Sythonia - Kassandra
- Holger Schweitzberger

- 24. Sept. 2024
- 6 Min. Lesezeit

26. September
Da wir heute das wunderschöne Sythonia verlassen, verzichten wir auf das alltägliche Morgenbad im Meer. Wir müssen ja noch packen :-)
Sythonia und Athos haben uns mehr als beeindruckt. Diese Schönheit der Natur hätten wir nicht erwartet. Gefühlt hinter jeder Kurve gab es bei der Fahrt auf den beiden Inseln etwas zu entdecken. Selbst als wir an einigen Orten mehrmals vorbeifuhren, war es immer interessant und spannend.
Die Farben die das Meer hier zu Tage trägt, sind einmalig. Das kristallklare, azurblaue Wasser mit seinen weißen Sandstränden steht denen in der Karibik nicht nach.
Das Baden in der Ägäis ist mit nichts zu vergleichen zu den Orten wo wir bisher waren.
Sythonia verfügt über mindesten 20 Strände, die an der Straße ausgewiesen werden. Wahrscheinlich sind es noch einige mehr.
Kassandra soll ja die Insel mit den schönsten Badestellen sein. Ich kann mir das schwer vorstellen, nachdem ich die in der letzten Woche gesehen habe.
Nikiti war die beste Wahl für die Übernachtung. Es ist die größte Stadt auf Sythonia, Hier gibt es einige Supermärkte, Souvenirläden und sehr viele Tavernen und Restaurants.
Die Strandpromenade ist sehr schön und bietet alles, was ein Urlauberherz benötigt.
Unser Hotel befand sich in einer kleinen Nebenstraße, abseits des Trubels und doch unmittelbar dabei. Wir können es auf jeden Fall weiter empfehlen.
Unsere heutige Route sieht folgendermaßen aus:
Sie kann natürlich kurzfristig geändert werden, aber so ist der Plan.
Zu Beginn wollen wir am Agios Mama Beach etwas baden, danach stehen die beiden Dörfer Afythos und Kassandria zur Besichtigung an. Ab 15:00 Uhr können wir dann im Araliki in Polychrono einchecken.
Zum heutigen Frühstück gesellte sich übrigens ein Clown. Nach längerem Betrachten stellte er sich als Frau dar und nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus dass er/sie Jule hieß. Sachen gibts. Man könnte danach meinen, wir hätten einen Clown gefrühstückt.
10:00 Uhr verlassen wir Leons Villa. Ein letzter Gruß geht an Nikiti und kurze Zeit später verlassen wir Synthonia.
Wir kommen an eine Tankstelle, an der der Spritpreis erstmals unter 1,80 € angezeigt wird. 1,76 €. Diese Chance nehmen wir wahr.
Wie ich uns kenne, wird 200m später eine neue Tankstelle stehen, an der dieser Preis natürlich unterboten wird.
Tatsächlich erscheint schon in naher Ferne die Hinweisschilder zu den Tankstellen. Doch wir haben Glück, alle sind teurer als unsere vorherige.
Das ändert sich erst fünf Kilometer später, aber auch da unterscheidet es sich nur durch einen Cent.
Wir fahren am Abzweig Agios Mamas Beach ab, nach 2 km endet die Straße wegen Bauarbeiten. Nun müssen wir einen Umweg fahren und das geht nur, in dem wir eine Schotterstraße benutzen.
Am Zielpunkt angelangt, sehen wir sehr viel, allerdings keinen Strand oder Autos, die parken.
Nach einer Weile des Überlegens, entscheiden wir uns einen anderen Strand, den Sani Beach zu besuchen.
Auf dem Rückweg treffen wir auf ein paar Berliner, die auch zu dem Strand wollten und uns Bilder zeigen wie es noch letztes Jahr hier ausgesehen hat.
Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen. Wir beobachten zusammen noch eine Schildkröte, die gemächlich über die Straße wandert und sich sicher von uns gestört fühlt.

Wir fahren wieder zurück und entdecken, noch einen kleinen Weg der Richtung Osten führt. Nach 50 m geht es nicht weiter, denn hier befindet sich ein 3 km langer Sandstrand.
Wir sind hier ganz allein und können sogar einen Sonnenschirm benutzen. Na so ein Glück. Es ist übrigens der Strand, wo wir hin wollten, aber so ganz allein an einem 3 km langen Strand ist schon eigenartig. Wir kommen uns wie Robinson vor.

Nach ein paar ausgiebigen Badeeinheiten schnüren wir unser Päckchen und fahren weiter Richtung Afytos.
Auf der Strecke dahin, sehen wir in der Ferne schon einen großen mittelalterlichen Turm. Es ist der Byzantinische Turm St. Pauls und befindet sich in Nea Fokea. Ein Parkplatz ist wieder schnelle gefunden. Als wir aussteigen merken wir, dass es heute bedeutend wärmer als die vorherigen Tage ist. Unser Thermometer zeigt 31°C im Schatten.
Die Aussicht vom Fuße des Turms ist wieder atemberaubend. Wir blicken auf den Hafen und das in verschiedenen Blautönen verziert Meer.
Nach zwanzig Minuten freuen wir uns wieder im klimatisierten Auto zu sitzen. Wir fahren weiter nach Afytos, der wohl schönsten Stadt auf Chalikiti - so man den Reisführern Glauben schenken kann.
Afytos ist nur sechs Kilometer entfernt und so erreichen wir schnell dieses kleine Städtchen.
Im Zentrum ist kein Parkplatz zu ergattern, generell ist es wie in Mittelmeerstädten sehr eng, aber mit südländischer Gelassenheit kommt jeder an sein Ziel.
Ich weiß nicht wer den Mythos über dieses Dorf in die Welt gesetzt hat, aber es als Schönstes der drei Halbinseln zu bezeichnen, halte ich doch maßlos übertrieben.
Für uns lohnt sich der Abstecher nicht, aber da eher sowieso auf dem Weg war, passt es schon.
Da die Hitze immer unerträglicher wird, streichen wir Kassandria aus unserer heutigen Reisroute.
Da wir sowieso einen Anruf von unserer Unterkunft bekamen, wo mitgeteilt wurde, dass unser Zimmer bereit steht, steht die Entscheidung schnell.
Elf Kilometer stehen uns noch bevor, auf dem Weg dahin sehen wir aber ein Hinweisschild auf dem der Kriopigi Beach angekündigt wird. Es bedarf keiner langen Diskussion und schon stehen wir auf dem Parkplatz des Strandes.
Es geht noch ein paar Schritte hinab und schon stehen wir am Meer. Der Strand ist sehr grobkörnig und im Wasser liegen große Steine. Dank unserer Badeschuhe stellt das für uns kein Problem dar und so kühlen wir uns zwanzig Minuten im kühlen Nass ab.
Da es auf Chalkidiki viele wunderschöne Strände gibt, können wir für diesen keine Empfehlung erteilen. Er nimmt den letzten Platz in unserem persönlichen Ranking ein. Deshalb gibt es auch kein Foto von ihm.
Unser Appartement Araliki Chalkidiki befindet sich in Polichrono, einer kleinen Stadt auf der östlichen Seite mitten in Kassandra.
Es liegt direkt am Meer, um zu ihm zu gelangen muss man durch die Fußgängerzone und einen Teil der Strandpromenade fahren. Was für ein Spaß. Das Navi gibt uns zu verstehen, dass wir am Ziel angelangt sind - nur sehen wir nichts im Entferntesten auf unser neues Domizil hinweisen könnte.
So fahre ich noch einmal zwei Runden durch die mit Menschenmassen bevölkerten Straßen, ehe ich endlich den unscheinbaren Eingang entdecke. Ohne die Hilfe einiger Einheimischer, würde ich wohl dort immer noch kreisen.

Ich fahre durch die enge Gasse, parke und rufe unsere Vermieterin zurück. Nach einer Minute kommt sie auf ihrem Mofa angebraust und übergibt uns die Schlüssel.
Wir haben wieder ein gemütliches Zimmer mit fast direkten Blick aufs Meer, dass nur etwa 50 Meter entfernt ist.
Parken können außerhalb des Geländes an der Straße. Dazu muss ich unser Gefährt auf dem Innenhof erst einmal wenden, was eine griechische, ältere Drachenfrau mit lautem Gezeter kommentiert. Ich lache sie freundlich an, was sie allerdings noch mehr in Rage bringt. Da habe ich doch gleich den richtigen Trigger gefunden.
Als ich vom Parkplatz wieder komme, trabt sie mir, wahrscheinlich zum Einkauf, entgegen. Und wieder das gleiche Spiel: blablablablabla und ein freundliches Lächeln meinerseits. Ihr Blutdruck steigt - glaube ich. Ich sage ihr noch sehr höflich, dass sie sich ihr Gebrüll sparen kann, da ich eh nichts verstehe und sie so vielleicht einen Herzinfarkt erleidet.
Auf der heutigen Fahrt meinte ich schon zu Heidi, dass ich gern wieder Gyros essen würde. Und hätte ich es geahnt, befindet sich direkt neben uns der Gyros Champion.
Zwei riesige Gyrosspieße (Schwein und Chicken) sind in Arbeit und von der Terrasse hat man einen schönen Blick aufs Meer.
Da wir Fleisch sowieso nicht am Abend essen wollen, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt es zu tun.
Heidi wählt eine Gyrospita und ich die gleichnamige Platte. Der Gyros ist noch besser als der in Athos. Hauchdünne, lange und sehr saftige Scheiben wandern in unsere Mägen. Die Portionen sind riesig und die Preise klein. Pita 4,50€ und die Platte 9€.
Was für ein Genuss.



Nach diesem ausgiebigen Mahl spazieren auf der Strandpromenade entlang. Es reiht sich eine Taverne an die andere, der Strand ist gut besucht. Das System mit den Sonnenschirmen und Liegen finde ich sehr gut. Beide gehören den angrenzenden Restaurants und wenn man die Liegen benutzen möchte muss man nur im Wert von 10€ etwas verzehren.
Rechts neben uns befindet sich ein kleiner Supermarkt, in dem wir noch schnell ein paar Getränke kaufen um es uns anschließend auf der Terrasse gut gehen zu lassen.

Nach einer längeren Pause gehen wir am Abend noch einmal spazieren. In Polychrono sind jetzt auch alle Griechen aus ihren Häusern gekommen. Die Supermärkte, Geschäfte und Lokale sind alle gut besucht, erst gegen 0:00 Uhr löst sich das Treiben wieder auf.
Wir kommen noch an einer kleinen, versteckten Taverne, dem Gato Negro, vorbei, die im Familienbetrieb bewirtschaftet wird.
Wir essen noch ein paar gefüllte Weinblätter und trinken weißen Hauswein. Sehr gemütlich. Es läuft griechische Volksmusik und der Kellner ist ein zwei Meter Hüne mit einen großen Bauch.



Der perfekte Ort um morgen hier abends zu essen.
Müde traben wir nach Hause. Auf der Terrasse trinken wir noch zwei oder drei Ouzo und freuen uns auf morgen.
























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