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Monument Valley – Bluff Fort - Wilson Arch


07. Mai Heute verabschieden wir uns vom wunderschönen Monument Valley und fahren 142 Meilen Richtung Norden nach Moab. Moab wird der nördlichste Punkt unserer diesjährigen Reise sein, danach zieht es uns Richtung Mexico.


Wehmütig packen wir unsere Sachen ins Auto und verlassen unsere schöne Wohnung. In der Nacht war es ziemlich kalt und da wir die Heizung nicht gefunden haben, mussten wir uns im Bett ganz schön einmummeln. Wie nicht anders zu erwarten war, bekam Heidi natürlich mit ihrem Ring Probleme. Er ist auf einmal zu groß. Urplötzlich.


Zum Glück haben wir die Rechnung. Ohne Probleme können wir einen neuen Ring aussuchen und ihn gegen den alten tauschen. Zum Glück sind wir morgen nicht mehr hier. Wir heben noch Geld vom Automaten ab, leider spuckt er nur bis zu $300 aus. Das ist blöd, denn für jedes Abheben werden Gebühren fällig. Da hätte ich schon lieber einen höheren Betrag zur Verfügung. Aber egal.


Jetzt müssen wir frühstücken. Wir sitzen wieder in der Gouldings Lodge mit Blick aufs MV und essen Eier, Sandwich, Schinken, Hash Browns (so was wie Kartoffelpuffer) und trinken Kaffee, der bis zur Bewusstlosigkeit nachgeschenkt werden würde. Noch ein letztes Foto von der Anlage geschossen und ab geht’s.


Bevor wir uns aber nach Moab begeben, werden wir dem Monument Valley noch einen Besuch abstatten. Am Eingang bezahlen wir wieder $10 Eintritt und machen uns sogleich auf den 16 Meilen langen Rundkurs. Der ist nur mit dem Auto zu befahren, Wanderwege gibt es nicht, man darf nicht von der Route abweichen und etwa einen anderen Weg einschlagen. Das ist den Navajo vorbehalten.


Leider ist es heute sehr bewölkt, so dass die Farben nicht so zur Geltung kommen. Die Strecke ist nicht geteert, eine sogenannte unpaved Road. Es geht sehr bucklig los und wir werden ganz schön durchgeschuckelt. Das soll sich die nächsten 2,5 Stunden auch nicht ändern. Außer wenn wir stehen und zu einem Fotostopp aussteigen.


Die Szenerie ist fantastisch, sehr majestätisch. Die prägnantesten Felsen haben Namen: Elefant Butte, Mitchell Butt, Chair (Stuhl) - so sieht er wirklich aus und ist mein Lieblingsfelsen, Three Sisters, Rain God Mesa, Thumb (Daumen), Camel Butte usw. Ähnlich wie im Mystery Valley erscheinen nach jeder Kurve neue Highlights, die man vorher dort nicht vermutet hätte.

Es ist eine wunderschöne Fahrt und als wir den Park verlassen und die 163 Richtung Nordost fahren begleiten uns diese riesigen Kerle noch eine ganze Weile.


Wir fahren Richtung Bluff und die Gegend wechselt ihr Gesicht alternierend von roten Felsen zu karger Steppe. Das geschieht immer urplötzlich und ist faszinierend anzusehen. In Bluff einem kleinen Kaff, in dem man nicht begraben sein möchte, entdecken wir das »Bluff Fort«.


In ihm befinden sich Westernwagen, alte Häuser und Indianerzelte. Da wir ja Zeit haben, statten wir dem Fort einen Besuch ab. Man betritt es durch das Visitor Center. Dort stehen verkleidete Personen herum und erklären jedem der den Raum betritt, die Geschichte des Forts und deren Bedeutung.


Genau an diesem Ort, landeten damals 1870 Siedler, denen das Land von der Regierung zur Verfügung gestellt worden war. Ein Film, auch in deutscher Sprache, zeigt den beschwerlichen Weg der Siedler über die Berge, Felsen und Flüsse. Die mit sechs Wochen veranschlagte Reise dauerte am Ende sechs Monate. Alle Siedler waren Mormonen, die jetzt vorherrschende Religion im US-Staat Utah. In dem befinden wir uns nämlich. Wir erfahren Wissenswertes zum Verhältnis zu den Indianern und machen noch einen Rundgang durch das Fort.

Es existieren noch originale Häuser samt Ausstattung, in die man hinein gehen und besichtigen kann. Weiter gibt es jede Menge alte Pferdewagen und Utensilien aus der vergangenen Zeit. Interessant sind auch die nachgebauten Wohnungen der Navajos, die sogenannte Hogans. Es gibt weibliche und männliche Hogans und alle Türen befinden sich auf östlicher Seite. Das alles kostet keinen Eintritt, man freut sich aber über eine Spende. Die wir natürlich gern geben.


Die 163 wird zur 191 und wir fahren jetzt die North-Route Richtung Blanding. Hier holen wir noch Geld und freuen uns auch hier, dass wir an diesem Ort nicht leben müssen. 41 Meilen kommen wir am Canyonlands National Park vorbei. Den wollen wir übermorgen besuchen.


Bis Moab machen wir noch zwei Stopps. Der erste ist der Wilson Arch, ein toller Rundbogen aus rotem Stein, direkt am Highway.

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Der andere ist Hole 'n the Rock, ein ehemaliges Bergwerk mit viel Kitsch und Nippes und einem auf die Felsen in riesen Lettern geschriebenen Hinweis, dass man sich jetzt genau hier befindet.

Zu unserem Motel müssen wir komplett durch Moab durchfahren. Moab ist eine schicke Kleinstadt, mit unzähligen Geschäften, Kneipen und Möglichkeiten zum Kanu fahren, Rafting, Hummer-Expeditionen (sind die großen Autos, mit denen man dann durch die Gegend gurken kann).


Wir checken schnell im Icas Inn ein und gehen dann zur Moab Brewery - Essen und Trinken. Ganz unamerikanisch gehen wir diese gewaltige Strecke von knapp zwei Kilometern zu Fuß.


Die Gaststätte ist urgemütlich, es gibt tolles Bier - also nur, wenn man so wie ich, die englischen Ales mag - und wir bestellen zwei Grillteller mit Salat. Alles schmeckt prima - Heidi hat Sirlion Steak mit Zwiebelringen und ich Ribs, Chicken und auch Sirlion.


Alles kam aus dem Smoker und unsere Hände haben noch eine ganze Weile nach dem Rauch geduftet. Heidi nervt immer, dass ich doch mein Handy ihr geben soll. Falls ich es verliere. Als ob ich jemals ein Handy verloren hätte. Ich doch nicht. Entrüstet weise ich also ihr Angebot ab. W


ir bezahlen $60 inkl. Trinkgeld und machen uns auf den Heimweg. Langsam werde ich müde. Wir gehen an den Autohäusern vorbei, die ihre tollsten Modelle davor ausstellen. Heidi fotografiert mich vor dem Schönsten. Ich will auch noch ein Foto machen und stelle zum Entsetzen fest, dass mein Handy nicht da ist.


Auch Heidi hat es nicht in ihrer Tasche. Schnell renne ich zur Moab Brauerei zurück und hoffe, dass es da noch an unserem Tisch liegt oder irgendjemand gefunden und abgegeben hat.


Zum Glück hat der Kellner es vorn am Tresen abgegeben, so dass ich von einem mittelschweren Desaster verschont geblieben bin. Auf dem Rückweg zu Heidi, die wie ich hoffte auf mich wartet, überlege ich wie ihr die ganze Schuld in die Schuhe schieben kann.


Doch Heidi ist nicht am erwarteten Treffpunkt. Sie ist mir hinterher gekommen. Und als ich zurücklief und grübelte hat sie mich natürlich nicht gesehen und wir sind aneinander vorbei gelaufen.


Nach zehn Minuten kommt auch sie wieder an. Immer muss man auf Heidi warten!


Sie verspricht mir zum Vatertag - nächsten Donnerstag - ein Auto zu schenken. Sie hat bestimmt ein schlechtes Gewissen. Das nächste Mal werde ich darauf drängen, dass sie auch meine Sachen mit in ihre Tasche packt.


So schlendern wir zum Motel, gehen dabei noch in das ein oder andere Geschäft und freuen uns auf morgen. Da steht der Arches Nationalpark an und dort wollen wir auch Grillen.


Mal sehen ob das funktioniert.

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