Und ich frag dich fühlst du dich so wohl? Und du sagst Rock'n'Roll
- Holger Schweitzberger

- 29. Juli 2021
- 4 Min. Lesezeit
Song of the day: Theodor Shitstorm: Rock&Roll
6:00 Uhr - Wake up in the morning.
Endlich geht's los. Nach über zwei Jahren wieder fliegen und dann noch vom neuen Flughafen Berlin-Brandenburg. Das ich das noch erleben darf.
Heidi hat gestern schon die Koffer gepackt, so dass wir nur noch unser technisches Equipment verstauen müssen. Ein letzter Tee/Kaffee auf der Terrasse bei schon schwülen 23°C. Die automatische Sprenganlage schaltet sich pünktlich 6:30 Uhr ein, so dass wir in aller Ruhe den Bewässerungsvorgang verfolgen können.
7:00 Uhr verlassen wir das gerade erwachende Hönow Richtung Autobahn. Nach 40 Minuten erreichen wir die Abfahrt zum BER, jetzt müssen wir nur noch zum Parkhaus. Alles ist bisher gut ausgeschildert und das P3 haben wir auch schon entdeckt. Doch dann der Schreck - die Zufahrt dorthin ist gesperrt. Super und kein weiterer Hinweis.
Also noch einmal eine Runde gedreht und siehe da, 50 Meter vor der Einfahrt zum P3 hängt ein handgeschriebener Zettel, das sofort nach passieren des Selbigen zum Parkhaus abgebogen werden muss.
Wir parken im vierten Stock, zum Terminal T1 sind es ca. fünf Minuten Fußmarsch.

Am Easyjetschalter herrscht gähnende Leere, so dass wir gleich und ohne Warten unser Gepäck einchecken können. Das ist uns ja so noch nie passiert.
Auch den Sicherheitscheck passieren wir nach knapp zehn Minuten.
Hat den Nachteil, dass wir nun massig Zeit haben. Aber besser als Hektik.
Wir spazieren zum Food Court - ja, so etwas gibt es in Berlin nun auch - und frühstücken. Danach Sightseeing im BER und schon ist die Zeit zum Boarding gekommen.




10:00 Uhr startet pünktlich das Boarding, 10:30 Uhr setzt sich der ausgebuchte Flieger in Bewegung. Die Ankunftszeit in Catania ist auf 13:15 terminiert.
Ich lass mich von Benjamin von Stuckrad-Barre berieseln: Panikherz. Sehr empfehlenswert!
Seitdem ich regelmäßig Podcasts höre, komme ich nun auch an Hörbücher ran. Vor allen Dingen, wenn sie der Autor selbst liest. Heinz Strunk ist da mein Favorit.
Wir fliegen über Prag, Salz und Neapel (wenn man dem Piloten Glauben schenken darf) um pünktlich Catania zu erreichen. Wir sitzen auf der linken Seite des Fliegers und das soll sich beim Anflug auf den sizilianischen Flughafen als Glücksfall erweisen.
Auf unserer Seite befindet sich nämlich der Ätna. Die rechte Seite ist neidisch auf diesen Blick, da er auch im Moment ziemlich dampft. Ein atemberaubendes Spektakel. Für unsere Sitznachbarin muss ich auch ein Video auf ihr Handy aufnehmen, dabei lerne ich, dass man dabei auch die Helligkeit der Aufnahme ändern kann.

Saubere Landung, obligatorisches Klatschen pubertierender Teenager in den letzten Reihen und ab mit dem Bus zum Baggage Claim.
Es gab übrigens bei der Einreise in Catania nicht EINE Überprüfung auf Corona. Nirgends!
Während Heidi auf unsere Koffer wartet begebe ich mich schon zum Avis Schalter um unseren Mietwagen abzuholen. Im Vorfeld habe ich schon die schlimmsten Geschichten ob der Abfertigungsgeschwindigkeit gelesen, so dass ich so wenig wie möglich kostbare Zeit verschwenden will. Kostbare Millisekunden und so, na ihr wisst ja...
Der Avis Schalter befindet sich hinter dem Terminal 3, der Weg dahin ist suboptimal ausgeschildert.
Aber ich finde es und ziehe komplett durchgeschwitzt ein Warteticket. Sechs Personen sind vor mir und draußen 36°C. Jetzt eine Cola ohne Schaum.
Alle gelesenen Geschichten erweisen sich als wahre Begebenheiten. Nach einer Stunde bin ich an der Reihe. Herr Avis ist etwas mürrisch, aber nachdem ich ihm und seiner ganzen Nation zum EM-Titel gratuliere hellt sich sein Gesicht auf. Wir fachsimpeln über die EM und freuen uns das die Engländer wieder ein Elfmeterschießen in den Sand gesetzt haben.

Zufällig findet er auch heraus, dass noch ein Automatikauto zur Verfügung steht. Erst 300km gefahren und dazu noch ein Diesel. Später sehen wir, dass Diesel 20 Cent preiswerter als Benzin ist. Das Automatikgeschoss kostet 10€ pro Tag mehr, das ist es auf jeden Fall wert. Im Vorfeld waren alle Automatikautos 600€ teurer als mein gewählter Schaltwagen. Und der war auch noch ein Benziner.
Wir sitzen in unserem zehntägigen Begleiter, stellen alle Sitze und Spiegel ein, starten die Klimaanlage, installieren das Navi und nehmen 14:50 Uhr die Fahrt zu unserer Unterkunft in Cassibile auf. Natürlich verfransen wir uns zuerst, zum einen weil ich nicht glauben kann, in eine enge Straße, die den Namen Straße nicht verdient, abzubiegen und zum anderen weil das Navi urplötzlich etwas anderes anzeigt als den Weg.
Nach einer Stunde erreichen wir unser Domizil. Gut dass ich mir vorher in Google Maps angeschaut wie es hier aussehen soll. Das Tor zur Zufahrt ist geschlossen, wir rufen den Besitzer, das Tor wird geöffnet.
Wir erleben einen sehr herzlichen Empfang und ein tolles Appartement. Wir fühlen uns gleich willkommen und wohl.
Im Kühlschrank erwartet uns uns ein Korb mit Früchten und eine große Flasche Wasser.
Der Pool lädt zum hineinspringen ein - wir fahren vorher aber noch einkaufen.
Bei Crai, so der Tipp der Eigentümer, bekommt man alles was man benötigt. Nach 600m parken wir vor dem Laden, den ich ohne Navi nie gefunden hätte.
Wir packen alle für die nächsten Tage lebenswichtigen Utensilien in den Korb: Bier, Wein, Tomaten, Büffelmozzarella, Pasta, Servietten, Käse, Salami, Brot, Wasser und zuckerfreie Cola.
50€ ärmer geht es wieder zurück. Schwitzend verstauen wir alles im Kühlschrank und springen anschließend in den Pool. Was für eine Erfrischung und Abkühlung. Hier gehe ich heute nicht mehr raus.
Muss ich aber, da wir langsam am Verhungern sind. Schnell eine Antipasti-Platte gemacht und nachher die Pasta.


Auf der Terrasse lassen wir uns es anschließend gut gehen. Käse, Tomaten und Wein sind alles sizilianische Produkte. Sie schmecken einmalig gut. Auch die Cola schmeckt viel besser als unsere zuckerbreite Version. Daran könnte ich mich gewöhnen. Der Wein ist leicht süß und sehr süffig. Es sind allerdings noch 29°C - da müssen wir vorsichtig sein.
Dann lieber noch ein Glas Cola. Beim genaueren Hinsehen fällt Heidi allerdings auf dass die Cola nicht zucker- sondern koffeinfrei ist. Blöd.
Pasta fällt nachher aus.
Ich schreibe derweil diesen Bericht, Heidi holt wieder den Wein und wir lassen den Tag gemütlich ausklingen.







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