Fazit
- Holger Schweitzberger
- 8. Juli 2023
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Aug. 2023

22 Tage liegen hinter uns, zwei davon waren für die An- und Abreise geblockt, blieben noch 20 x ereignisreiche 24 Stunden. Wenn man die Schlafenszeit (inkl. Siesta) von zehn Stunden pro Tag abzieht, blieben eine Nettoerlebniszeit von 280 Stunden oder 11,67 Tagen.
Wir waren in sechs Hotels, fuhren neun Tage einen Mietwagen - na ja, knapp vier Tage stand er herum - einigen wir uns auf hatten. Wir hatten neun Tage einen Mietwagen, der uns gut durch das Land brachte und bequem war.
Von 22 Tagen verbrachten wir 18 Tage in Malaysia und vier Tage in Singapur. Eine Aufteilung die genau richtig war. Wir hätten die ganze Zeit auch in Malaysia verbringen können, vier Tage Singapur waren aber genug.
Fliegen
Qatar Airlines: Diesmal waren wir mit Qatar Airlines sehr zufrieden. Gerade die Hinflüge waren sehr angenehm. Alle Flüge starteten pünktlich, das Boarding war immer unkompliziert, die Versorgung an Bord sehr gut.
Firefly Airways: Eine kleine Fluglinie die wir zwischen Georgetown und Langkawi benutzten. Für eine Low-Cost-Airline erstaunlich guter Service, sogar mit einem Mittagessen während eine 40-Minutenfluges.
Air Asia: Die enttäuschendste Fluglinie, sehr enge Bestuhlung, keinerlei Service. Hat uns aber sicher von Langkawi nach Singapur befördert.
Airport
Doha: Hat sich nach unserem letzten Besuch, das ist aber schon ein paar Jährchen her, komplett verändert und verbessert. Superschnelles und unkompliziertes Security Check-in, auf dem Gelände selbst Unmengen von Geschäften, Duty-Free und Foodstores.
Kuala Lumpur: KLIA wurde vor 25 Jahren eröffnet und sieht moderner als der BER aus und ist es auch. Wir kamen hier nur an, die Immi ging sehr schnell und professionell, auch unsere Koffer kamen bereits nach wenigen Minuten.
Vom KLIA fuhren wir ca. 30 Minuten non-stop zum Bahnhof Sentral, im Centrum von KL.
Georgetown: Ein kleiner, aber feiner Airport auf Penang. Es gibt einige kleine Läden und Foodstores. Hier flogen wir nur ab, alles verlief sehr gut und ohne Probleme.
Langkawi: Auch hier flogen wir nur ab, allerdings recht früh. Grauenhafter Airport zu dieser noch nachtschlafenden Zeit, denn es hatte so kurz nach sechs nichts geöffnet. Die Check-in Schalter waren nur durch einen Eingang erreichbar. Hat man das Pech an der falschen Stelle den Airport zu betreten, muss man über 100 Meter laufen um dort hin zu gelangen. Und das obwohl es mehrere Eingänge gibt, die allerdings nur als Ausgang fungieren.
Der Sicherheitscheck öffnete für internationale Flüge erst 45 Minuten vor Abflug. Bis dahin standen die Menschen in Schlangen an ohne dass etwas passierte.
Alle ATMs akzeptierten die DKB Debit Card nicht.
Singapur: Der bisher beste Airport den ich bisher sah. Immigration sensationell. Nach drei Minuten waren wir durch und hatten unsere Koffer. Der Flughafen an sich ist eine kleine Stadt. Auch ohne abzufliegen, kann man hier einen Tag mit Sightseeing verbringen. Wasserfall, Canopy etc. lassen grüßen.
Mietwagen
Wir buchten bei Europcar. In Malaysia fiel es mir bisher am schwersten eine Mietwagen abzuholen bzw. ihn wieder abzugeben.
In KL war die Ausschilderung katastrophal und erst nach langen Wegen und mit viel Glück fanden wir versteckt und im Dunkeln den Schalter von Europcar.
Die Abgabe in Georgetown - ebenfalls am Airport - war die skurrilste ever. Nichts, aber auch gar nichts wurde auf dem Weg dorthin angezeigt, dass auf Car Rental hätte schließen können. Erst auf Nachfrage bei einem Autofahrer, wusste ich, in welche Richtung ich fahren muss.
Das Auto wird am Parkstreifen vor dem Flughafeneingang abgestellt, dann setzt man sich mit seiner Mietwagenfirma in Verbindung, die kommen dann und übernehmen den Wagen. Darauf muss man erst einmal kommen.
Internet
Wir hatten eSIM Karten über Holafly schon in Deutschland gekauft. Die Installation erfolgte einwandfrei. die Funktionalität war, sobald wir asiatischen Boden betraten, sofort gegeben.
Die Geschwindigkeit war in ganz Malaysia LTE, in Singapur 5G. Ich verbrauchte während der Reise knapp 7 GB, das lag auch daran, dass überall WLAN zu Verfügung steht, und das Netz in den Hotels ausnahmslos sehr gut war.
Malaysia
Malaysia ist ein sehr grünes Land, mit viel Vegetation und einem sehr gut ausgebauten Straßennetz.
Es leben viele Kulturen eng miteinander und wenn ich meinen Eindrücken glaube schenken kann, auch friedlich. Die drei Hauptgruppen dabei sind Malaysier, Inder und Chinesen.
Das führt auch zu einer kulinarische Vielfalt die seines Gleichen sucht. Gerade chinesische oder indische Restaurants oder Garküchen sind überall zu finden.
Das Preisniveau für uns Europäer niedrig solange man keinen Alkohol kauft. Dieser ist etwas teurer als in Deutschland.
Die Menschen sind unheimlich freundlich und offen, das hat richtig Spaß gemacht.
Es tragen noch viele Menschen die Gesichtsmaske, in öffentlichen Einrichtungen - auch Taxis und Hotels - ist das aber auch noch Pflicht.
Das hatte zur Folge, dass sich zum ersten Mal in unseren Urlauben, Probleme hatte die Leute zu verstehen. Die Bitte, die Maske zu entfernen, da ich sonst akustisch nichts verstehe, wurde überall überhört. Statt dessen sprach man langsamer. Mit dem gleichen Effekt.
Sollte doch einmal etwas zu mir gelangt sein, war die asiatische Form des Englisch so schwer zu verstehen, dass auch hier wieder, einige Anläufe nötig waren.
Einzig die Inder - die verstand ich super. Die hatten sich aber einen anderen Trick ausgedacht mich zu verwirren. Wenn sie "Ja" meinten, schüttelten sie den Kopf, was oft zu einigen Irritationen führte.
Der ÖPNV in KL war sehr gut, man konnte damit jedes Ziel erreichen. Nachteil: Es gibt sechs unterschiedliche Anbieter, die alle ein eigenes Ticketsystem haben. Es existiert also keine Tages- oder Tourikarte.
Ansonsten waren die Entfernungen zwischen einigen Stationen schon sehr lang.
Die beste Entscheidung war, in den größeren Hotels darauf zu achten, dass ein Pool vorhanden ist. Er diente jeden Tag zur Entspannung und Abkühlung. Alle Pools waren immer sauber und in einem sehr guten Zustand. Liegen gab es auch genug, obwohl wir ja keine benutzten.
Malaysia war zum Glück nicht so clean, wie ich es befürchtet hatte. Es hatte doch etwas vom bekannten Asien-Feeling. Auf jeden Fall ist Malaysia eine Reise wert.
Wie man allerdings - wie einige Male beobachtet - mit kleinen Kindern dorthin reisen kann und die auch noch zu allen Sehenswürdigkeiten schleppen muss, bleibt mir ein Rätsel. Eine Erholung für die Kids ist es sicher nicht - jedenfalls sah ich in keinen ihrer Gesichter Freude oder Spaß.
Singapur
Über den Airport ist schon alles geschrieben, deshalb gleich weiter. Er liegt 20 Autominuten von der Innenstadt entfernt.
Auf der Fahrt dorthin kann man schon sehen, dass Singapur nur aus Hochhäusern besteht, die mit teils sehr schönen architektonischen Raffinessen versehen sind, so dass der Gesamteindruck sehr stimmig ist.
In Singapur ist alles reglementiert, das fällt allerdings kaum auf, da man niemand sieht der das kontrollieren würde.
Alle Garküchen wurden in große Foodcenter verbannt, so dass auf den Straßen keine Gemütlichkeit aufkommt. Außer man mag große Mode- oder Schmucklabels. Die sind überall anzutreffen - in der Einkaufsstraße Orchard Road oder aber auch in Bahnhöfen.
ÖPNV ist hervorragend, auch wenn sich die Bahnhöfe oft sehr weit von den Attraktionen befanden.
Es gibt Tageskarten zu kaufen, mit denen man nach Lust und Laune sich im Getümmel des Undergrounds bewegen kann. Und ähnlich wie in London sind die Wege zwischen Umsteigebahnhöfen extrem lang.
Singapur spielt sich hauptsächlich an der Marina Bay ab. Hier befinden sich fast alle bekennten Hauptattraktionen - so viele hat das kleine Land ja nicht.
In unserem Hotel waren Snacks und Softdrinks 24h frei, zusätzlich gab es zwischen 18:00 - 20:00 Uhr die Möglichkeit kostenlos zwei alkoholische Getränke und Kanapees zu konsumieren. In einer so teure Stadt wie Singapur ist das ein unschätzbarer Vorteil.
In Singapur war es für uns am Wärmsten. Zum einen liegt es ja am Wasser und zum anderen ist der Äquator nicht weit.
Chinatown und Little India sind willkommene Abwechselungen, aber nicht mit denen von KL zu vergleichen.
In den Food Courts kann preiswert gegessen werden, viele der Singapurern tun das auch.
Die Attraktionen wie Gardens by the Bay, MBS oder der Singapore Flyer sind eigentlich ein Muss, wenn man schon einmal hier ist, die Illuminationen bei Nacht sind einmalig.
Obwohl architektonisch alles sehr schön und überwältigend ist, kam bei mir nie die Wohlfühlstimmung auf. Es war mir alles einfach zu clean und durchorganisiert, für Individualität blieb nicht viel Spielraum.
Trotzdem war Singapur sehenswert, ein zweites Mal brauche ich es aber nicht.
Insgesamt war es eine tolle Reise und Erfahrung. Uns hat es überall sehr gut gefallen und wir lernten viel über Land und Leute.
Die kulinarische Vielfalt war herausragend ebenso die Freundlichkeit der Menschen.
Vielen Dank an alle, die immer mal ein kleines Feedback zu den Berichten gaben, darüber habe ich mich sehr gefreut.
Das Video zur Reise findet ihr hier:
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