Parkplatzunfall – Exit Glacier
- Holger Schweitzberger
- 20. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juli 2023
14. Juni Wir schlafen heute richtig aus und stehen erst gegen 7:30 Uhr auf. Es war unsere letzte Nacht in Seward, am Abend wollen wir in Hope sein, einem kleinen Dörfchen, von dessen Porcupine Campground man einen eindrucksvollen Blick auf den Turnagain Arm hat.
Wir frühstücken diesmal draußen mit Blick aufs Wasser. Es ist schon jetzt 17°C warm. Ein letzter Abschiedsblick und - gruß auf/an die Resurrection Bay mit ihren umliegenden Bergen und schon befinden wir uns auf dem Weg Richtung Norden - den Seward Highway vor Augen.
Vorher wollen wir beim örtlichen Visitor Center unsere Mails über das öffentliche WLAN absenden. Wir parken, schnappen das iPad und gehen los. Plötzlich ertönt ein mächtiger Knall. Hier sind doch eigentlich keine kalbenden Gletscher in der Nähe.
Dafür aber wohl desorientierte Busfahrer. Einer hat nämlich beim Einbiegen zur Haltestelle einen RV schön an der linken Seite gestreift. Der Bus kann nicht mehr weiter, weil er sich sonst wohl noch seine ganze rechte Seite aufreißen würde.
Zu allem Unglück ist es unser Wohnmobil, das erwischt wird. Nun das Übliche, Polizei rufen, unendlich viele Formulare ausfüllen, Fraserway informieren - alles in allem geht gut eine Stunde verloren.



Die Polizei ist sehr freundlich und hilfsbereit und steht mit Rat und Tat bei der Beantwortung der manchmal skurrilen Fragen zur Seite. Die gute Nachricht - an unserem RV ist fast nichts kaputt, wir können ohne Einschränkungen die Reise fortsetzen.
Allerdings nicht mehr zum Visitor Center. Da will Heidi nicht mehr hin. Also fahren wir noch zu Safeway, kaufen die nötigsten Dinge ein und machen uns dann auf die knapp 80 Meilen nach Hope.
Bei Safeway gibt es übrigens auch freies Internet, so schicken wir hier alle Mails ab und informieren uns über das Weltgeschehen. Mit unserer Kunden-Karte haben wir heute übrigens $14 gespart.
Der Seward Highway ist ein Scienic Byway. Auf der Hinfahrt haben wir ja wegen der Wetterverhältnisse nicht viel davon mitbekommen. Heute genießen wir alles in vollen Zügen.
Beim Abzweig Exit Glacier biegen wir ab. Wir gehen den knapp vier Kilometer langen Trail zum Fuß des Gletschers. Die Schautafeln, die ringsum aufgestellt sind, geben wie immer sehr informative Details preis.





Auf dem gesamten Trail sind Jahreszahlen aufgestellt, an denen man sehen, wie weit der Gletscher in dem entsprechenden Jahr noch reichte. Im Visitor Center des Exit Glacier kaufen wir noch ein paar Ansichtskarten. Diesmal ist Heidi dabei und passt auf, dass nur »Schöne« genommen werden.
Gegen 14:00 Uhr sind wir in Hope auf dem Campground. Es steht zwar das Schild »Full« am Eingang, aber davon lassen wir uns nicht stören. Uns sind so viel Camper entgegen gekommen, einer muss doch auch auf diesem Campground gewesen sein, dessen Platz wir nun einnehmen können.
Gleich am Eingang ist auch ein freier Platz, den nehmen wir. Heidi weist mich ein, das macht sie diesmal richtig gut. Wir kommen gleich mit einem Ehepaar aus Anchorage ins Gespräch. Sie stehen gegenüber und warnen uns vor der großen Bärenaktivität hier.



Wir verabreden uns trotzdem für den Abend auf einen Drink. Nach einem Lesenachmittag grillen wir abends unseren heute bei Safeway erstandenen Lachs über Buchenholz. Dazu gibt es Romanasalat mit Tomaten und Croutons.
Wir haben unsere eigene Feuerstelle, so dass wir auch unbegrenzt lange Feuer machen können. Leider ist es heute so warm, dass wir eher eine Klimaanlage bräuchten. Abends ist aber alles wieder schön abgekühlt.
Wir treffen uns mit den Anchoragern an ihrem Lagerfeuer. Wir bringen Alaskan Amber Ale und Cidre mit, sie haben super leckeres Microbrew Beer. Dunkles Bier, ähnlich einem Porter und süffig.
Wir quatschen über Gott und die Welt. Es ist sehr lustig und die beiden sehr angenehm und herzlich.
So wie wir die Amerikaner immer erlebt haben. 22:30 Uhr verabschieden wir uns und gehen in unser abgekühltes Wohnmobil.
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