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Nasir-ol Molk Mosque - Bāgh-e Eram - Tomb of Hafez - Shah Cheragh Shrine

Aktualisiert: 11. Juli 2023


10. April Mit Halsschmerzen und Reizhusten beginnt der Tag. Es gibt Schöneres. Hertha als Meister zum Beispiel. Aber ehe das eintritt, benötigt es wohl noch viele gesundheitliche Infekte.


Nach dem Frühstück entschließen wir uns, unsere morgige, ganztägig Tour abzusagen. Selbst wenn es mir besser geht, möchte ich die anderen Personen nicht mit meinen Hustenanfällen nicht anstecken. Zusätzlich ist es mir auch zu anstrengend.

Auf jeden Fall wollen wir heute aber in die Nasir-ol Molk Mosque.


Die Moschee hat eine außergewöhnliche Fassade aus gefärbtem Glas. Im Volksmund heißt sie deshalb, wegen der Nutzung von speziell gefärbten rosafarbenen Kacheln beziehungsweise Fensterglas, die Pinke Moschee.


Die Wirkung des Innenraums gilt als atemberaubend, es kommt einem so vor, als würde man in einem Kaleidoskop stehen. Sobald das Sonnenlicht auf die Glasmalerei trifft, wird das gesamte Gebäude durch einen vibrierenden Regenbogen von Farben überflutet.


Nur am Morgen, wenn die Sonne durch die farbigen Gläser der Scheiben ins Innere strahlt, sieht man den wunderschönen Farbeinfall in der Mosche. Am besten, man ist vor 9:00 Uhr dort, dann sind nämlich die Touristenbusse noch nicht am Start.


8:20 Uhr kommen wir an, es ist noch einigermaßen leer und wir können uns von den Lichtstrahlen verzaubern lassen. Es wird um jede Fotoposition gekämpft, manche Personen muss man auch erst einmal daran erinnern, dass sie nicht allein hier sind.

Die Moschee hat sonst eigentlich nicht viel zu bieten, aber dieser Raum mit den Glasfenstern macht sie so einmalig. Bei Sonnenlicht. Wir bereuen es jedenfalls nicht, hier gewesen zu sein. Der Eintritt beträgt - wie Persepolis - 200.000 Rial.


Wir schnappen uns ein Taxi und fahren zur größten Gartenanlage in Shiraz - Bāgh-e Eram, dem Eram Garden. In Shiraz kostet jede Taxifahrt, egal wohin, ungefähr einen Euro. Das wünsche ich mir für Berlin.


15.000 Toman ärmer passieren wir den Eingang des Eram Gardens. Das Wetter meint es gut mit uns, und nach dem obligatorischen Eintritt befinden wir uns in Mitten der Pracht. Der Eram-Garten, auch Paradiesgarten, ist ein Botanischer Garten im Herzen der Stadt. Er zählt wegen seiner Schönheit, der Größe und seines Alters zu den bekanntesten Gärten der Stadt.

Die Geschichte des Eram-Gartens reicht bis in die Zeit der Seldschuken zurück (1038–1194). Dschani Chān, Mitglied des Stammes der Kaschgai, erbaute während der Zand-Dynastie ein Gebäude im Garten. Anschließend wurde der Garten an Naser al Molk verkauft.


Der in der heutigen Form noch existierende Pavillon wurde von Mohammad Hassan entworfen und erbaut, ein Architekt, den al-Molk beauftragt hatte. Ursprünglich für die Fürsten und Könige errichtet, dient er heute als botanischer Garten für die Universität von Schiras und als Sehenswürdigkeit und Erholungsort für die Besucher.


Er ist riesengroß, und alle Gewächse sind beschriftet, so dass wir in etwas wissen, vor welchem Baum oder Strauch wir gerade stehen. Wir merken schon, dass das Neujahrsfest vorüber ist, alle Sehenswürdigkeiten sind nicht so überlaufen, heute allerdings müssen die Schulen Shiraz' einen Wandertag ausgerufen haben.


Kleine und große Eleven tummeln sich hier, die Fraktion der älteren Mädchen hat allerdings andere Sachen zu tun, als sich den botanischen Schönheiten zu widmen. Sie albern herum und lachen laut und wenn wir vorbeigehen empfängt uns ein schallendes "Hello, Welcome to Shiraz".


Einige Mutige lassen sich dann noch hinreißen und fragen uns etwas aus. So ziemlich eine Stunde lustwandeln wir die Wege entlang, an denen Unmengen von Rosen gepflanzt sind. Wie schön muss es aussehen, wenn sie blühen.


Bei mir setzt nun auch wieder der Reizhusten ein und so steigen wir in ein Taxi und steuern den letzten Punkt unseres heutigen, vormittäglichen Intermezzos an - dem Grab des Dichter Hafez.


Hafez wurde 1315 in Shiraz geboren und starb dort 1390. Als geliebte Figur des iranischen Volkes, das seine Verse auswendig lernte, war Hafez in seiner Heimatstadt prominent und hatte eine Position als Hofdichter inne.

Die Anlage ist sehr schön, allerdings für uns auch nichts Besonders, da wir keinen Bezug zum Dichter Hafez haben. Für Iraner ist dieser Ort aber etwas ganz besonderes, denn diese verehren ihn sehr und viele Iraner machen sogar ihre Hochzeitsreise hier her.


Gerade die Sonne und auch der Smog der Stadt macht mir immer mehr zu schaffen, so dass wir zur längeren Siesta ins Hotel fahren um uns auszuruhen. Ich bekomme wieder Halswickel und schlafe ein bisschen. Heidi informiert sich derweil im Internet über Shiraz und weitere Highlights die es hier zu bewundern gilt.


So liest sie von einer Spiegelmoschee - dem Shah Cheragh Shrine. Der Schrein ist sogar fußläufig von unserem Hotel zu erreichen und so ziehen wir gegen 17:00 Uhr noch einmal los.


Vorbei an einer Straße in der es nur Waschmaschinen, Kühlschränke oder Gasherde zu kaufen gibt. Ein Geschäft neben dem anderen. Und in jedem Laden befinden sich Käufer.


Am Schrein angekommen, müssen wir durch separate Eingänge gehen, um ins Innere der Anlage zu gelangen. Bei mir klappt das problemlos, aber Heidi muss warten. Zuerst wird ihr noch ein Tschador besorgt und danach kommt, ähnlich wie in Qom, ein islamistischer Volontaire, der uns alles erklärt und wieder auf die Fettnäpfchen hinweist. Unser Führer ist weiblich und heißt Nadeem.

Mit ihr betrachten wir alle Höfe und vor allen Dingen die Räume mit den Mosaikspiegeln. Der Schrein ist nach Shah Cheragh benannt, einem Märtyrer, der 1981 bei einem terroristischen Anschlag ums Leben kam. Zusätzlich befindet sich hier aber noch ein weiterer Schrein.


Wir können miterleben, wie eine islamische Beerdigungsfeier aussieht. Angeführt von einem wohl sehr respektiertem, islamischen Führer, laufen die Anwesenden zur Zeremonie. Von der sind wir allerdings ausgeschlossen.


Wir schießen noch ein paar Fotos und verabschieden uns anschließend von Nadeem. Auch hier war die Führung wieder sehr sympathisch, nur einmal kommt die ins Stocken: als wir zu erkennen geben, dass wir an keinen Gott glauben. Solche Heiden wie uns, hat sie wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen.


Im Hotel entschließen wir uns, den Roomservice in Anspruch zu nehmen. Ich wähle Pasta Alfredo, da kommt mir gleich Alfred Tetzlaff in den Sinn, und Heidi eine Mixed Pizza. Dazu Schokoshake und für Heidi zusätzlich einen krachenden Mojito.


Alles soll sehr gut schmecken, ich kann das leider nicht beurteilen, mein Geschmackssinn hat sich verabschiedet.




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