgründe überhaupt nach Neufundland zu reisen. Tausende Puffins tummeln sich zusammen mit Möwen auf einem von mir vielleicht 100 Meter entfernten Felsen. Wir wissen vor Glück und Staunen gar nicht wo wir zuerst hingucken sollen.

Puffins
Puffins

Immer wieder landen oder starten die Vögel, liebkosen oder prügekn sich und kacken ungehindert überall hin wo sie gehen, fliegen oder stehen. Nur ihre Höhlen verschonen sie damit.

Sie legen pro Pärchen, die während der Brut monogam leben, nur ein Ei, die Brutzeit beträgt ca. 40 Tage. Männchen und Weibchen sind gleichberechtigt für Nahrungssuche und Brut verantwortlich, manche Vögel legen täglich über 70 Kilometer zur Futterbeschaffung zurück.

Puffins zählen heute zu einer Rasse die vom Aussterben bedroht sind, deshalb wird viel für die Arterhaltung getan.

Sie sind schlechte Flieger, dafür um so bessere Taucher, die bis zu 70m tief in den Ozean eindringen können.

Fast zwei Stunden schauen wir diesem wilden Treiben zu, immer wieder endecken wir etwas Neues.

Auf anderen Felsen nisten Kormorane, die mit ihren Flugkünsten beeindrucken können. Ein herrlicher Platz zur Vogelbetrachtung - wenn sie dann da sind.


Der Marble Road Loop soll eine Straße mit außergewöhnlicher Aussicht sein, außerdem befindet sich hier auch ein Craft Shop mit handgemachten Souveniren. Und da wir heute offiziell ermächtigt sind uns welche von Puffins zu kaufen, fahren wir dorthin.

Der Loop ist ganz nett, aber nichts außergewöhnlich. Der Souvenirshop ist allerdings sehr nett. Er bietet nur handgemachte Dinge an, denen man ansieht dass sie nicht komerziell erstellt sind. So etwas suchen wir ja immer. Wir werden fündig, dreimal kann man raten was wir kaufen.

Vor dem eintretenden Regen wollen wir den Klondike Trail in Bonavista besuchen. Er geht die Klippen der Küste entlang und bietet, wie kann es hier anders sein, fantastische Ausblicke auf das heute stürmische Meer. Leider ist keine Information über die Route oder die Länge des Wegs angegeben, so dass wir nach knapp 45 Minuten zurück kehren.


Der Bonavista Leuchtturm ist heute vor dem Regen unser letztes Ziel. Er befindet sich ganz im Norden Bonavistas. Gestern fuhren wir mit dem Boot hierher, heute möchten wir das nicht machen. Es stürmt mittlerweile so stark, dass die gestrige Schaukelei wohl um ein Vielfaches höher ist.

Leuchtturm Bonavista
Leuchtturm Bonavista

Am Leuchtturm steht auch ein Felsen auf dem sich Puffins tummeln sollen - Puffins Colony. Gestern war ja bekanntlich kein einziger zu sehen, heute sieht es hier wie in Elliston aus. Auch hier sind tausende Alkvögel zu beobachten, wenn auch aus etwas weiterer Entfernung.



Die Verkäuferin aus dem Souvenirladen erzählte uns, dass es kein System gibt, wann Puffins zu sehen sind. Sie machen einfach ihr eigenes Ding, angeblich hat ihr System noch niemand entschlüsselt.


Auch hier müssen wir uns zwingen, wieder aufzubrechen. Nicht nur aus diesem Grund, planen wir noch eine weitere Nacht in Bonavista zu verbringen. Dieser Ort hat uns bieher am Meisten gefallen und beeindruckt. Hier ist alles so, wie wir uns Neufundland vor der Reise vorstellten.

Im Foodland kaufen wir für heute Abend Kartoffeln, Butter und Atlantiklachs. Vor dem großen Regen sind wir wieder in unserem Camper. Wir heizen ordentlich durch und könnten eigentlich einen Glühwein gebrauchen. Wenn die Sonne weg ist, fühlen wir uns mamchmal wie im Spätherbst.


Wir kopieren unsere Videos auf den Laptop und schauen uns in aller Ruhe die heute aufgenommenen Sequenzen an. Es ist schon sensationell, in welcher Qualität das iPhone heutzutage aufnimmt.


Ab 19:00 Uhr hört planmäßig der Regen auf, ich werfe den Grill an und Heidi kocht die Kartoffeln, die mit der kanarischen Variante große Ähnlichkeit haben.


Nach dem Essen trinken wir unseren Weiswein aus und halten noch einen kleinen Schnack mit unserem Host, der Abends immer die Gebühren für die Sites einsammelt.


Müde gehen wir danach ins Bett und freuen uns schon auf den nächsten Tag. Im Hintergrund hören wir den aufkommenden Sturm.




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