Hertitage Center First Nation – Teslin Lake
- Holger Schweitzberger

- 13. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juli 2023
21. Juni Ungefähr 1:00 Uhr passiert etwas, das wir die ganze Reise nachts noch nicht erlebten. Für 15 Minuten regnet es. Gut für die trockenen Wälder, aber leider viel zu kurz. Von weit her hören wir ein Feuerwerk, wahrscheinlich eine Feier zur Sonnenwende.
Jetzt sind wir beide wach und können erst einmal ewig nicht einschlafen. Zum Glück haben wir genug Bücher an Bord um uns abzulenken bzw. wieder in den Schlaf zu wiegen.
7:00 Uhr ist die Nacht trotzdem vorbei. Ich heize ein und stelle erstaunt fest, dass es hier in der Einöde sogar Handyempfang mit UMTS gibt. Schnell ein Telekom Paket gekauft und schon können wir wieder mit zu Hause kommunizieren.
Die Leute, die in Zelten übernachten, machen heute früh überall Lagerfeuer um sich zu wärmen. Erst im Laufe des Tages soll es wärmer werden.
Wir fahren einen halben Kilometer nach Carcross und gucken uns die historische Altstadt an. Hier ist der Start oder auch die Endstation für den Yukon White Pass Trail. Eine alte Eisenbahnlinie die Skagway mit Carcross verbindet. Für die ca. 77 Meilen benötigt sie 4,5 Stunden.





Nur nicht an Sonn - und Montagen. Da fährt sie nicht und ruht sich von den Strapazen der Woche aus. Carcross, was die Abkürzung für Caribou und Crossing ist, liegt am Yukon und wenn man nicht sowieso hier lang muss, lohnt sich ein Umweg nicht.
Ohne Wehmut verabschieden wir uns von dem kleinen Städtchen und fahren weiter Richtung Tagish und dem gleichnamigen See. Es wird vor Caribous und Elchen gewarnt, leider treffen wir keine.
Der Weg ist von Wäldern und riesigen Seen gesäumt, eine schöne Landschaft und entspanntes Fahren. Wir erreichen den Teslin Lake, hier wollen wir auf dem Teslin Campground eine Site am See ergattern. Da wir sehr früh dran sind, es ist 12:15 Uhr, gelingt uns das auch.




Wir registrieren uns und machen danach noch einmal einen kleinen Abstecher nach Teslin. Das unscheinbare Örtchen übersehen wir beinahe, dementsprechend ist hier auch nichts zu sehen. Außer einem General Store, in dem wir ein paar geröstete Mandeln kaufen.
Auf dem Rückweg kehren wir noch beim Hertitage Center der Teslin First Nation ein. Wir haben gelesen, dass es hier eine interessante Ausstellung über die Ureinwohner gibt. Der Parkplatz ist schön leer. Erwartungsvoll zahlen wir den Eintritt von je $5.



Was wir zu sehen bekommen, ist ein riesiger, leerer Saal, in dem eine alte Frau Handschuhe stickt und eine Außenanlage in der viereinhalb Kanus zu sehen sind. Nach zehn Minuten sind wir durch. Auch wenn man hier vorbei kommen muss, lohnt sich der Besuch nicht. Es ist einfach nur Abzocke. Dafür ist der Parkplatz aber schön leer.
Wir fahren gen Campground und machen es uns am Teslin Lake gemütlich, essen die Reste vom Vorabend und trinken im Sonnenschein Kaffee. Irgendwo müssen in der näheren Umgebung Gletscher kalben, so hört es sich wenigstens an.
Es ist aber ein anständiges Gewitter, allerdings mit gehörigem Abstand zu uns. Wir grillen Paprika und unser Fleisch, da es aber in der Zwischenzeit zu regnen begonnen hat, essen wir drin.
Danach sitzen wir noch eine ganze Weile am Feuer, Heidi isst die obligatorischen Marshmallows und ich frage mich wieder, wie man solch ein Zeug hinunter bekommt.
Es beginnt wieder stärker zu regnen und so verlagern wir unseren Sitz ins Innere des RV.
Nach einigen Bieren und Sangria, sowie Musik von Wolfgang Niedecken, lesen wir im Bett noch einige Seiten um dann hoffentlich sanft einzuschlafen.



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