Millennium Park – California Zephyr
- Holger Schweitzberger

- 29. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
13.Juni Nach einer kurzen und zeitweiligen wachen Nacht, stehe ich gegen 6:10 Uhr auf. Nachdem wir das Duschen und die anderen Reinigungsrituale hinter uns gebracht haben, zieht es uns ins helle Chicago.
Wir haben ja noch bis 11:30 Uhr Zeit. Wir wollen uns etwas zum Frühstücken suchen und dann die Stadt erkunden.
Überrascht stellen wir fest, dass es in unserem Hotel sogar ganz anständiges Breakfast gibt, so dass wir Geld sparen und dort essen können.
Jetzt aber endlich los. Ausgerüstet mit einem kleinen Stadtplan marschieren wir Richtung Michigan Lake. Es geht an den vielen Skyscrapers entlang , die ähnlich wie in New York konisch gebaut sind. Es wirkt hier allerdings etwas großzügiger und auch das Klima ist, dank des großen Sees, feuchter.
Der Millennium Park ist eine Oase in Mitten der Stadt. Nah am Wasser ist er eine architektonische Schönheit mit Blumenrabatten, modernen Skulpturen und vielen Blumen und Gewächsen.
Unser Hotel befindet sich im Chicago Loop, durch diesen auch die U-Bahn ihre Kreise zieht. Sie ist schon sehr alt und an ihr und ihren Bahnhöfen ist wohl seit Al Capones Zeiten nichts mehr geändert oder repariert worden.
Al Capone trifft man übrigens an fast jeder Ecke. Er ist sicher das Wahrzeichen der »Windy City«, wie sich Chicago selbst nennt. Auch das die Chicago Blackhawks dieses Jahr nach 42 Jahren wieder NHL-Champion geworden sind macht ganz Chicago stolz. Überall hängen Fahnen und Plakate, die den Blackhawks gratulieren. Na gut, das machen wir dann auch.
Nach dem Check Out im Hotel fahren wir mit dem Taxi zur Union Station. Auch hier müssen wir bei der Abgabe des Gepäcks anstehen. Zum Glück wird noch ein Extra-Schalter geöffnet, so dass sich die Wartezeit in Grenzen hält.
Wir, als Erste Klasse Passagiere des California Cephyrs, haben dann Zutritt zur Lounge, von der wir später exklusiv zum Zug gebracht werden. Wagen 532 Abteil C. Das Unglücksabteil. Das ist unseres.

Als ich den Stecker meines Laptops reinstecke fliegt sofort die Sicherung der Steckdose heraus, dann geht auch noch die Tür kaputt. Bob, unser zuständiger Amtrak-Mitarbeiter ist ratlos. Zusammen mit einem anderen Conductor probieren sie beides zu reparieren. Erfolglos versuchen sie mit einem Stahlhammer die Tür zur normalen Funktionalität zu überreden. Es ist offensichtlich nicht die richtige Sprache. Das sehen die beiden dann auch ein, und geben ihre Versuche, wohl auch des eingeklemmten Fingers von Bob geschuldet, auf.
In Denver soll die Tür und die defekte Sicherung dann repariert werden. Das wäre dann morgen ab 7:15 Uhr. Na, mal sehen. Es werden Wetten angenommen.
Die Fahrt führt uns nun durch Illinois, vorbei an Weiden, Maisfeldern und Holzhäusern. Nichts Besonderes, aber eben typisch amerikanisch. Alle paar Stationen ist ein Smoking Stopp eingeplant, so dass die Drogensüchtigen ihren Nikotinhaushalt auffüllen können.

Das Abendessen ist für 18:45 Uhr angesetzt, bis dahin lesen wir und lassen die Landschaft an uns vorbei ziehen.
Im Dining Car sind wir dann 19:15 Uhr. Wir sitzen mit einem älteren Ehepaar aus England zusammen. Wir plaudern ganz angenehm und essen nebenbei ein New York Rib Steak bzw. Lachs. Das Steak ist ausgezeichnet – der Fisch leider etwas trocken. Aber egal. Wir freuen uns schon auf die Flasche Wein, die in unserem Abteil wartet.
Nachdem wir diese geleert haben wird auch schon unser Bett gebaut, so dass wir uns gegen 22:00 Uhr hinlegen können.
In der Nacht werden wir beide recht oft wach und müssen wegen der ganzen Schuckelei andauernd auf die Toilette. Doch irgendwie erreicht uns doch noch der neue Tag, der damit beginnt, dass wir die Uhren 1h zurückstellen müssen – Mountain Time.





















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