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Matanuska Glacier – Seward Highway

Aktualisiert: 6. Juli 2023


09.Juni 6:00 Uhr heizen wir das Wohnmobil durch und frühstücken, mit Blick auf den Bach, der daneben fließt. Wir genießen die Flexibilität, die es erlaubt, das zu tun was man gerade will, in diesem Fall frühstücken.


6:45 Uhr, nach dem Dumpen, verlassen wir den Campground und begeben uns auf den Weg zum Matanuska Gletscher. 9:30 Uhr beginnt unsere Gletscherwanderung, wir haben also noch ausreichend Zeit.


Allerdings muss das in Alaska nichts heißen. Die Straßenverhältnisse und -sperrungen oder auch die extremen Winde können zu unverhofften Pausen führen. Wir haben jedenfalls herrlichen Sonnenschein und teilweise azurblauen Himmel.

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Wir kommen den Bergen immer näher und würden am liebsten alle paar Minuten einen Fotostopp einlegen. Tiere bekommen wir noch nicht zu Gesicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden.


Ohne Verzögerungen kommen wir bei MICA-Tours an. Hier startet die Wanderung. Wir haben noch 45 Minuten Zeit, die wir mit Eis essen, Kaffee trinken und facetimen mit Berit und Oliver überbrücken.


Unsere beiden Guides Brett und Chris weisen uns und zwei weitere Amis, die an der Tour teilnehmen, in die Risiken der kommenden Wanderung ein. Danach erhalten wir Helme und Spikes für die Schuhe.


Wir fahren in einem klapprigen Ford zum Gletscher, dessen Eingang ich nie entdeckt bzw. als Eingang wahr genommen hätte. Nach einem kurzen Fußmarsch zum offiziellen Ende der Besichtigungszone des Gletschers, setzen wir unsere Helme auf und schnallen die Spikes an. Ab jetzt betritt man den Gletscher, wenn man den Hinweistafeln Glauben schenken darf, auf eigene Gefahr.


Unser Weg führt über Schlick, ähnlich wie an der Nordsee bei Ebbe, hin zu den ersten Eisfeldern. Einzelne Passagen sind nur über Planken zu überwinden. Von überall hören wir das Rauschen von Schmelzwasser.

Der Matanuska Glacier hat eine Länge von 26 Meilen und kann bis vier Meilen tief sein. Er gehört zu der Art der Talgletscher und soll der größte der Welt sein. Da waren sich aber Brett und Chris nicht ganz sicher.


Da wir hier nur einen kleinen Teil vom Gletscher sehen, sieht er so aus der Ferne ziemlich unscheinbar aus. Das soll sich aber noch ändern. Die Wanderung dauert drei Stunden, die wie im Flug vergeht.


Wir beobachten die Farbspektren des Eises, klettern auf kleine Eisberge und überqueren kleine Bäche, die bis drei Meter tief sind. Es sind wunderschöne Momentaufnahmen, die man wohl nicht mehr vergisst. Als Fazit muss ich sagen, dass sich der Besuch des Gletschers bis zur oben genannten Sicherheitsgrenze nicht lohnt.


Da kann man den Eintritt sparen und den Gletscher von der Straße aus kostenlos betrachten. Geht man allerdings den Schritt weiter und dringt in den Gletscher ein, so ist das ein grandioses Erlebnis und jeden Dollar wert.


Erschöpft setzen wir unseren Weg im Fahrzeug Richtung Anchorage, der größten Stadt Alaskas fort. Hier hat uns auch die Zivilisation der westlichen Welt wieder. Dreispurige Autobahnen führen in und aus der Stadt.


Wie schön ist es doch noch vor zwei Stunden gewesen, so ganz allein auf der Straße. Angekommen, kaufen wir uns unser diesjähriges Souvenir. Es ist ein Ulu, ein Messer das die Ureinwohner Alaskas verwendeten um ihr Essen zuzubereiten. Unseres sieht mir aber nicht so alt aus.


Das Fahren mit dem Wohnmobil ist in der Stadt nicht so spaßig, auch weil das Navi mir immer erst in letzter Sekunde mitteilt, dass ich links bzw. rechts abbiegen soll.


Irgendwie schaffen wir es dann doch auf den Seward Highway zu gelangen. Von dort sind es noch 13 Meilen bis zum geplanten Stopp auf dem Bird Creek Campground.


Die haben es allerdings in sich. Bei fast orkanartigen Stürmen habe ich Mühe das Gefährt einigermaßen gerade in der Spur zu halten. Wir erreichen trotz alledem gesund den Bird Creek, auf dem wir uns bei normalen Verhältnissen nicht niedergelassen hätten.


Er ist einfach ein Parkplatz auf einer Anhöhe mit ein paar Grillplätzen und Tischen. Egal, wir trinken ein Alaska Amber und Wein und essen unsere für gestern geplante Pasta.


Ach ja, heute hat auch ein Moose vor uns den Highway überquert. Das sind schon ganz schön gewaltige Tiere.

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