Der neunte Tag
- Holger Schweitzberger
- 21. März 2019
- 2 Min. Lesezeit
07.06. 6:00 Uhr, das Meeresrauschen hat mich sanft aus meinen Träumen gerissen und begrüßt mich auf seine unnachahmliche Weise. Es hat die ganze Nacht geregnet, so dass das nun schon legendäre Tennismatch wohl wieder verschoben werden muss. Auf das Morgenschwimmen verzichten wir vorbeugend, angesichts der gestrigen Peinigung unserer Oberkörper. Nach dem Frühstück, bei dem Heidi seit langem mal wieder etwas Handfestes isst, Rührei mit Zwiebeln, Schinken und Tomaten, spielen Tobi und ich Tischtennis. Das Spiel endet mit einer verheerenden Niederlage für Tobias: 21:18, 21:19. Ich bin für das Tennismatch bestens eingestimmt. Tobias schwitzt – ich nicht! Vor dem großen Spiel gehen wir noch zur Rezeption, um sicher zu stellen, dass der Platz auch bespielbar ist. Ein kurzer Anruf von Susi beim Tennisplatz gibt uns die Gewissheit – der Center Court ist bespielbar. Die Spannung steigt! Ausgerüstet mit Handtüchern und einer Gallone Wasser treten wir den Weg zum Stadion an. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert und angespannt. Wir betreten den Platz – er ist eine einzige Wasserlache. Eins ist uns gewiss, Susi hat überall angerufen – nur nicht hier. Sie muss sterben! Wir vereinbaren einen neuen Termin – morgen um 10:00 Uhr. Wenn es nicht regnet. Ermattet trotten wir zu unseren Zimmern zurück. Angekommen genehmigen wir uns einige Colas und Mai Tais. Das Wetter ist recht angenehm, es regnet nicht und ist somit auch nicht schwül. Im Fernsehen erfahren wir von dem furchtbaren Anschlag in London. Die Bomben gingen in den Gebieten hoch, wo wir immer bei unseren Besuchen wohnen. Wir sind ziemlich schockiert. Mittag essen wir heute im La Roca – Hühnchen und viel Obst. Danach Siesta und ab 16:00 Uhr Beach-Fußball. Wir spielen zuerst gegen drei etwa zwölfjährige Franzosen. Ich ahne schon was kommt und werde nicht enttäuscht. Sie sind wieselflink und haben Kondition für drei Spiele. Wir werden erlöst als noch drei andere französische Jugendliche dazukommen und wir dadurch nicht mehr so viel rennen müssen. Es macht viel Spaß, doch nach einer Stunde ziehen wir uns verbraucht und erschöpft in das bereitstehende Sauerstoffzelt zurück, das wir erst zum Abendessen wieder verlassen. Im Osten der Insel tobt heute ein Hurrikan – Dennis, der sich morgen nach Kuba und Miami verzieht. Wir sind noch einmal – wenn man von einigen Böen absieht – unbeschadet davon gekommen. Den Tag lassen wir an der Bar mit Cuba Libre, Bikini und Frappucino hinter uns. Unsere extrovertierten kasachischen Freunde machen sich derweil auf der Bühne zu schaffen und produzieren sich in bisher ungeahntem Maße. Gegen 22:00 Uhr fallen wir ins Bett, um bei Sahara einzuschlafen.
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