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Tokyo – Kyoto – Gion

Aktualisiert: 9. Juli 2023


11.Juni Es ist heute früh schon unglaublich heiß als ich gegen 7:30 Uhr Frühstück und Verpflegung für die Fahrt nach Kyoto kaufe. Im 7-Eleven gibt's eine unbegrenzte Auswahl an allen möglichen Snacks, Salaten oder Bentos - das macht die Sache nicht einfacher.


Bepackt mit Nudelsalaten und Reispäckchen kehre ich zurück ins Hotel und wir frühstücken ein letztes Mal im »The Gate«. Gegen 9:00 Uhr checken wir aus und machen uns auf den Weg zur Tokyo Station. Ein Segen, dass wir gestern den großen Koffer schon vorgeschickt haben. Es erleichtert doch ungeheuer den Weg über die engen Treppen in den U-Bahnhöfen.


In Ueno besorgen wir uns noch unsere Platzkarte für den Hikari 464, denn hier ist es an den Schaltern der Japan Railways bedeutend leerer als in Tokyo Station und wir sparen so wertvolle Millisekunden.


Man merkt, dass heute Samstag ist, es ist auf den Bahnhöfen lange nicht so voll wie an Arbeitstagen. Das heißt aber nicht, dass es etwa leer ist. In der Tokyo Station trinken wir noch einen Eiskaffee und dann ist es auch schon 9:55 Uhr und wir begeben uns zum Bahnsteig 17 der Shinkansenzüge. Aber aufgepasst - es gibt hier mehrere Bahnsteige, die die gleiche Nummer haben. Man muss immer den, für seine spezielle Zugreihe nehmen. Wir also Shinkansen.


Der Zug ist bereits bereitgestellt, wird aber noch von einer Putzkolonne gereinigt. 10:00 Uhr öffnet der Zug automatisch seine Pforten, 10:03 Uhr fährt er pünktlich los.


Angesetzt sind für die 581 km bis Kyoto 158 Minuten. Dazwischen hält der Zug aber ein paar Mal. Da kommen wir locker auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 200 km/h.


Wir sitzen in der 5. Reihe des 15 Waggons. Auf dem Bahnsteig ist genau angezeigt, wo die einzelnen Wagen halten und wo sich die Türen befinden. Es gibt also kein panisches Suchen an Schautafeln, wo sich der gewünschte Wagen wohl befindet.


Und erst recht ändert sich die Reihenfolge der Wagen nicht urplötzlich. Zur Pünktlichkeit brauche ich hier nichts mehr zu schreiben. 10:03 Uhr verlässt der Zug den Bahnhof. Man merkt an manchen Stellen der Fahrt die extreme Geschwindigkeit des Zuges und kommt sich vor wie im Flugzeug.


Während der Fahrt hat man die Möglichkeit sich mit leckeren Sachen zu versorgen, die von netten Frauen auf Wagen angeboten werden. Verlassen diese Damen das Abteil, vergessen Sie nicht, sich zu verbeugen und zu lächeln. So macht Zug fahren Spaß.


Überhaupt, wir werden ja mittlerweile bei den öffentlichen Verkehrsmitteln schon ungeduldig, wenn nicht nach mindestens drei Minuten die Bahn kommt. Fünf Minuten, das passiert ab und zu in den späten Abendstunden auf Linien, die nicht stark frequentiert sind, ist schon der Supergau.


Unser Shinkansen ist gut gefüllt, unser Waggon zu 60% belegt, obwohl unsere Strecke alle 30 Minuten befahren wird. Wir haben ja beim Frühstück gehofft, das wir ob des tollen Wetters heute vielleicht einen Blick auf den Fujisan werfen können, aber je mehr wir uns ihm nähern, desto mehr Wolken ziehen auf.


Pünktlich erreichen wir Kyoto. Schnell finden wir die U-Bahn und fahren zur Station, an der unser Hotel liegt. Bezahlen können wir die Fahrt mit Suica Card. Danach irren wir noch etwas umher, aber dann haben wir unser Hotel gefunden. Unsere Zimmer sind um 14:00 Uhr bezugsfertig.


Bis dahin können wir schon ein wenig die Lage erkunden. Es ist jetzt 13:30 Uhr und unser vorgesendetes Gepäck ist auch angekommen. 14:30 Uhr sind wir wieder im Hotel und das Gepäck ist auch schon auf den Zimmern. Die sind schön groß und die Toilettenbrille hat sicher eine Temperatur von 35°C.


Nach der Siesta gehen wir nach Gion, dem alten Stadtteil von Kyoto. Von der Rezeption erhalten wir einen Stadtplan, der die Innenstadt umfasst. Allerdings stimmt der vorn und hinten nicht. Wir nehmen an, dass er gar nicht von Kyoto ist. Wir erreichen unser Ziel trotzdem, sind aber bestimmt einen Umweg von zwei Kilometern gelaufen.


Gion besticht durch seine alte Architektur. Die Häuser sind meist aus Holz gebaut und zweistöckig. Zwischendurch fließen kleine Kanäle und die Bewohner der Häuser haben es sich dort gemütlich gemacht. Es gibt zusätzlich viele Restaurants, die aber meist dem höheren Preissegment zuzuordnen sind.

Wir sehen sogar eine echte Geisha, die sich aber, als sie unsere Kamera sieht, sofort abwendet. Da wollen wir sie auch nicht belästigen. Da uns langsam der Hunger plagt, gehen wir zum Nishiki Markt, dort soll es allerlei exotische Snacks. Allerdings haben wir immer noch das Papier, das sich Stadtplan nennt. Wir sind am Verzweifeln - bis endlich uns jemand genau erklären kann, wo wir ihn finden.


Freudig wollen wir los, als wir hören, dass der Markt bereits 17:00 Uhr schließt. Es ist jetzt aber 19:45 Uhr. Na, dann muss halt ein kleines Nudelrestaurant herhalten. Das ist aber leider leicht gesagt. Denn Kyoto ist nicht Tokio (5 Euro ins Schwein, ich weiß). Also zu mindestens in unserer Gegend.


Entweder die Restaurants sind zu teuer oder so voll, dass bereits eine lange Schlange davorsteht oder nur Selbstbedienung ohne Bilder oder schlecht. Wir kehren schließlich beim Sushi um die Ecke ein. Einer wo die Teller vorbei fahren. Es ist bisher das mit Abstand schlechteste Sushi. Wir gehen nach vier Tellern wieder und sind weiter hungrig.


Nach einer Stunde des erfolglosen Suchens entscheiden wir uns bei 7 Eleven ein paar Snacks zu kaufen und diese im Hotel zu essen. Doch 7 Eleven ist wie leergefegt. Die anderen Supermärkte aus. Ich weine.


Endlich finden wir noch etwas, was uns zusagt. Wir essen Teriyaki, Ramen Suppe und andere kleine Grillspieße und sind 22:30 Uhr wieder im Hotel.


Erstes Fazit Kyoto: Tokio ist schon eine andere Hausnummer, aber mal sehen was der morgige Tag bringt.

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