Yasnaby – Fishermans Hut – Birsay – Skara Brae
- Holger Schweitzberger
- 18. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Juli 2023
23. August Nach unserer Körperhygiene gehen wir 8:00 Uhr zum Frühstück. Das wird, wie so oft, in einer kleinen Veranda serviert. diesmal mit Blick auf Stromness und seinen Hafen.
Es gibt frisches Obst, Erd-, Him- und Blaubeeren, Müsli, Joghurt, selbst gebackenes Brot, Käse, Marmelade und natürlich schottisches Frühstück. Sogar mit Haggis. Das Frühstück ist viel zu viel, eigentlich brauchen wir jetzt einen Aquavit.
Mit an unserem Tisch sitzen zwei Amerikaner und zwei Schweizer. Die Amis kommen aus Texas und fliegen heute noch auf die Shetland Inseln. Die beiden Schweizer bleiben noch bis Freitag und wollen dann über Durness und Ullapool nach Inverness. Von dort geht es dann wieder zurück nach Bern.
Wir quatschen wieder eine Weile und erzählen was jeder bisher so unternommen hat und schon ist es 9:00 Uhr. Für heute haben wir uns eine Fahrt an der Küste vorgenommen, wir wollen einzelne Buchten und Klippen anschauen und gucken was sonst noch so kommt.
Leider herrscht seit heute früh auf Orkney ein mittleres Stürmchen, dass einen ganz schön durchrüttelt, wenn man so in freier Wildbahn herum läuft. Zuerst fahren wir in nördlicher Richtung bis zur Yasnaby Road und diese dann bis zum Ende. Von hier gelangt man zu mächtigen Klippen, an die wir aber ob des starken Sturms nicht zu weit herangehen.
Die Wellen brechen sich herrlich in den riesig großen Steinquadern und die Möwen fliegen wagemutig durch die Szenerie. Wir laufen den Wanderweg ab, müssen dann aber wieder ins Auto, da der Wind einem manchmal die Luft zum Atmen nimmt. Es geht nun weiter Richtung Birsay, bis wir links in die Marwick Road einbiegen.
Auch hier fahren wir bis es nicht mehr weitergeht, hier gibt es allerdings nur kleine Klippen, dafür noch mehr Wind und einen Weg zu den Fishermans Huts.
Nach einem Kilometer ist man dort angelangt. In einer wunderschönen Bucht sind drei Steinhäuser eingelassen, hier haben früher die Fischer gewohnt oder ihre Boote und Fischfangutensilien aufbewahrt.
Wir setzen die Fahrt bis Birsay fort. Hier befindet sich der Earls Palace Birsay bzw. die Überreste, die davon noch übrig sind. Alles sehr geschichtsträchtig, den Palast baute Robert Stewart, Earl von Orkney, der uneheliche Sohn des damaligen schottischen Königs, James V.
Es gibt noch die Insel Borough of Birslay, dort befindet sich auch noch ein Schloss. Dorthin gelangt man allerdings nur bei Ebbe. Jetzt ist Flut.
Östlich von Kirkwall befindet sich The Glub, eine Höhle, die mit Wasser gefüllt ist. Da es jetzt aber auch noch anfängt zu regnen, sehen wir von diesem Vorhaben ab und fahren lieber nach Stromness. Hier besichtigen wir die kleine, sehr gemütliche Altstadt und reservieren im Ferry In für heute Abend zwei Plätze.
Ab 21:00 Uhr wird dann auch noch schottische Livemusik gespielt. Wir fahren wieder zum B&B und machen, nach einem kleinen Snack eine Siesta. 17:00 Uhr düsen wir los zu unserer geführten Tour durch Skara Brae.
Die beginnt 17:30 Uhr, mit uns sind nur noch ein Pärchen mit einem schlafenden Kind unterwegs. Wenn man bedenkt, dass die Tour nur 2,50 Pfund teurer als der normale Eintritt ist, nämlich 10 Pfund, dann ist das ein absolutes Schnäppchen. Zum einen, weil man über eine Stunde eine interessante Führung erhält und zum anderen, weil man auch dort hin laufen kann, wo normalerweise niemand Zutritt hat.
Die Führung ist hoch interessant, wir erfahren viele Details über die Entdeckung des Dorfes und dem Zusammenleben der Mitglieder. Viele Fragen sind allerdings noch offen, die Forscher haben Schwierigkeiten die Details zu klären, da es ihnen an vorhandenen Beispielen fehlt.
Wer sich also mal in dieser Gegend aufhält und genug Zeit mitbringt, sollte unbedingt diese Führung mitmachen.
19:30 Uhr sind wir im Ferry Inn. Wir sitzen nahe der Bar und ordern heute mal nicht F&C, sondern Omelette mit Champignons und eine Käse-Gemüse-Tarte. Heidi trinkt wieder Orkneyischen Gin mit etwas Tonic und ich ein Pint Gold. Das Essen schmeckt gut, das Ferry Inn ist brechend voll, ab 21:00 Uhr spielt eine Band schottische Musik.
So wird es an den Plakaten, die überall rumhängen versprochen. Gegen 21:15 Uhr fangen die beiden 18-jährigen Teenager an, er an der Orgel, sie an der Geige, zu spielen.
Leider ist es so leise, dass wir nichts verstehen. Das geht wohl vielen anderen auch so, jedenfalls ist der Pub, als wir 21:30 Uhr gehen schon ziemlich leer.
Bei Coop kaufe ich mir Rasierzeug und entferne im B&B meinen zwei Wochen alten Bart. Ich fühle mich gleich 10 Jahre jünger und gehe zufrieden ins Bett.
Übrigens hat es in unserem gesamten Schottland Urlaub auf der Insel Orkney im Ferry Inn noch nicht geregnet. Da sag noch einer, die haben hier nur schlechtes Wetter.
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