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Los Angeles – Phoenix – Sedona


03. Mai Schon vor 0:00 Uhr wache ich schon auf. Heidi nur etwas später. Eigentlich hatten wir den telefonischen Weckdienst für 5:15 Uhr aktiviert. Haha. Wir lesen und versuchen uns durch Schlaf die restliche Zeit bis zum Aufstehen zu vertreiben.


4:30 Uhr geht Heidi dann duschen. Wir trinken den All-Inklusive Kaffee in unserem Zimmer aus und begeben uns gegen 6:00 Uhr zur Lobby. Es wartet schon der Airport Shuttle und 6:20 Uhr sind wir am Terminal 1 der US Airways.


Das Einchecken geht schnell, wir dürfen noch $50,00 für Gepäck bezahlen, das war aber dann der einzige negative Punkt. Frühstück essen wir beim Mexikaner. Burritos vegetarisch und mit Chorizo. Und feurige Jalapenos.


Gestärkt marschieren wir danach zum Gate 6 und warten auf unseren Flieger. 7:30 Uhr ist Boarding und 8:00 Uhr starten wir pünktlich. Nach 1,25 h landen wir sicher in Phoenix. Nach einem Inlandsflug existiert die Sicherheitsmanie der Amis überhaupt nicht mehr und nach gefühltem Fußmarsch von 10 km landen wir am Bagage Claim.


Unsere Koffer sind fast die ersten die vom Band rollen und frohen Mutes schreiten wir zum Rental Car Shuttle, der uns zu Alamo bringen soll.

Meistens sind die Mietwagenstationen an den Airports ja eine halbe Tagesreise entfernt. Auch diesmal ist dies der Fall. Der Bus ist rappelvoll und ich hoffe das die nicht alle zu unserem Schalter wollen.


Der Autovermietungskomplex in Phoenix ist neu gebaut - so suggeriert es jedenfalls die Computerstimme laufend während der Anfahrt des Busses auf seine Destination. Nach Betreten des Gebäudes fällt mir als erstes die lange Schlange am Hertz-Schalter auf.


F…, da haben wir sonst immer gebucht und es war immer leer. Wie mag das erst bei Alamo aussehen. Ich ahne Böses. Aber diesmal haben wir Glück. Es sind fünf Schalter geöffnet und nur drei Personen sind vor uns. Nach fünf Minuten sind wir an der Reihe.


Nach den üblichen Überredungsversuchen ein Upgrade oder zusätzliche Versicherungen zu wählen, bekommen wir unsere Papiere und müssen noch $199,00 für den Drop off von Arizona nach Kalifornien bezahlen. Das Auto wollen wir ja wieder in LA abgeben. Deswegen können wir es auch nicht an der Choice Line aussuchen, sondern bekommen eins zugewiesen. Es wird ein silbergrauer Chevrolet Captiva.


Er hat knapp 9.300 Meilen hinter sich und macht einen guten optischen Eindruck. So, schnell verstauen wir unser Gepäck im Wagen und es kann nun endlich losgehen. Als erstes suchen wir einen Walmart auf, um die lebensnotwendigen Sachen zu kaufen, die während einer Fahrt ja unerlässlich sind: Kühlbox, Wasser, Cola, Bier, Wein, Feuerzeug und Salat für unser Mittagessen.


Für mich Bacon, Ei und Käse, Heidi hat glaube ich Cesars Salad. Im Kofferraum werden mein Nevada Pale Ale und der Wein, mit der im Flugzeug geklauten Decke unsichtbar gemacht - wie immer haben die SUVs keine Kofferraumabdeckung - und dann geht’s aber los.


Ziel ist das View Inn in Sedona. Wir schlängeln uns aus Phoenix über die vierspurige Stadtautobahn auf die Interstate 17 Richtung Norden. Der Feierabendverkehr scheint begonnen zu haben, ist aber kein Vergleich zu LA. Alles läuft flüssig und kein Stau bremst uns in unserem Tatendrang.


Nachdem wir Phoenix hinter uns gelassen haben, wird es auch merklich ruhiger. Vorbei an vielen Sonora-Kakteen machen wir nach 100 Meilen auf einer Rest Area mit Scienic View unsere erste Rast. Die Tische und Stühle sind mit einer futuristischen Dachabdeckung versehen, die so angebracht ist, dass alle Sitzplätze im Schatten sind. Und das ist auch gut so. Es ist schon empfindlich heiß. Wir machen es uns gemütlich und lassen uns unsere vegetarische Salatkomposition schmecken. Das tut sie auch.

Weiter geht’s auf der Interstate 17 bis zum Abzweig Sedona und danach auf den Highway 179. Viele sagen der schönste in den USA. Da könnten sie sogar Recht haben. Ab jetzt verändert sich die Landschaft total. Waren es vorher grau-braune Berge und Kakteenvegetation, so erscheinen jetzt die roten Gesteinsformationen.


Unser Motel befindet sich im Village of Oak Creek, quasi einem Vorort von Sedona. Wenn man überhaupt von Vorort sprechen kann, denn es leben ja nicht so viele Menschen hier. Die Einfahrt in das Village ist einfach atemberaubend. Links und rechts, vorn und hinten - überall Kolosse roter Berge in den verschiedensten Auswüchsen und Formen. Es heißt nicht umsonst Red Rock Country. Unser Motel ist schnell gefunden, es ist jetzt 14:30 Uhr und wir können schon einchecken.


Da wir offensichtlich die ersten sind, die heute angekommen, können wir uns das Zimmer aussuchen. Erste Stock mit Rock View oder Parterre - dann ohne Sicht.


Natürlich wollen wir den Ausblick auf die Berge und wählen unsere Unterkunft etwas höher. Nachdem der Cooler mit Eiswürfeln und den noch warmen Getränken versehen wurde, machen wir uns auf den Weg erste Eindrücke aufzuschnappen. Morgen wollen wir ja ein bisschen wandern und da müssen wir schon wissen, wo es die besten Routen gibt.


Zuerst besuchen wir das Visitor Center des Coconino National Forest. Hier erstehe ich auch mein erstes T-Shirt. Wir kaufen auch den Nationalpark-Pass und erhalten von den Rangern Infos über Wanderwege und andere nützliche Dinge. Dieses Jahr überraschen mich viele Leute, mit denen ich rede, mit ihrer Deutschland Affinität.


Waren es bei der Immigration die beiden US Beamte, die mir etwas auf Deutsch sagten und sich dabei freuten, war es heute der Ranger. Seine Großeltern kamen ursprünglich aus Deutschland. Aus Prööhbm.??? Ah, Bremen.

Dieses Jahr gibt es auch massive Probleme mit meinem Namen. Er ist immer wieder Auslöser für Gelächter und als Strafe, immer dann, wenn ich sie bitte es auszusprechen, eine verknotete Zunge. Erschwerend kommt hinzu, dass alle denken Schweitzberger wäre mein Vorname.


In keiner Reservierung finden sie einen Herrn Holger. Wenn sie nett sind, weise ich sie darauf hin. Das erleichtert dann ihre Suche und reduziert unsere Wartezeit. So wie am Airport Phoenix. Der Mann am Schalter konnte ewig unsere Reservierung nicht finden.


Aber kaum macht man es richtig.


Wir fahren die 179 weiter Richtung Sedona. Alle zwei Meilen erscheint ein Viewpoint an dem man parken und die herrliche Natur bewundern kann. Wir besuchen den Bell Rock, Cathedral Rock, Coffee Pot, Schornsteinfelsen bis hin zur Holy Cross Kirche. Die wurde 1956 in einen Berg gebaut und von oben hat man einen fantastischen Ausblick. Müde und hungrig machen wir uns auf den Heimweg.

Es ist jetzt 17:30 Uhr und wir beschließen Essen zu gehen, um nachher den Sonnenuntergang von unserem Zimmer bei Wein und Bier zu beobachten. Wir essen im Market Place Cafe (MCP), dass nur einige Schritte vom Motel entfernt ist.


Laura ist unsere Bedienung, sehr freundlich und schnell. Heidi isst Leber mit Zwiebeln und Kartoffelbrei. In den haben sie Knoblauch versteckt. Ich esse Fish&Chips. Beides schmeckt sehr gut.


Heidi ließ sich noch zu der Annahme hinreißen, dass die Mash Potatoes keine Chemie sind. Als Starter gab es noch Baguette und Olivenöl, sowie ein warmes Bohnen-Chillies-irgendetwas Mousse/Creme/Pie. Ebenfalls sehr gut.


Wir trinken das obligatorische Eiswasser und sind 18:30 Uhr wieder im Motel. Heidi genehmigt sich Wein und ich mein Nevada Pale Ale.


Allerdings stelle ich fest, dass es kein Pale Ale, sondern Torpedo Ale ist. Das heißt keine 5%, sondern 7,9% Alkohol.


Na, dann gute Nacht.

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